Panorama

"Greta" bringt Weihnachtswetter Wo es zum Fest weiß wird - und wo nicht

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Wie es zu Weihnachten wird, bestimmt in diesem Jahr Tief "Greta". Die gute Nachricht: Es wird Schnee geben. Die schlechte: Aber nicht überall. ntv-Meteorologe Björn Alexander beantwortet die Frage aller Fragen: Wer darf auf eine weiße Weihnacht hoffen?

ntv.de: Wie wird das Wetter an Weihnachten?

Am Brandenburger Tor in Berlin dürfte es wohl keinen Schnee geben.

Am Brandenburger Tor in Berlin dürfte es wohl keinen Schnee geben.

(Foto: dpa)

Abwechslungsreich. Denn nachdem wir uns zuletzt mit den Temperaturen am oberen Ende mit ein paar neuen Rekorden bewegten, stellt sich die Wetterlage grundlegend um. Denn Weihnachtstief "Greta", das uns zuerst die sehr milden Werte und den teils intensiven Dauerregen gebracht hat, öffnet auf seiner Rückseite das Tor zum Winter.

Welche Temperaturen erwarten uns?

Nachdem es an Heiligabend noch häufig mit verregneten und teils sehr windigen 6 bis 10 Grad Celsius losgeht, folgt mit der Kaltfront von Tief "Greta" eine weitere Abkühlung. So erreichen die Temperaturen am ersten Weihnachtsfeiertag maximal noch zwischen minus 2 Grad am Alpenrand und plus 6 Grad an der Nordsee.

Wo wird der erste Weihnachtsfeiertag denn weiß?

Die Schneefallgrenze sinkt an Heiligabend über 500 Meter runter bis ins Flachland. Allerdings wird es in den Lagen unterhalb von 200 Metern wohl nichts mit einer dauerhaften Schneeauflage. Aber ein paar Flocken oder Schneeregen sorgen auf jeden Fall auch dort für nasskaltes Wintergefühl. Im Bergland sieht es in Sachen Schneeauflage anders aus. Ein paar Zentimeter sind definitiv drin.

Wer bekommt am meisten Schnee ab?

Generell die nördlichen Staulagen der Mittelgebirge, also Nordeifel, Sauerland, Oberharz und Thüringer Wald sowie Erzgebirge. Und dann Schwarzwald, Schwäbische Alb und Alpenrand. Die Wettercomputer sind sich zwar bei den Mengen noch uneins. Aber zwischen 5 und 20 Zentimeter dürften es über Weihnachten wohl werden. Zum Teil auch mehr - insbesondere am Alpenrand.

Mit Glättegefahr?

Auf jeden Fall. Und nachts kann es sowieso überall rutschig werden. Denn wir müssen uns verbreitet auf Frost und Bodenfrost mit Reif oder gefrierender Nässe einstellen. Übrigens: Sonnensieger sind beim Spaziergang am ersten Weihnachtsfeiertag die Nordlichter. Hier ist es nämlich überwiegend freundlich bis sonnig.

Welches Wetter bringt uns der zweite Weihnachtsfeiertag?

ntv-Meteorologe Björn Alexander

ntv-Meteorologe Björn Alexander

(Foto: ntv)

Im Süden und Südosten geht es meistens trocken und mit ein paar Auflockerungen weiter. Dafür wendet sich im Norden das Blatt. Hier werden die Wolken dichter und bringen Regen, vielleicht auch ein paar nasse Flocken mit. Die Temperaturen ändern sich hierbei nur wenig bei minus 3 bis plus 6 Grad. Und vor allem im zeitweise nassen Nordwesten und Westen frischt der Wind ziemlich lebhaft auf. Ein Trend zur Sturmgefahr, der am Sonntag bestehen bleibt.

Wie stürmisch wird der Sonntag?

Besonders in der Nordwesthälfte legt der Wind weiter auf. Aus heutiger Sicht betrifft das insbesondere das Nordseeumfeld und die Berglagen im Bereich Eifel und Sauerland. Hier sind sogar Spitzenböen bis über 100 Kilometer pro Stunde drin. Selbst einzelne Orkanböen sind nicht ganz auszuschließen.

Mit Gefahren im Wald?

Aufgrund der Trockenheit der letzten Jahre und hohem Schädlingsaufkommen wie dem Borkenkäfer leider schon. Besonders gefährlich ist es dabei insbesondere abseits der ausgewiesenen Wald- und Wanderwege. Hier schaffen es die Forstämter und Waldbesitzer kaum, die Wälder optimal zu sichern. Und leider muss es für herabfallendes Totholz auch nicht immer der Mega-Sturm sein. Es können eben auch Windspitzen von 50 bis 70 Kilometer pro Stunde reichen.

Was bringt uns das Wetter sonst am Sonntag?

Vom schöneren Südosten mal abgesehen ist es wolkig oder wechselhaft, wiederholt mit Schnee oder Regen. Dazu bekommen wir weiterhin nasskalte minus 1 bis plus 7 Grad. Am mildesten ist es noch am Oberrhein.

Wie sieht das Wetter zwischen den Jahren aus?

Alles in allem bleibt es durchwachsen. Das beinhaltet allerdings auch mal ein paar längere trockene und aufgelockerte Phasen bei Tageshöchstwerten zwischen 0 und 7 Grad. Insbesondere im Bergland kommen auch immer mal wieder Schneeschauer mit hinzu.

Gibt es schon Trends für Silvester und Neujahr?

Auch zum Jahreswechsel bleibt es ähnlich. Also tagsüber zwischen 0 und 7 Grad und nachts geht es gerne mal in den Frostbereich.

Was sagen denn die Wettercomputer für den Januar 2021 voraus?

Der Winter hat durchaus Chancen. Denn der Polarwirbel, der für unser Wetter im Winter mitverantwortlich ist, kommt kaum in Fahrt. Und ein schwacher oder gestörter Polarwirbel lässt bei uns auch winterliche Lagen zu. Spannend also für alle Winterfreunde, und zumindest in den Mittelgebirgen könnte es ein richtiger Winter mit einer wachsenden Schneelage werden.

Quelle: ntv.de

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