Panorama

Gewaltsame Proteste gegen Arbeitsbedingungen Weitere 200 Verschüttete in Bangladesch geortet

Ein Mitarbeiter der Rettungskräfte koordiniert die Bergung.

Ein Mitarbeiter der Rettungskräfte koordiniert die Bergung.

(Foto: dpa)

Zwar steigen die Opferzahlen nach einem Fabrikeinsturz in Bangladesch weiter an, doch die Rettungskräfte finden auch viele weitere Überlebende, die nun seit Tagen unter Trümmern ausharren. Rund um die Industriegebiete entstehen derweil heftige Proteste gegen die gefährlichen Arbeitsbedingungen in dem Land.

Nach dem Einsturz eines Textilfabrikgebäudes in Bangladesch mit fast 300 Toten eskaliert der Protest gegen die unzureichenden Sicherheitsstandards und die schlechten Arbeitsbedingungen. Die Polizei ging mit Gummigeschossen und Tränengas gegen wütende Demonstranten vor, die Fabriken angriffen und Autos zerstörten. Nach Angaben der Polizei schlossen sich hunderttausende Arbeiter den Protesten an.

Die Demonstranten fordern die Festnahme und Hinrichtung der teils flüchtigen Besitzer des am Mittwoch eingestürzten Gebäudes und der darin untergebrachten Fabriken. In örtlichen Fernsehberichten hieß es, die Proteste hätten auch auf Teile von Dhaka übergegriffen, unter anderem auf den Bezirk Mirpur, in dem es dutzende Textilfabriken gibt.

Bislang wurden fast 300 Leichen aus dem achtstöckigen Gebäude geborgen, in der Nacht konnten die Bergungskräfte aber auch Dutzende Verschüttete retten. Eine Gruppe Verschütteter konnte mittlerweile gerettet werden. 200 weitere Überlebende wurden unter den Trümmern geortet.

In dem maroden Gebäude in Savar waren mehrere Textilfabriken untergebracht, in denen rund 3000 Menschen arbeiteten, die meisten von ihnen Frauen. Das teilweise illegal errichtete Gebäude war am Mittwochmorgen kurz nach Arbeitsbeginn eingestürzt. Wie Arbeiter berichteten, war das Gebäude am Vortag wegen Rissen in den Wänden evakuiert worden, doch hätten die Manager die Arbeiter gezwungen, wieder hinein zu gehen. Es ist die größte Industriekatastrophe des Landes.

Quelle: ntv.de, che/AFP

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