Feiertag fällt auf Sonntag 1. Mai soll nachgeholt werden
23.04.2016, 08:18 Uhr
Maidemo 2014 in Berlin-Kreuzberg.
(Foto: picture alliance / dpa)
Nicht, dass es viele zum Demonstrieren drängen würde, aber als freier Tag wird der 1. Mai geschätzt. In diesem Jahr allerdings fällt er auf einen Sonntag. Mehrere Bundestagsabgeordnete wollen nach europäischem Vorbild trotzdem einen freien Extra-Tag.
Im Urlaubspuzzle mit Brückentagen nimmt der 1. Mai bei vielen Arbeitnehmern einen festen Platz ein. Um ihn herum ist oft eine kleine Auszeit möglich. Nicht aber in diesem Jahr, denn der 1. Mai fällt auf einen Sonntag.
Damit fällt ein zusätzlicher freier Tag weg. Einige Politiker der Bundestagsfraktionen machen sich deshalb jetzt dafür stark, Feiertage, die auf einen Sonntag fallen, rasch nachzuholen, berichtet die "Saarbrücker Zeitung". In anderen Ländern ist das bereits üblich,
"Es kann nicht sein, dass den Arbeitgebern regelmäßig zusätzliche Arbeitstage geschenkt werden, die eigentlich als bezahlte Feiertage den Beschäftigten zustehen", bemängelt die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Sabine Zimmermann. Von einer Kompensationsregelung würden alle Beschäftigten profitieren. Ebenso die neun Millionen Arbeitnehmer, die ständig oder regelmäßig am Wochenende arbeiteten. Denn für sie würde der Ausgleichstag in der Werkwoche genauso gelten.
Zeit zum Demonstrieren
Auch andere Politiker können sich mit der Idee anfreunden, die eigentlich freien Tage nachzuholen. Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der SPD, Katja Mast, sieht darin ein "Zeichen zur Entlastung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer." Priorität müsse aber zunächst die Debatte über die Zukunft der Arbeit und der Rente sowie "die dringende Regulierung von Leiharbeit und Werkverträgen" haben, so Mast.
Vor allem das Nachholen des 1. Mai als freier Tag sei wichtig, meint die Grünen-Arbeitsmarktexpertin Beate Müller-Gemmeke. "Das hätte Charme. Dann haben Beschäftigte zum einen Zeit für die Kundgebung am Sonntag und können am freien Montag ihre Zeit der Familie widmen."
Andere Länder sind in der Feiertagsfrage bereits arbeitnehmerfreundlicher als Deutschland. So werden in Belgien oder Großbritannien feste Feiertage, die auf ein Wochenende fallen, am darauffolgenden Werktag nachgeholt. Auch in Spanien gibt es einen Ausgleich direkt am Montag danach. Und eine spezielle Regelung findet sich in Luxemburg: Fällt ein gesetzlicher Feiertag auf einen Sonntag, so muss der Arbeitgeber stattdessen seinen Beschäftigten an einem anderen Tag frei geben.
Quelle: ntv.de, sba