Panorama

Fund erweist sich als gefährliche Substanz Vermeintlicher Bernstein verbrennt Sammler

Bernstein ist etwa 50 Millionen Jahre alt. Als die letzten Dinosaurier ausgestorben waren, tropfte Harz aus Pinienbäumen und wurde durch verschiedene chemische Prozesse zu Bernstein.

Bernstein ist etwa 50 Millionen Jahre alt. Als die letzten Dinosaurier ausgestorben waren, tropfte Harz aus Pinienbäumen und wurde durch verschiedene chemische Prozesse zu Bernstein.

(Foto: picture alliance / dpa)

Er möchte Steine sammeln und zieht sich schwere Verletzungen zu. Da ein 67-Jähriger weißen Phosphor aus Munitionsresten für kostbaren Bernstein hält, fängt seine Kleidung Feuer. Die Flammen und die daraus entstehenden Dämpfe sind hochgefährlich.

Ein bernsteinähnlicher Brocken weißen Phospors hat einen 67-jährigen Steinesammler an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste schwer verletzt. Das Phosphorstück habe sich in der Hosentasche des Mannes entzündet und dessen Kleidung in Brand gesetzt, teilte das Landeskriminalamt in Kiel mit. Der 67-Jährige erlitt schwere Verbrennungen, ist inzwischen allerdings außer Lebensgefahr.

Der Vorfall ereignete sich den Angaben zufolge bereits vor wenigen Tagen an einem Strand in der Nähe von Hohenfelde östlich von Kiel. Ein zufällig anwesender Angler habe erste Hilfe geleistet und den Rettungsdienst verständigt. Weißes Phospor aus Munitionsresten aus dem Zweiten Weltkrieg wird immer wieder an Stränden angeschwemmt. Vor allem auf der Insel Usedom in Mecklenburg-Vorpommern kommt das häufiger vor, aber auch in Schleswig-Holstein kamen schon Menschen zu Schaden.

Weißer Phospor diente früher als Brandladung in Fliegerbomben. Es ist selbstentzündlich, außerdem giftig und zersetzt sich auch im Meerwasser nicht. Äußerlich ähnelt er Bernstein und wird daher bisweilen von Sammlern eingesteckt. Wenn er trocknet, fängt er plötzlich Feuer. Die Flammen sind nur mit Sand oder besonderen Feuerlöschern zu bekämpfen, Wasser ist nutzlos. Die Dämpfe des Phospors sind darüber hinaus hochgradig giftig.

Quelle: ntv.de, sno/AFP

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