Tödliche Cold-Water-Challenge Verfahren gegen Bagger-Fahrer wird eingestellt
02.10.2015, 13:05 Uhr
Der Bagger-Besitzer muss sich weiterhin wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung vor Gericht verantworten.
(Foto: dpa)
In dem Prozess um die missglückte Cold-Water-Challenge gibt es bereits eine Entscheidung: Das Verfahren gegen den Bagger-Fahrer wird eingestellt. Der Bagger-Besitzer muss sich indes weiterhin wegen fahrlässiger Tötung verantworten.
Im Prozess um den tödlichen Unfall bei einer sogenannten Cold-Water-Challenge kommt der Fahrer des Baggers mit einer Geldzahlung davon. Bei der Jux-Aktion eines Kegelclubs hatte er einen Bagger gesteuert, der dann mit der Schaufel voran in eine Menschenmenge gestürzt war. Dabei kam ein Familienvater ums Leben, mehrere Menschen wurden verletzt.
Die Verteidiger und der Staatsanwalt stimmten vor dem Amtsgericht in Bocholt zu, das Verfahren gegen den 37-Jährigen Fahrer einzustellen. Damit kommen sie einem Vorschlag des Richters nach, der diesen Vorschlag bereits am ersten Verhandlungstag gemacht hatte.
Der 37-jährige Angeklagte hatte beim Auftakt des Prozesses am vergangenen Freitag unter Tränen den Unfall-Hergang geschildert. Der Kegelclub hatte im Juli 2014 in Isselburg im westlichen Münsterland filmen wollen, wie aus einem Teleskoplader Wasser über die Gruppe geschüttet wird. Mit 1800 Litern war das Fahrzeug aber überladen und kippte vornüber auf die Kegelgesellschaft. Ein 34-jähriger Familienvater wurde von der Baggerschaufel erschlagen.
Bagger-Besitzer steht weiter vor Gericht
Das Verfahren gegen den 51-jährigen Besitzer des Baggers wurde indes fortgesetzt. Er muss sich weiterhin wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, den Fahrer nicht ausreichend eingewiesen zu haben. Außerdem habe ein Signal, das den Fahrer vor einer Überladung der Schaufel warnen sollte, nicht funktioniert.
Die "Cold-Water-Challenge" hatte sich in Gruppen wie Kegelclubs oder bei der Feuerwehr vor Jahren weltweit verbreitet. Daraus wurde dann die "Ice Bucket Challenge", bei der Geld für die Nervenkrankheit ALS gesammelt wurden.
Quelle: ntv.de, kpi/dpa