200.000 Euro oder Gewalt im Knast Uli Hoeneß wurde erpresst
13.05.2014, 10:14 Uhr
Ein Erpresser fordert von Uli Hoeneß einen sechsstelligen Betrag, damit ihm im Gefängnis keine Gewalt angetan werde. Doch der Ex-Fußballmanager schaltet die Polizei ein. Ist die Erpressung der Grund dafür, dass Hoeneß nicht mehr in die JVA Landsberg will?
Kurz vor Antritt seiner Haftstrafe ist Uli Hoeneß erpresst worden. Das teilte das Polizeipräsidium Rosenheim mit. Bereits am vergangenen Samstag habe Hoeneß morgens ein Schreiben erhalten. In dem mehrseitigen Erpresserbrief seien Hoeneß für seine bevorstehende Haft erhebliche Schwierigkeiten angedroht worden, teilte die Polizei weiter mit.
Dabei habe der Verfasser des Briefes angegeben, er habe Einfluss auf den Haftverlauf, egal in welchem bayerischen Gefängnis Hoeneß die Haft verbüßen müsse. Laut "Bild"-Zeitung drohte der Erpresser, Hoeneß werde "im Gefängnis keine angenehme Zeit haben", wenn er nicht rund 200.000 Euro zahle. "Die Drohungen hatten schon Hand und Fuß", sagte ein Sprecher. "Darum haben wir sie auch so ernst genommen."
Täter stürzt bei Fluchtversuch mit dem Fahrrad

Hoeneß schaltete nach Eingang des Erpresserschreibens sofort die Polizei ein
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Ex-Fußballmanager ließ sich dem Bericht zufolge aber nicht einschüchtern, sondern schaltete die Polizei ein. Diese gab sich gegenüber den Erpressern als Hoeneß aus und verabredete eine Geldübergabe. Noch am selben Abend sollte die Übergabe in München-Sendling stattfinden. Als der Tatverdächtige dort auftauchte, griffen die Polizisten sofort zu.
Der Mann versuchte noch auf seinem Fahrrad zu fliehen, dabei stürzte er aber und verletzte sich so schwer, dass er im Krankenhaus behandelt werden musste. Laut Polizei handelt es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen vorbestraften 50-Jährigen. Sprecher Stefan Sonntag sagte bei n-tv, der Mann habe bereits in verschiedenen bayerischen Gefängnissen eingesessen.
Hoeneß will in ein anderes Gefängnis
Uli Hoeneß wurde am 13. März zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Er soll die Strafe spätestens Anfang Juni antreten. Lange galt als ausgemacht, dass der millionenschwere Manager in der JVA Landsberg einsitzen soll, in der keine Gewaltverbrecher ihre Strafen verbüßen. Wenige Wochen nach dem Urteil veranstaltete das Gefängnis wegen des großen Presseinteresses sogar einen Tag der offenen Tür.
Am Montag wurde bekannt, dass Hoeneß beantragt hat, in einem anderen Gefängnis untergebracht zu werden. Er sehe seine Privatsphäre durch die Berichterstattung über die JVA Landsberg verletzt. Auch die nun bekannt gewordene Erpressung könnte dabei eine Rolle gespielt haben.
Quelle: ntv.de, nsc/dpa