Panorama

Von den "Tagesthemen" nach Köln Tom Buhrow wird Intendant beim WDR

Der neue WDR-Intendant Tom Buhrow posiert für die Fotografen.

Der neue WDR-Intendant Tom Buhrow posiert für die Fotografen.

(Foto: dpa)

Nach Friedrich Nowottny und Fritz Pleitgen steht wieder ein bekannter Fernsehmann an der Spitze des größten ARD-Senders. Der WDR-Rundfunkrat wählt mit großer Mehrheit "Tagesthemen"-Frontmann Tom Buhrow.

Jan Metzger, Tom Buhrow und Stefan Kürten (v.l.) standen zur Wahl.

Jan Metzger, Tom Buhrow und Stefan Kürten (v.l.) standen zur Wahl.

(Foto: dpa)

"Tagesthemen"-Moderator Tom Buhrow wird neuer Intendant des Westdeutschen Rundfunks (WDR). Er erhielt im Rundfunkrat 41 von 47 Stimmen, wie der Sender mitteilte. Vier Stimmen entfielen auf den Intendanten von Radio Bremen, Jan Metzger, zwei Stimmen auf den Direktor bei der Europäischen Rundfunkunion, Stefan Kürten. Die bisherige WDR-Intendantin Monika Piel war aus Gesundheitsgründen zurückgetreten.

Für Buhrow, geboren in Troisdorf bei Köln, ist die Intendanz eine Rückkehr zu seinen Wurzeln. Er hat beim WDR volontiert und danach unter anderem bei dem Regionalmagazin "Aktuelle Stunde" gearbeitet. Anschließend war er lange Korrespondent in Washington, bevor er 2006 als Nachfolger von Ulrich Wickert Moderator der ARD-"Tagesthemen" wurde. Nach Friedrich Nowottny und Fritz Pleitgen ist er der dritte bekannte Fernsehjournalist an der Spitze des WDR. Auch Piel hatte Jahrzehnte als Journalistin gearbeitet, vor allem im Hörfunk.

Nachfolge bei den "Tagesthemen" noch offen

Das TV-Publikum wird sich nach Buhrows Wahl wohl an ein neues Gesicht bei den "Tagesthemen" gewöhnen müssen. Nach einem Bericht des "Tagesspiegels" hat der ARD-Korrespondent in New York, Thomas Roth, gute Chancen auf die Nachfolge. Der 61-Jährige könnte vom WDR ins Feld geschickt werden, weil der ARD-interne Proporz laut "Tagesspiegel" vorsieht, dass der WDR die eine, der NDR die andere der beiden "Tagesthemen"-Stellen besetzt. Trotzdem gehört auch NDR-Gewächs Ingo Zamperoni (39) zur Kandidatenliste, da er bereits jetzt ständiger Vertreter von Caren Miosga und Tom Buhrow ist.

Der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor sagte zur Nachfolgefrage bei den "Tagesthemen": "Wir werden das mit der gebotenen Eile, aber auch mit der nötigen Sorgfalt prüfen."

Auf den Intendanten Buhrow kommt einiges zu. So schwelt der Streit mit den Verlegern um die "Tagesschau"-App und die Internetpräsenz allgemein weiter. Die Verleger werfen den öffentlich-rechtlichen Sendern vor, mit der "Tagesschau"-Anwendung für iPad und andere Tablet-Computer ein kostenloses presseähnliches Angebot zu machen, das mit Gebührengeldern finanziert wird. Mehrere Verlage hatten die ARD deshalb verklagt. Das Landgericht Köln hatte die App zwar nicht verboten, am Beispiel einer Ausgabe aber festgestellt, dass sie presseähnlich sei.

Aus Sicht des Rundfunkrates muss sich der WDR außerdem noch stärker darum bemühen, sein Programm für ein jüngeres Zielpublikum attraktiver zu machen.

Quelle: ntv.de, dpa

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