Panorama

Giftiges Homöopathie-Präparat? US-Behörde prüft Tod von zehn Kleinkindern

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(Foto: picture alliance / Ralf Hirschbe)

Nach dem Tod von zehn Kleinkindern nimmt die zuständige US-Behörde ein homöopathisches Präparat ins Visier. Das Mittel gegen Zahnweh basiert auf der giftigen Tollkirsche. Vergleichbares gibt es auch in Deutschland. Das Bundesamt gibt jedoch Entwarnung.

In den USA sind möglicherweise mehrere Kinder an einem homöopathischen Medikament gestorben. Die US-Arzneimittelbehörde gab daraufhin eine Warnung für bestimmte homöopathische Arzneimittel heraus. Diese sollen Kleinkindern die Schmerzen beim Zahnen erträglicher machen. Geprüft wird allerdings derzeit, ob der Tod von zehn Kleinkindern und 400 Fälle von Nebenwirkungen im Zusammenhang mit dem Präparat stehen.

Hergestellt sind die Tabletten auf Basis der Schwarzen Tollkirsche, auch bekannt als Belladonna. Nach den Grundsätzen der Homöopathie dürften die Wirkstoffe der Giftpflanze indes nicht mehr nachweisbar sein. Erste Analysen sollen aber ein anderes Bild zeichnen. Tatsächlich sei mitunter doch noch Wirkstoff enthalten, wie die FDA nach der Untersuchung mehrerer Tabletten berichten. Die Produkte sollen schlicht nicht stark genug verdünnt gewesen sein.

"Die Reaktion von Kindern unter zwei Jahren auf die Inhaltsstoffe der Schwarzen Tollkirsche sind unvorhersehbar und stellen ein unnötiges Risiko für Babys und Kleinkinder dar", sagt eine Sprecherin der FDA laut "Spiegel". Der Behörde sei zudem kein gesundheitlicher Nutzen der Tabletten bekannt.

Für Deutschland gibt die zuständige Behörde Entwarnung. "Mit Blick auf den Patientenschutz gibt es in Deutschland weitergehende Regelungen, die gewährleisten, dass die Sicherheit von homöopathischen Arzneimitteln vorab durch das BfArM geprüft wird", sagte ein Sprecher des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Vergleichbare Fälle seien hierzulande so nicht denkbar.

Quelle: ntv.de, jgu/dpa

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