Panorama

Frankfurter Buchmesse eröffnet Westerwelle glaubt ans Gedruckte

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(Foto: dpa)

Angesichts des rasanten Strukturwandels in der Branche stehen die digitalen Medien im Mittelpunkt der weltgrößten Bücherschau. Zur Eröffnung der 62. Frankfurter Buchmesse erhält das gedruckte Buch allerdings Unterstützung von höchster Stelle.

Im Beisein von Bundesaußenminister Guido Westerwelle und Argentiniens Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner ist die Frankfurter Buchmesse eröffnet worden. Dort träfen sich "die Vereinten Nationen der Lese-Kultur zu ihrer Generalversammlung", sagte Westerwelle bei der Eröffnungsfeier. Gastland der weltgrößten Buchschau, die bis zum Sonntag dauert, ist in diesem Jahr Argentinien. Westerwelle bezeichnete das diesjährige Gastland als ein "Land im Aufbruch". Argentiniens Präsidentin Fernández de Kirchner nannte die Einladung als "ganz große Ehre".

Die diesjährige Buchmesse wird unter anderem geprägt von der Diskussion um das E-Book. In Deutschland machen die elektronischen Bücher bisher nur einen Bruchteil des Marktes aus. Im Bereich der sogenannten Publikumsbücher, wozu unter anderem Belletristik sowie Kinder- und Jugendliteratur gehören, liegt der Anteil der E-Books laut Gottfried Honnefelder, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, bei nur etwa einem Prozent. Publikumsbücher machen etwa drei Viertel des Gesamtumsatzes aus.

Das E-Book wird nach Ansicht von Westerwelle das gedruckte Buch nicht verdrängen. "Das Buch wird alle überleben, die es heute zu Grabe tragen", sagte Westerwelle. Das elektronische Buch werde das traditionelle ergänzen.

Im Beisein von Kirchner und Westerwelle wird die Buchmesse eröffnet.

Im Beisein von Kirchner und Westerwelle wird die Buchmesse eröffnet.

(Foto: dpa)

Überraschenderweise beginnt die Buchmesse am Mittwoch dank zahlreicher Last-Minute-Anmeldungen mit mehr Ausstellern als im Vorjahr. Insgesamt werden auf der weltgrößten Bücherschau 7533 Aussteller aus 111 Ländern erwartet, gut 200 Anbieter mehr als 2009. Wie viele Titel die Aussteller zeigen werden, war unklar. In diesem Jahr wird ein deutlicher Rückgang erwartet, im vergangenen Jahr waren es 400.000. Am stärksten ist auf der Buchmesse wiederum Deutschland mit 3315 Ausstellern vertreten. Dahinter kommen Großbritannien mit 733 und die USA mit 607 Ausstellern, die damit auf dem Niveau des Vorjahres liegen. Das Gastland Argentinien ist mit 97 Verlagen und mehr als 60 Autoren vertreten.

Die deutsche Buchbranche berichtete zum Auftakt von einer positiven Entwicklung. Der Umsatz sei in den ersten neun Monaten 2010 um 0,8 Prozent gestiegen, sagte Honnefelder.  "Damit kann man zufrieden sein." Er rechnet damit, das Ergebnis bis zum Jahresende zu halten. 2009 lag der Gesamtumsatz bei 9,7 Milliarden Euro.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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