Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 20:56 Abramowitsch gibt Chelsea-Verwaltung ab +++

Der russische Oligarch Roman Abramowitsch gibt die Verwaltung des englischen Champions-League-Siegers FC Chelsea an die Treuhänder der wohltätigen Stiftung des Fußball-Clubs ab. Das geht aus einer Mitteilung des Premier-League-Clubs hervor. Er habe immer im Interesse des Clubs gehandelt, sagt Abramowitsch darin. Daher lege er nun die Verwaltung und Aufsicht des Clubs in die Hände der Treuhänder. Abramowitsch war in den vergangenen Tagen zunehmend wegen seiner Nähe zu Putin in die Kritik geraten.

+++ 20:28 Einigung auf Swift-Ausschluss kommt möglicherweise bald +++
Die EU und die USA könnten sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur noch an diesem Wochenende auf einen Ausschluss russischer Finanzinstitute aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift verständigen. Angaben von Spitzenbeamten zufolge sollte es am Samstagabend eine Videokonferenz mit Bundeskanzler Scholz, US-Präsident Biden, Frankreichs Präsident Macron, EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen und Italiens Regierungschef Draghi geben. Ziel sei eine Verständigung auf weitere Sanktionen, heißt es.

Den Angaben zufolge könnten dabei zudem auch noch andere Strafmaßnahmen vereinbart werden. So ist im Gespräch, die Auslandsvermögen russischer Oligarchen einzufrieren. Zudem sollen weitere russische Banken und insbesondere die russische Zentralbank ins Visier genommen werden. Damit könnte unter anderem verhindert werden, dass Russland seine Devisenreserven zur Finanzierung des Kriegs gegen die Ukraine nutzen kann.

+++ 20:21 Pentagon: Russen zunehmend frustriert +++
Die russische Militäroffensive in der Ukraine macht nach Angaben eines ranghohen Vertreters des US-Verteidigungsministeriums langsamer Fortschritte als von Moskau erwartet. "Der Widerstand ist größer, als die Russen es erwartet haben", sagt der Pentagon-Vertreter in einem Briefing für Journalisten.

In Bezug auf den Vormarsch auf die Hauptstadt Kiew sagt er: "Wir haben Hinweise, dass die Russen angesichts des mangelnden Fortschritts in den vergangenen 24 Stunden, vor allem im Norden der Ukraine, zunehmend frustriert sind." Die ukrainischen Truppen leisteten "entschlossenen Widerstand", sagt er einer vom Pentagon veröffentlichten Mitschrift zufolge weiter. Es gebe bis Samstagnachmittag (MEZ) keine Hinweise, dass es den Russen gelungen sei, eine größere Stadt einzunehmen.

+++ 19:59 Selenskyj: "Weiter so, Kanzler Olaf Scholz" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt sich erfreut über die angekündigte Lieferung deutscher Waffen: "Deutschland hat gerade die Lieferung von Panzerabwehr-Granatwerfern und Stinger-Raketen an die Ukraine angekündigt. Weiter so, Kanzler Olaf Scholz", twitterte Selenskyj . "Die Anti-Kriegs-Koalition handelt!"

+++ 19:55 Bundesregierung bestätigt Freigabe von Panzerabwehrwaffen und DDR-Haubitzen +++
Die Bundesregierung bestätigt, was zuvor schon bekannt geworden war: Die Niederlande darf 400 Panzerabwehrwaffen, Estland 9 D-30 Haubitzen und Munition ursprünglich aus NVA-Beständen an die Ukraine weiterleiten. Dies teilt ein Regierungssprecher mit.

+++ 19:40 Macron will Moldau und Georgien beistehen +++
Der französische Präsident Emmanuel Macron sagt den östlichen EU-Nachbarn Moldau und Georgien im Falle eines russischen Angriffs seine Unterstützung zu. Man stehe entschlossen an ihrer Seite, um ihre Souveränität und Sicherheit zu verteidigen, sagt Macron nach Angaben des Élysée-Palasts in einem Gespräch mit der moldauischen Präsidentin Maia Sandu und der georgischen Amtskollegin Salome Surabischwili. Man werde sie gegen jeden Versuch von Spannungen und Destabilisierung verteidigen.

+++ 19:09 Deutschland liefert Waffen an Ukraine +++
Wie in der Ukraine gibt es in Georgien und Moldau Separatistengebiete, die von Russland unterstützt werden. Bereits am Freitag hatte der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian gewarnt, dass Moskau seinen Angriff auf diese beiden Staaten ausweiten könnte.

Die Bundesregierung hat entschieden, zur Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte 1000 Panzerabwehrwaffen sowie 500 Boden-Luft-Raketen vom Typ "Stinger" aus Beständen der Bundeswehr an die Ukraine zu liefern. Das teilt Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit. Die Waffen würden so schnell wie möglich an die Ukraine geliefert.

"Der russische Überfall auf die Ukraine markiert eine Zeitenwende. Er bedroht unsere gesamte Nachkriegsordnung. In dieser Situation ist es unsere Pflicht, die Ukraine nach Kräften zu unterstützen bei der Verteidigung gegen die Invasionsarmee von Wladimir Putin. Deutschland steht eng an der Seite der Ukraine", sagt Bundeskanzler Olaf Scholz.

+++ 19:04 Athen beklagt Tote und Verletzte unter Griechen in Ukraine +++
Bei einem russischen Luftangriff auf die Siedlung Sartana in der Südostukraine sind nach Angaben des griechischen Außenministeriums mindestens sechs ethnische Griechen getötet und sechs weitere verletzt worden. "Griechenland verurteilt unmissverständlich die Bombardierung von Zivilisten durch ein russisches Flugzeug am Rande des Dorfes Sartana", teilt Außenminister Nikos Dendias mit. Athen habe für Sonntag den russischen Botschafter einbestellt.

Das russische Verteidigungsministerium wies Vorwürfe kategorisch zurück, die russischen Truppen würden in der Ukraine auch zivile Ziele beschießen. "Ich betone noch einmal, dass die russischen Streitkräfte keinerlei Schläge auf Wohnviertel ukrainischer Städte vollziehen", sagt Generalmajor Igor Konaschenkow. Es handele sich um Provokationen von ukrainischer Seite, wie sie auch von Terroristen verwendet würden.

Bereits der Beginn des Überfalls auf die Ukraine wurde von Putin mit Lügen begründet.

+++ 18:55 Auschwitz-Komitee kritisiert Putins Begründung für Überfall auf Ukraine +++
Das Internationale Auschwitz Komitee verurteilt den Angriff Russlands auf die Ukraine und kritisiert dabei insbesondere die Wortwahl zur Begründung der Invasion. "Weltweit verfolgen Überlebende des Holocaust und ehemalige Häftlinge der deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager die Nachrichten zum Putinschen Überfall auf die Ukraine mit Entsetzen und großem Schmerz", teilt Christoph Heubner, Exekutiv-Vizepräsident des Komitees, mit. "Nie hätten sie gedacht, dass nach den Erfahrungen von Auschwitz und den Leiden des 2. Weltkrieges ein russischer Staatsmann Europa in die Finsternis eines Krieges zurücktreiben würde."

Heubner betont, mit besonderer Empörung stellten die Überlebenden des Holocaust fest, dass Putin zur Begründung seines Krieges immer wieder die Begriffe "Völkermord" und "Entnazifizierung" heranziehe. "Sie empfinden dies als eine zynische und tückische Lüge, die nicht nur die Überlebenden des Holocaust sondern auch all die Menschen missbraucht, die als sowjetische Kriegsgefangene in deutschen Konzentrationslagern gelitten oder als Soldaten der Roten Armee Auschwitz und andere Lager befreit haben."

+++ 18:39 Bundesregierung genehmigt Estland Lieferung von DDR-Haubitzen an Ukraine +++
Die Bundesregierung genehmigt Estland die Lieferung mehrerer Artilleriegeschütze aus DDR-Altbeständen an die Ukraine, berichtet die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf Regierungskreise.

+++ 18:30 Russen nehmen Flughafen ein +++
Russische Truppen nehmen bei ihrem Krieg gegen die Ukraine einen strategisch wichtigen früheren Flugplatz im Süden des Landes ein. Wie die Gebietsverwaltung der Großstadt Berdjansk mitteilt, befindet sich schweres russisches Militärgerät auf dem Flughafen. Die Stadt ist Medienberichten zufolge von russischen Truppen eingeschlossen, die von dort weiter auf Mariupol vorrücken und die Stadt in die Zange nehmen könnten.

+++ 18:21 CDU-Landesverband fordert Wiedereinführung der Wehrpflicht +++
Angesichts des Angriffs Russlands auf die Ukraine bringt die niedersächsische CDU eine Wiedereinführung der seit 2011 ausgesetzten Wehrpflicht in Deutschland wieder ins Spiel. "Die Wiedereinführung der Wehrpflicht ist ein entscheidendes Signal zur Sicherstellung einer wirksamen militärischen Abschreckungs- und Bündnisfähigkeit durch Deutschland", schreibt Landesparteichef Bernd Althusmann in einem Positionspapier.

+++ 18:00 Deutschland für "gezielte" Einschränkung von Swift +++
Die Bundesregierung spricht sich nun doch für eine "gezielte und funktionale" Einschränkung des internationalen Zahlungssystems Swift aus. Es werde "mit Hochdruck" daran gearbeitet, wie eine Abkopplung Russlands von Swift so eingegrenzt werden könne, "dass sie die Richtigen trifft", erklären Außenministerin Baerbock und Wirtschaftsminister Habeck.

+++ 17:32 Bundesregierung genehmigt Niederlanden Waffenexport an Ukraine +++
Die Bundesregierung genehmigt den Niederlanden die Lieferung von 400 Panzerabwehrwaffen aus deutscher Produktion an die Ukraine. Das meldet die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf Regierungskreise. Bisher hatte die Bundesregierung alle Exporte tödlicher Waffen an die Ukraine prinzipiell abgelehnt, weil es sich um ein Krisengebiet handelt.

+++ 17:21 Türkei dementiert Selenskyj-Tweet +++
Nach einem Tweet des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj dementiert die Türkei, Bosporus und Dardanellen geschlossen zu haben. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan habe dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj nicht gesagt, dass die Türkei die Meerengen zum Schwarzen Meer für russische Kriegsschiffe geschlossen habe oder schließen werde, sagt ein türkischer Beamter mit direkter Kenntnis der Angelegenheit der Deutschen Presse-Agentur. Die Türkei bewerte das Thema noch, die Äußerungen Selenskyjs "spiegeln nur seine Erwartungen wider".

+++ 17:10 Ostsee-Parlamentarier wollen sich nicht mehr mit Russen treffen +++
Nach der Suspendierung vom Europarat wegen des Überfalls auf die Ukraine bricht eine weitere politische Verbindung Russlands nach Europa weg: Die Konferenz der Parlamentarier der Ostsee-Anrainerstaaten (BSPC) verschiebt ihr für Montag angesetztes, vierteljährliches Treffen auf unbestimmte Zeit. Das geht aus einer Erklärung des Präsidenten der Ostseeparlamentarierkonferenz, des schwedischen Abgeordneten Pyry Niemi, und dessen Stellvertreter, dem SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Schraps, hervor, die ntv.de vorliegt.

"Wir sehen keine Möglichkeit zur Fortsetzung unserer parlamentarischen Zusammenarbeit in der gewohnten Vertrautheit mit Blick auf die einstimmige Verurteilung der militärischen Angriffe durch all unsere Mitgliedsparlamente, die nicht der Russischen Föderation angehören", erklären Niemi und Schraps.

Neben Abgeordneten der Regionalparlamente von Kaliningrad, Karelien und Sankt Petersburg nehmen aus Russland üblicherweise Vertreter der Staatsduma und des Föderationsrats an der Parlamentarierkonferenz teil. Der "brutale" Angriff auf die Ukraine sei durch die parlamentarische Anerkennung der selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk eingeleitet worden, so Niemi und Schraps. Damit seien die von der Parlamentarierkonferenz beschlossenen Prinzipien enger und friedlicher Nachbarschaft verletzt worden.

Vor dem Rathaus von Stockholm weht die ukrainische Fahne.

Vor dem Rathaus von Stockholm weht die ukrainische Fahne.

(Foto: AP)

+++ 16:59 Deutschland will Waffenlieferung der Niederlande an die Ukraine genehmigen +++
Deutschland bereitet die Genehmigung einer Lieferung von 400 Panzerfäusten durch einen Drittstaat an die Ukraine vor. Das sagt ein EU-Diplomat der Nachrichtenagentur Reuters. Deutschland habe die Panzerfäuste in der Vergangenheit an diesen Drittstaat geliefert. In solchen Fällen benötigt der betreffende Staat bei einer Weitergabe der Waffen grünes Licht aus Deutschland. Kanzler Olaf Scholz hat bisher eine Lieferung tödlicher Waffen an die Ukraine ausgeschlossen.

Die Nachrichtenseite Politico meldet, dass es sich bei dem Drittstaat um die Niederlande handele.

+++ 16:35 Russland kündigt Ausweitung seiner Offensive in der Ukraine an +++
Russland kündigt eine Ausweitung seiner Militäroffensive in der Ukraine an. Den Streitkräften sei befohlen worden, nunmehr "die Offensive in alle Richtungen zu erweitern", teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Begründet wird der Befehl damit, dass die Ukraine Verhandlungen mit Russland abgelehnt habe.

Der ukrainische Botschafter Melnyk nannte diese Behauptung Fake News (siehe Eintrag 15.15 Uhr). Russland begleitet die Invasion im Nachbarland mit diversen Falschinformationen. Den russischen Medien ist es verboten, den Überfall auf die Ukraine "Krieg" zu nennen (11.18 Uhr). Russland spricht von einer "Militäroperation".

+++ 16:30 CDU ruft zur Mahnwache vor russischer Botschaft auf +++
Die CDU plant heute um 20.00 Uhr eine Mahnwache vor der russischen Botschaft in Berlin auf. "Wir rufen auf zur Mahnwache für den heroischen Freiheitskampf der Ukraine", schreibt die Partei auf Twitter. In vielen Orten Deutschlands sind heute Kundgebungen, Demonstrationen und Mahnwachen geplant.

+++ 16:25 Behörde ruft zum Abbau der Straßenschilder in der Ukraine auf +++
Um den russischen Vormarsch in der Ukraine zu stören, ruft die ukrainische Straßenverwaltung zum Abbau aller Straßenschilder auf. Die zuständige Behörde Ukrawtodor sagt, alle Reiseorganisationen und Gebietsverwaltungen sollten unverzüglich mit der Demontage von Schildern in ihrer Nähe beginnen. Priorität hätten Namen von Siedlungen und Orten. "Der Feind hat eine erbärmliche Mobilverbindung, er kann sich nicht am Terrain orientieren", schreibt die Behörde im Nachrichtenkanal Telegram. "Helfen wir ihm, direkt zur Hölle zu fahren."

+++ 16:05 Internetseite des Kreml nicht erreichbar +++
Die Website des russischen Präsidialamts ist nicht mehr erreichbar. Bei einem Aufruf der Kreml-Adresse kremlin.ru erscheint eine Fehlermeldung. Zuvor hatten Medien über Cyberattacken auf verschiedene Internetauftritte von Regierung und Staatsmedien berichtet.

+++ 16:00 SPD-Chef Klingbeil macht Druck auf Schröder +++
Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil ruft Altkanzler Gerhard Schröder dazu auf, seine geschäftlichen Beziehungen zum russischen Präsidenten zu beenden. Er erwarte in diesen Tagen auch ein klares Verhalten von Schröder, schreibt Klingbeil bei Facebook. "Mit einem Aggressor, mit einem Kriegstreiber wie Putin macht man keine Geschäfte. Als Bundeskanzler a.D. handelt man nie komplett privat. Schon gar nicht in einer Situation wie der jetzigen. Es ist deswegen überfällig, die geschäftlichen Beziehungen zu Putin zu beenden. Das erwarte ich unmissverständlich."

+++ 15:55 Mehr als 100.000 russische Soldaten in der Ukraine, sagt Selenskyj +++
Nach Darstellung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sind inzwischen Zehntausende russische Truppen in die Ukraine einmarschiert. "Mehr als 100.000 Eindringlinge sind in unserem Land", schreibt er auf Twitter. "Sie schießen heimtückisch auf Wohngebäude."

+++ 15:41 Ukrainische Behörden haben 25.000 automatische Waffen in Kiew verteilt +++
Zur Abwehr des erwarteten großen russischen Angriffs auf die ukrainische Hauptstadt Kiew haben die Behörden nach eigenen Angaben zahlreiche Waffen an die Einwohner verteilt. Insgesamt seien 25.000 automatische Waffen sowie 10 Millionen Patronen ausgegeben worden, sagt Innenminister Denys Monastyrskyj in einem Video. Auch Panzerabwehrwaffen seien ausgehändigt worden. "Kiew wird sich selbst verteidigen", sagt Monastyrskyj. Er sei stolz, wenn er sehe, wie die Menschen ihre Städte, Dörfer, Straßen und Häuser verteidigten. "Sie organisieren sich selbst, es gibt keine Plünderungen oder Raubüberfälle."

+++ 15:40 Schweigeminute in den Stadien +++
Mit einer Schweigeminute vor Spielbeginn haben die Vereine der Fußball-Bundesliga ihre Solidarität mit der Ukraine ausgedrückt. Die Deutsche Fußball Liga hatte die Aktion angesichts der Invasion Russlands in die Ukraine empfohlen, gegen 15.30 Uhr herrschte in den fünf Erstligastadien kurzzeitig Stille. In Fanblöcken waren zudem Ukraine-Fahnen zu sehen.

Beim Spiel der SpVgg Greuther Fürth gegen den 1. FC Köln

Beim Spiel der SpVgg Greuther Fürth gegen den 1. FC Köln

(Foto: imago images/Zink)

+++ 15:32 Baltische Staaten sperren Luftraum für Russland +++
Auch die baltischen Staaten wollen wegen des russischen Einmarsches in die Ukraine ihren Luftraum für Flugzeuge aus Russland sperren. Bulgarien, Polen und Tschechien haben dies bereits getan. Als Reaktion darauf verhängte Russland Sanktionen gegen die Fluggesellschaften dieser drei Länder. Großbritannien hatte bereits am Donnerstag seinen Luftraum für die russische Airline Aeroflot gesperrt. Auch Moldau verbannte russische Maschinen aus seinem Luftraum. Russland sperrte seinen Luftraum am Freitag für alle britischen Fluggesellschaften und Airlines mit Sitz in Großbritannien.

+++ 15:28 Belgien liefert der Ukraine Treibstoff und Waffen +++
Belgien will die Ukraine mit Waffen und Kraftstoff unterstützen. "Die Ukraine hat Belgien um große Mengen an Treibstoff gebeten, um ihre Truppen zu versorgen", schreibt Belgiens Premierminister Alexander de Croo auf Twitter. Man werde 3800 Tonnen Kraftstoff liefern. "Belgien wird außerdem 2000 Maschinengewehre an die ukrainische Armee liefern."

+++ 15:20 Botschafter Melnyk: Wir werden unsere Unabhängigkeit nie aufgeben +++
Melnyk sagt weiter, es seien Tausende, die sich melden, um ihre Heimat zu verteidigen. "Wir werden unsere Unabhängigkeit nie aufgeben." Die Ukraine hoffe "nach wie vor auf die Unterstützung unserer deutschen Freunde".

+++ 15:15 Melnyk bei ntv: Wir brauchen sofort Stinger-Abwehrraketen von Deutschland +++
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, weist die Behauptung der russischen Regierung zurück, die Ukraine wolle keine Friedensverhandlungen führen. Das sei "Fake News", sagt Melnyk bei ntv. Die Ukraine sei bereit, auf diplomatischem Weg den Krieg zu beenden. Präsident Selenskyj bleibe in Kiew, die Regierung sei voll handlungsfähig, die Armee kämpfe erbittert. "Das ist auch ein Signal an die deutschen Freunde: Wir sind immer noch da."

Die Ukraine erwarte, dass der Bundestag bei seiner Sondersitzung am Sonntag ein Rettungsprogramm für die Ukraine beschieße. Melnyk fordert zudem, dass die Bundesregierung noch heute die Lieferung von Defensivwaffen für die Ukraine beschließe und einen Ausschluss von Russland aus dem Zahlungssystem Swift ermögliche.

Die Bundeswehr könnte "schon heute" Stinger-Abwehrraketen liefern. "Es sind schon viel zu viele Menschen in diesen drei Tagen ermordet worden."

+++ 15:06 Türkei stoppt russischen Zugang zum Schwarzen Meer +++
Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Selenskyj hat die Türkei russischen Kriegsschiffen die Durchfahrt zum Schwarzen Meer untersagt. Auf Twitter dankt Selenskyj dem türkischen Präsidenten Erdogan für einen entsprechenden Schritt.

Ein türkischer Journalist schreibt unter Berufung auf einen Regierungsvertreter der Türkei, diese Entscheidung sei noch nicht gefallen.

Nachtrag: Das türkische Präsidialamt teilt mit, Erdogan habe Selenskyj in einem Telefonat mitgeteilt, er bemühe sich um die Vermittlung eines Waffenstillstands.

+++ 15:00 Polen fordert Stopp von Nord Stream 1 +++
Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki fordert vor einem Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz härtere Maßnahmen gegen Russland. Morawiecki nennt einen Ausschluss Russlands aus dem Zahlungssystem Swift und ein Aus auch für die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 1.

"Wir müssen Nord Stream 1 und 2 stilllegen, wir müssen die Abhängigkeit von Rohstoffen verringern, russische Finanzinstitutionen von den Kapitalmärkten ausschließen, Vermögen von Oligarchen beschlagnahmen, Russlands Zugang zu Swift kappen", sagt Morawiecki. Nord Stream 1 ist seit rund einem Jahrzehnt ein wichtiger Strang für die Gasversorgung Deutschlands. Eine Inbetriebnahme von Nord Stream 2 hat Deutschland auf Eis gelegt.

+++ 14:46 Kuleba: Russische Propaganda völlig durchgedreht +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba weist russische Behauptungen, die Ukraine entwickle eine "schmutzige Bombe", als Propaganda zurück. "Die russische Propaganda ist völlig durchgedreht", schreibt er bei Twitter. "Das ist eine kranke Fälschung. Die Ukraine hat keine Atomwaffen und strebt keine an/baut keine." Sein Land sei ein verantwortungsvolles Mitglied des Atomwaffensperrvertrags.

Der russische UN-Botschafter hatte zuvor behauptet, das russische Militär habe den Atomreaktor Tschernobyl eingenommen, um die Ukraine daran zu hindern, eine schmutzige Bombe zu entwickeln. Die russische Regierung wirft der Ukraine alles mögliche vor, um den Überfall auf das Land zu rechtfertigen.

+++ 14:24 Die 5000 Helme sind übergeben +++
Die von der Bundesregierung versprochenen 5000 Helme haben das ukrainische Militär mittlerweile erreicht. Die Helme waren am Freitag in zwei Lastwagen auf den Weg gebracht worden. Es ist bisher die einzige Rüstungshilfe, die die Bundesregierung der Ukraine in der aktuellen Krise zugesagt hat. Die Lieferung tödlicher Waffen schließt sie auch nach dem russischen Angriff auf die Ukraine aus. Eine Wunschliste der ukrainischen Botschaft mit militärischer Ausrüstung wird seit mehr als drei Wochen geprüft.

+++ 14:10 Kreml: Ukraine lehnt "Friedensverhandlungen" ab +++
Die Ukraine hat vom Kreml so bezeichnete "Friedensverhandlungen" mit Russland abgelehnt, so heißt es aus Moskau. "Da sich die ukrainische Seite grundsätzlich weigerte zu verhandeln, wurde der Vormarsch der wichtigsten russischen Streitkräfte heute Nachmittag gemäß dem Operationsplan wieder aufgenommen", sagt ein Kreml-Sprecher der Agentur Interfax. Russland machte der Ukraine am Freitag laut Kreml ein Angebot für mögliche Verhandlungen in der belarussischen Hauptstadt Minsk. Die Ukraine geht bislang nicht darauf ein und auch das US-Außenministerium hält das Angebot nicht für annehmbar. "Diplomatie mit vorgehaltener Waffe ist keine wirkliche Diplomatie", sagt ein Ministeriumssprecher, "das ist Erpressung unter dem Anschein diplomatischer Nettigkeiten".

+++ 13:58 Russen berichten über erste Probleme beim Geldabheben +++
Nach der Verhängung westlicher Sanktionen gegen Banken klagen Menschen in Moskau und anderen russischen Städten über erste Probleme beim Abheben von Bargeld. Ein Mann erzählte der dpa, dass er am Samstag erst nach längerem Suchen in der Moskauer Innenstadt einen Bank-Automaten gefunden habe, der 7500 Rubel (rund 80 Euro) auswarf. Ein Automat der Rosbank im Luxus-Kaufhaus "Gum", wo sonst auch Dollar und Euro gezogen werden können, gibt nach seiner Aussage keine Fremdwährungen mehr aus. Auch andere Moskauer berichten von solchen Problemen.

+++ 13:51 Lewandowski lobt Polens Absage des WM-Play-offs gegen Russland +++
Angesichts des russischen Einmarschs in die Ukraine will Polen bei den Play-offs für die Fußball-WM nicht gegen Russland antreten. "Es ist Zeit zu handeln", erklärt der Chef des polnischen Fußball-Verbands PZPN heute. Das Spiel war für den 24. März in Moskau angesetzt, der Sieger des Duells müsste laut Plan anschließend auf Tschechien oder Schweden treffen. Der PZPN will mit den Verbänden beider Länder an einer einheitlichen Position dazu arbeiten. Der Fußball-Profi Robert Lewandowski, Kapitän des Nationalteams, lobt die Position als "richtige Entscheidung". Er könne sich nicht vorstellen, "zu einem Spiel gegen das russische Team anzutreten, während sich die Aggression in der Ukraine fortsetzt. Russlands Fußballer und Fans sind dafür nicht verantwortlich, aber wir können nicht so tun, als ob nichts passiert".

+++ 13:37 Immer mehr Russen rufen zur Beendigung des Krieges auf +++
Immer mehr Russen rufen Kremlchef Wladimir Putin in Petitionen zur sofortigen Beendigung des Krieges gegen die Ukraine auf. "Wir, russische Ärzte, Krankenschwestern und Sanitäter, sind entschieden gegen kriegerische Handlungen, die von den russischen Streitkräften auf dem Gebiet der Ukraine vollzogen werden", heißt es etwa in einem Schreiben mit mehr als 300 Unterschriften. Dutzende russische Hilfsorganisationen veröffentlichen einen offenen Brief an Putin mit der Bitte, den Krieg zu beenden. "Wir halten gewaltsame Methoden zur Lösung politischer Konflikte für unmenschlich und rufen Sie zur Beendigung des Feuers und zum Beginn der Verhandlungen auf." Bei Straßenprotesten gegen Putins Krieg gab es seit Donnerstag mehr als 2000 Festnahmen.

+++ 13:27 Italien für Ausschluss Russlands aus Swift-System +++
Russland will nach eigenen Angaben den Angriff auf die Ukraine trotz der internationalen Sanktionen fortsetzen, bis die von Präsident Wladimir Putin gesteckten Ziele erreicht sind. Die Sanktionen würden die Regierung nicht von ihrem Kurs abbringen, teilt Dmitri Medwedew mit, der Vizevorsitzende des Nationalen Sicherheitsrats und frühere Präsident Russlands. Unterdessen mehren sich in der Europäischen Union die Stimmen für einen Ausschluss Russlands aus dem internationalen Zahlungssystem Swift. Auch Italiens Regierungschef Mario Draghi unterstützt die mögliche Maßnahme. Deutschland und Frankreich sprachen sich zuletzt noch gegen einen Swift-Ausschluss aus. Österreich hat Vorbehalte, würde eine EU-Entscheidung dafür aber mittragen.

+++ 13:10 Klitschko verschärft Ausgangssperren in Kiew +++
Bürgermeister Vitali Klitschko hat die Ausgangssperre in Kiew verschärft: Wer sich zwischen 17.00 und 8.00 Uhr auf der Straße aufhalte, werde als "Feind" betrachtet, erklärt Klitschko übers Internet. Bisher hat die kriegsbedingte Ausgangssperre in der ukrainischen Hauptstadt von 22.00 bis 07.00 Uhr gegolten. "Alle Zivilisten, die sich während der Ausgangssperre auf den Straßen aufhalten, werden als Mitglieder von Sabotage- oder Aufklärungstruppen des Feindes betrachtet", betont Klitschko und kündigt an, dass der U-Bahn-Verkehr eingestellt werde. Die U-Bahn-Stationen dienen als Schutzräume gegen Raketenangriffe.

+++ 12:57 Französische Behörden stoppen russisches Handelsschiff +++
Französische Behörden haben in der Straße von Pas-de-Calais, dem engsten Teil des Ärmelkanals, ein russisches Frachtschiff abgefangen. Das mit Fahrzeugen beladene Handelsschiff sei in der Nacht auf Samstag in den Hafen von Boulogne-sur-Mer umgeleitet worden, als es die Meerenge zwischen Großbritannien und Kontinentaleuropa überqueren wollte, bestätigt die zuständige Behörde. Es wird vermutet, dass das Handelsschiff mit russischen Finanzinteressen in Zusammenhang steht. Die EU hat gegen Russland als Reaktion auf den Einmarsch in die Ukraine Sanktionen in den Bereichen Energie, Finanzen und Transport, Exportkontrollen und Visabeschränkungen ergriffen.

+++ 12:46 Britischer Geheimdienst sieht russische Truppen 30 Kilometer vor Kiew +++
Der Großteil der beim Vorstoß auf Kiew beteiligten russischen Streitkräfte ist nach britischen Angaben rund 30 Kilometer vom Zentrum der ukrainischen Hauptstadt entfernt. Das ukrainische Militär leiste im ganzen Land Widerstand, teilt das Verteidigungsministerium in London auf Basis neuer Geheimdienstinformationen mit. Russland habe bisher nicht die Kontrolle über den ukrainischen Luftraum erlangt. "Die russischen Verluste werden wahrscheinlich schwer sein und größer als erwartet oder vom Kreml zugegeben", heißt es.

+++ 12:31 Selenskyj: Kiew und Umgebung unter Kontrolle +++
Die Ukraine hat nach Darstellung ihres Präsidenten Wolodymyr Selenskyj russische Angriffe im Großraum Kiew erfolgreich abgewehrt. "Wir haben uns behauptet und wehren feindliche Angriffe erfolgreich ab", sagt Selenskyj heute auf Facebook. Zwar werde in vielen Regionen der Ukraine weiter gekämpft. Es sei aber "die ukrainische Armee, die Kiew und wichtige Städte rund um die Hauptstadt kontrolliert". Der Staatschef wirft Russland erneut vor, zivile Ziele angegriffen zu haben. "Der Feind hat alles gegen uns eingesetzt: Raketen, Kampfflugzeuge, Drohnen, Artillerie, gepanzerte Fahrzeuge, Fallschirmjäger." Jedoch sei es der russischen Armee nicht gelungen, den Widerstand der Ukrainer zu brechen.

+++ 12:09 Bundeswehrverband fordert Sofortprogramm für Ausrüstung der Truppe +++
Als Reaktion auf die Ukraine-Krise hat der Vorsitzende des Bundeswehrverbands, André Wüstner, ein Sofortprogramm zur Verbesserung der Ausrüstung der Truppe gefordert. Nötig ist aus seiner Sicht auch eine Aufstockung des Verteidigungsetats. "Warten ist nicht mal mehr die zweitbeste Option", sagt Wüstner heute im ZDF. "Wir haben im Bereich Munition, Fahrzeuge, Schiffe, Flugzeuge, Ersatzteile massive Probleme." Die Politik müsse jetzt "endlich aufwachen". Das gelte nicht nur für die strategische Neuausrichtung in der Russlandpolitik, sondern auch für die Aufstellung der Bundeswehr.

+++ 11:58 Russland: Brauchen keine diplomatischen Beziehungen zum Westen +++
Russland will nach eigenen Angaben den Angriff auf die Ukraine trotz der internationalen Sanktionen fortsetzen, bis die von Präsident Wladimir Putin gesteckten Ziele erreicht sind. Die Sanktionen würden die Regierung nicht von ihrem Kurs abbringen, teilt der Vizevorsitzende des Nationalen Sicherheitsrats und frühere Präsident, Dmitri Medwedew, mit. Sein Land brauche keine diplomatischen Beziehungen zum Westen. Es sei an der Zeit, "die Botschaften zu verschließen", schreibt er auf dem russischen Online-Netzwerk VK.

+++ 11:41 Ukraine-Flüchtlinge erreichen Berlin +++
Die UN erwarten, dass an die zwei Millionen Ukrainer vor dem Krieg im Land flüchten werden, die ersten sind nun in Berlin angekommen. Bislang sind im Berliner Ankunftszentrum etwa 75 Menschen angekommen, sagt Sascha Langenbach vom Berliner Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF). "Wir erwarten in den kommenden Tagen wesentlich mehr." Für die Menschen sei es eine sehr bedrückende Situation. Die Fassungslosigkeit über das, was in der Heimat passiere, sei "fast spürbar zum Greifen". In Berlin verstärkt sich das Landesamt mit Menschen, die Russisch oder Ukrainisch sprechen. Es gebe zudem "sehr viel Hilfsangebote".

+++ 11:29 Polen zählt 100.000 Flüchtlinge aus Ukraine +++
Polen hat seit dem russischen Angriff auf die Ukraine rund 100.000 Flüchtlinge aus dem Nachbarland gezählt. Allein seit heute Morgen seien 9000 Menschen aus der Ukraine über die Grenze gekommen, teilt Polens Regierung mit.

Hilfsorganisationen versorgen ankommende Ukraine-Flüchtlinge in Warschau mit Lebensmitteln.

Hilfsorganisationen versorgen ankommende Ukraine-Flüchtlinge in Warschau mit Lebensmitteln.

(Foto: imago images/ZUMA Wire)

+++ 11:18 Russland verbietet Medien Begriffe wie "Invasion" +++
Die russische Medienaufsicht hat den einheimischen Medien die Begriffe "Angriff", "Invasion" oder "Kriegserklärung" für den Überfall auf die Ukraine untersagt. Derartige Begriffe sollten aus ihren Berichten gelöscht werden, ebenso wie alle Hinweise auf von den russischen Streitkräften getöteten Zivilisten, erklärt die Behörde. "Wir betonen, dass nur offizielle russische Quellen über aktuelle und zuverlässige Informationen verfügen.", Russland nennt seinen Großangriff "militärische Sonderoperation" zur "Friedenssicherung". Die Medienaufsicht beschuldigt zehn unabhängige Medien, falsche Informationen über den Beschuss ukrainischer Städte und den Tod von ukrainischen Zivilisten zu verbreiten. Sollten sie sich weigern, entsprechende Berichte zu löschen, werde der Zugang zu den Medien beschränkt und es drohten hohe Geldstrafen.

+++ 10:53 Ukrainische Behörden: 198 zivile Opfer, darunter drei Kinder +++
Bei Angriffen der russischen Streitkräfte sind nach Angaben der ukrainischen Behörden bislang 198 Zivilisten getötet worden. Unter den Todesopfern seien drei Kinder, erklärt der ukrainische Gesundheitsminister Viktor Ljaschko heute. Zudem seien 1115 Menschen verletzt worden, darunter 33 Kinder. Diese Angaben lassen sich von unabhängiger Seite kaum überprüfen.

+++ 10:47 Korvette zur Stärkung der NATO-Nordflanke aufgebrochen +++
Die Korvette "Erfurt" ist am Samstagvormittag von Wilhelmshaven aus zur Verstärkung der NATO-Nordflanke aufgebrochen. Angesichts des Angriffs Russlands auf die Ukraine schickt die Deutsche Marine die zusätzliche Korvette, die sich dem Marineverband "Standing Nato Maritime Group 1" anschließen wird. Dieser Verband ist vor allem für die Kontrolle und den Schutz wichtiger Seewege im Nordatlantik sowie in der Nord- und Ostsee zuständig.

Die Korvette "Erfurt" läuft in Wilhelmshaven aus, um die NATO zu unterstützen.

Die Korvette "Erfurt" läuft in Wilhelmshaven aus, um die NATO zu unterstützen.

(Foto: picture alliance/dpa)

+++ 10:32 Ökonomen für Abkopplung Russlands von Swift +++
Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges plädieren Ökonomen dafür, Russland vom Banken-Informationssystem Swift abzuschneiden. "Wir müssen handeln, um glaubwürdig zu bleiben", sagt Veronika Grimm, Mitglied im Sachverständigenrat, dem RND. "Auf welche weitere Eskalationsstufe will man denn noch warten?" Ein Ausschluss Russlands vom Swift-System sei zwar angesichts dann drohender Engpässe und Preissteigerungen bei Öl und Gas einschneidend. "Aber das Szenario wurde vorbereitet und ist handhabbar", wird die Ökonomin zitiert. Ähnlich äußert sich der Direktor des arbeitgebernahen Institutes der deutschen Wirtschaft, Michael Hüther. "Stoppt man Swift, bricht alles zusammen - das konnte man im Iran beobachten. Anders ist Putin aber womöglich nicht zu bremsen", sagt Hüther der Funke Mediengruppe. Grimm hat gestern schon auf Twitter für eine Swift-Abkopplung plädiert.

10:17 Niederlande und Tschechien liefern Ukraine Waffen +++
Die Niederlande wollen 200 Luftabwehrraketen an die Ukraine liefern. Die Raketen vom Typ "Stinger" sollen so schnell wie möglich bereitgestellt werden, erklärt die Regierung. Die Niederlande haben Anfang des Monats zugesagt, unter anderem Gewehre, Munition, Radarsysteme und Minensuchroboter an die Ukraine zu liefern. Auch Tschechien kündigt an, Waffen und Munition im Wert von 7,6 Millionen Euro an die Ukraine zu liefern. Dabei handele es sich um Maschinengewehre, Sturmgewehre und andere leichte Waffen.

+++ 09:58 Ukrainischer Botschafter wirft Schwesig Heuchelei vor +++
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk gilt als sehr meinungsfreudig. "Die Heuchelei ist zum Kotzen", kommentiert er eine Solidaritätsbekundung von Manuela Schwesig. Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern hat ein Foto des blau-gelb angestrahlten Landtags getwittert, das sei ein wichtiges Zeichen für Solidarität mit der Ukraine. Schwesig galt noch bis vor wenigen Tagen als harte Befürworterin der Gas-Pipeline Nord Stream 2, die von Russland durch die Ostsee nach Lubmin führt und die Ukraine als Transit-Land umgeht.

+++ 09:44 Klitschko: 35 Verletzte aus der Nacht +++
Bei den nächtlichen Kämpfen in Kiew wurden Bürgermeister Vitali Klitschko zufolge Dutzende Menschen verletzt. Bis zum Morgen seien 35 Verletzte gezählt worden, darunter zwei Kinder, sagt Klitschko. Es ist unklar, ob er sich dabei ausschließlich auf Zivilisten bezieht. Klitschko sagt, dass es derzeit keine größere russische Militärpräsenz in Kiew gebe. Allerdings seien Gruppen von Saboteuren aktiv.

+++ 09:28 Selenskyj fordert EU-Aufnahme für Ukraine +++
Angesichts des russischen Angriffs fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Aufnahme seines Landes in die Europäische Union. "Es ist ein entscheidender Moment, um die langjährige Diskussion ein für alle Mal zu beenden und über die Mitgliedschaft der Ukraine in der #EU zu entscheiden", twittert Selenskyj heute. Er habe mit EU-Ratspräsident Charles Michel über "weitere wirksame Hilfe" sowie den "heldenhaften Kampf der Ukrainer für ihre freie Zukunft" diskutiert. Eine EU-Mitgliedschaft der Ukraine gilt bisher als ausgeschlossen. Ein solcher Schritt dürfte nach Ansicht von Experten eine Einigung mit Russland unmöglich machen.

+++ 09:17 ntv-Reporter aus Ukraine: Schicksalstag für Kiew +++
“Die ukrainischen Truppen in Kiew haben in der vergangenen Nacht offenbar allen Angriffen standgehalten”, bilanziert ntv-Reporter Stephan Richter heute Morgen. Bis gestern hat er noch aus der Hauptstadt berichtet. Trotz der Widerstandskraft der Ukraine geht Richter aber davon aus, “dass es wirklich nur eine Frage der Zeit ist, bis Kiew fällt und bis die russischen Truppen den Präsidenten Selenskyj auch gefunden haben”. Es werde der schicksalhafteste Tag für Kiew. Der ntv-Reporter und sein Kamerateam haben gestern 12 Stunden gebraucht, um aus Kiew ins 280 Kilometer entfernte Winnyzja zu kommen. Die Straßen Richtung Westen seien total verstopft gewesen, Zehntausende Menschen seien mit bis zum Anschlag bepackten Autos unterwegs. “Es ist die blanke Angst, die sie rausgetrieben hat”, sagt Richter, Flüchtende “waren auch mit dem Fahrrad oder auf bloßen Füßen unterwegs”.

+++ 08:56 Ukrainischer Präsidentenberater: Lage in Kiew unter Kontrolle +++
Die ukrainische Regierung hat die Lage in der Hauptstadt Kiew nach eigenen Angaben unter Kontrolle. Die russischen Angreifer versuchten aber, möglichst große Zahlen von Militärtechnik und Streitkräften in die Stadt zu bringen, sagt Präsidentenberater Mychajlo Podolak. In der Stadt seien russische Saboteure aktiv, gegen die ukrainische Sicherheitskräfte erfolgreich vorgingen. In den Außenbezirken kämpfen demnach ukrainische Truppen gegen die russischen Angreifer. "Sowohl in der Stadt selbst als auch am Stadtrand von Kiew ist die Situation unter Kontrolle", erklärt Podolak.

+++ 08:39 Bislang 35.000 Flüchtlinge in Polen eingetroffen +++
In Polen sind nach Regierungsangaben bislang Zehntausende Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen. "In den vergangenen 24 Stunden haben 35 000 Menschen die polnisch-ukrainische Grenze in Richtung Polen überquert", sagt Vize-Innenminister Pawel Szefernaker im polnischen Fernsehen. Nach seinen Angaben handelt es sich hauptsächlich um Frauen mit Kindern sowie Männer im nichtwehrfähigen Alter. Auf der ukrainischen Seite der Grenze hätten sich lange Staus gebildet. Polen sei in der Lage, täglich bis zu 50 000 Flüchtlinge aus der Ukraine an der Grenze abzufertigen.

+++ 08:25 Video zeigt Angriff auf Kiewer Wohnhochhaus +++
Bei schweren Angriffen russischer Truppen ist ein Hochhaus in der Hauptstadt Kiew getroffen worden, das erklärt Bürgermeister Witali Klitschko. Mindestens vier Etagen auf einer Seite des Hauses wurden dabei zerstört, die Rakete hat das Gebäude zwischen dem 18. und dem 21. Stockwerk getroffen. Über mögliche Opfer gibt es derzeit noch keine Angaben. Inzwischen kursiert im Netz auch ein Video zum Raketeneinschlag. Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine geht es mittlerweile um die Kontrolle der Hauptstadt.

Über vier Stockwerke reicht der Raketeneinschlag. Angaben zu Verletzten gibt es nicht.

Über vier Stockwerke reicht der Raketeneinschlag. Angaben zu Verletzten gibt es nicht.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

+++ 08:04 Moskau meldet Einnahme von Küstenstadt +++
Russische Truppen haben die Kontrolle über die ukrainische Kleinstadt Melitopol im Südosten des Landes übernommen. Das teilt der Sprecher des Verteidigungsministeriums heute Morgen in Moskau mit. Die Stadt liegt in der Nähe des Asowschen Meeres, die Kämpfe dort begannen bereits gestern Mittag. Russische Einheiten seien zunächst in Asow am Asowschen Meer gelandet, heißt es. Sie hätten sich dann in Marsch gesetzt und schließlich "ohne Widerstand" Melitopol besetzt.

+++ 07:49 Behörden in Kiew warnen vor Straßenkämpfen +++
Die ukrainischen Behörden in Kiew warnen angesichts des russischen Einmarsches vor Straßenkämpfen in der Hauptstadt. "Auf den Straßen unserer Stadt laufen jetzt Kampfhandlungen. Wir bitten darum, Ruhe zu bewahren und maximal vorsichtig zu sein", heißt es heute Früh in einer Mitteilung. Wer in einem Bunker sei, solle dort bleiben. Im Fall von Luftalarm sollten die Menschen den nächsten Bunker aufsuchen. Die Stadt veröffentlicht eine Karte dazu. "Wenn Sie zuhause sind, dann gehen sie nicht ans Fenster, gehen sie nicht auf die Balkone." Die Menschen sollten sich etwa auch abdecken, um sich vor Verletzungen zu schützen. Der russische Präsident Wladimir Putin hat die ukrainische Armee gestern aufgefordert, die Waffen niederzulegen. Das zeichnet sich nicht ab, auch in der Nacht wurde heftig gekämpft.

+++ 07:36 Selenskyj in Kiew: "Ich bin hier" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj meldet sich heute Morgen in einem neuen Video aus der Hauptstadt Kiew und sagt Russland den Kampf an. Die ukrainische Armee werde die Waffen nicht niederlegen, sie werde sich verteidigen, sagt er auf der Straße in Kiew. Er wünsche "allen einen guten Morgen", sagt der ukrainische Staatschef, wirkt selbst übernächtigt. Er wolle kursierende Falschnachrichten widerlegen, wonach er das Land verlassen habe. "Ich bin hier." Das Land müsse verteidigt werden. "Ruhm der Ukraine!"

+++ 07:22 Kämpfe auch an Schwarzmeerküste +++
Kämpfe werden von ukrainischer Regierungsseite auch aus der Nähe der ukrainischen Städte Mariupol, Cherson, Mykolajiw und Odessa im Küstengebiet des Schwarzen Meeres gemeldet. "Schwere Kämpfe finden in der Nähe von Mariupol statt", sagt Präsidialamtsberater Mychailo Podoljak bei einem Briefing. "Aber es besteht keine Chance, dass Mariupol kapituliert oder eingenommen wird."

+++ 06:57 Wissing rechnet mit Cyberattacken auf Infrastruktur +++
Digitalminister Volker Wissing hält auch Cyberattacken auf die deutsche Infrastruktur für möglich. "Wir haben derzeit keine konkreten Hinweise, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit ist damit zu rechnen", sagt der FDP-Politiker der "Welt am Sonntag". Man beobachte, "dass die russische Propaganda und Desinformation im Zuge des Ukraine-Konflikts zunehmen. Wir sind vorbereitet, wachsam und jederzeit handlungsfähig." Die ukrainische Regierung bittet Hacker um Hilfe, um kritische Infrastrukturen zu schützen und russische Truppen im Cyberspace auszuspionieren. Eine entsprechende Anfrage der Regierung sei in Hackerforen aufgetaucht, sagen zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen.

+++ 06:39 Luftangriffe auf Ostukraine gemeldet +++
Aus dem Osten der Ukraine werden Luftangriffe gemeldet. Gebiete in der Nähe der Städte Sumy, Poltawa und Mariupol seien aus der Luft attackiert worden, teilt das ukrainische Militär mit. Vom Schwarzen Meer aus seien Marschflugkörper auf die Ukraine abgefeuert worden.

+++ 06:20 Biden bewilligt 350 Millionen Dollar Militärhilfe für Ukraine +++
US-Präsident Joe Biden bewilligt 350 Millionen Dollar an Militärhilfe für die Ukraine. Biden weist das Außenministerium in einem Memorandum an, die Mittel freizugeben, die im Rahmen des Foreign Assistance Acts bereitgestellt werden.

+++ 06:18 Augenzeugen: Schüsse in Kiewer Regierungsviertel +++
In der Nähe des Regierungsviertels in Kiew sind Augenzeugen zufolge Schüsse zu hören. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat gestern Abend angegeben, er rechne mit einem Großangriff der russischen Streitkräfte auf die Hauptstadt. "Heute Nacht werden sie eine Erstürmung versuchen", sagt er in einer Videobotschaft. In der Nacht meldet das Militär, es habe mehrere russische Angriffe auf die Hauptstadt abgewehrt.

+++ 05:58 Meta-Konzern verbietet Russland Anzeigen +++
Facebooks Mutterkonzern Meta verbietet russischen Staatsmedien weltweit, Anzeigen zu schalten und die Plattform zum Geldverdienen zu nutzen. "Diese Änderungen haben bereits begonnen und werden bis zum Wochenende andauern", twittert der Leiter der Sicherheitsabteilung bei Facebook, Nathaniel Gleicher. Das Unternehmen teilt außerdem mit, russische Staatsmedien weiterhin kennzeichnen zu wollen.

+++ 05:39 Russische Luftlandeoperation auf Militärflughafen bei Kiew +++
Mit einer Luftlandeaktion versuchen russische Truppen dem Anschein nach, den Militärflughafen Wassylkiw südlich von Kiew unter ihre Kontrolle zu bringen. Bei den heftigen Kämpfen seien ukrainische Soldaten getötet und verletzt worden, sagt die Bürgermeisterin der Kleinstadt, Natalija Balassynowytsch, ukrainischen Medien. Es seien viele russische Fallschirmjäger gelandet. "Wir haben Verluste. Wir haben viele Verletzte. Es sind leider 200", sagt sie. Der Luftwaffenstützpunkt liegt etwa 40 Kilometer vom Kiewer Zentrum entfernt. Am Donnerstag hatte es einen ähnlichen Landeversuch auf dem Flugplatz Hostomel nordwestlich der ukrainischen Hauptstadt gegeben, der aber nach Kiewer Armeeangaben abgewehrt wurde.

+++ 05:21 Russische Banken versprechen Normalbetrieb trotz Sanktionen +++
Von westlichen Sanktionen betroffene russische Banken haben ihren Kunden versichert, dennoch weiterhin normal funktionieren zu können. Gemeinsam werde am "ununterbrochenen Betrieb des gesamten Finanzmarktes" gearbeitet, erklären die Banken Sberbank, VTB, Alfa Bank und Otkrytie. "Wir haben genügend Liquidität (...), es gibt keine Beschränkungen für Bargeldabhebungen, weder an Geldautomaten noch in Bankfilialen". "Inmitten der Sanktionen koordinieren wir unsere Arbeit und sorgen gemeinsam mit der Zentralbank für einen ununterbrochenen Betrieb", heißt es. AFP-Reporter berichten allerdings von langen Schlange vor Bankfilialen in Moskau.

+++ 04:49 Ukraine: Angriffe auf Kaserne westlich von Kiew +++
Russische Truppen haben eine Kaserne der ukrainischen Streitkräfte im Westen von Kiew beschossen. Das teilt die ukrainische Armee mit. Der Angriff sei zurückgeschlagen worden. Die Kaserne liegt etwa sieben Kilometer vom Zentrum der Millionenstadt entfernt und liegt in der Stoßrichtung des russischen Vormarsches auf die ukrainische Hauptstadt.

+++ 04:31 Japan und USA wollen Bündnis stärken +++
Japan und seine Schutzmacht USA wollen ihre Sicherheitsallianz angesichts des russischen Einmarschs in die Ukraine verstärken. Die Außenminister der beiden Staaten stimmen in einem Telefongespräch darin überein, dass die Abschreckungs- und Reaktionsfähigkeiten des bilateralen Bündnisses verbessert werden müssten, berichte die japanische Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf das Außenministerium in Tokio.

+++ 03:45 Ukrainische Armee: Angriff auf wichtige Stellung in Kiew abgewehrt +++
Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben einen Angriff russischer Streitkräfte auf eine ihrer Stellungen in Kiew abgewehrt. Der nächtliche Angriff habe einem Posten auf der Kiewer Siegesstraße gegolten erklären die ukrainischen Landstreitkräfte auf ihrer Facebook-Seite. Die Siegesstraße ist eine Hauptverkehrsader der Hauptstadt. Nähere Angaben zum Ort der Gefechte macht die Armee nicht.

+++ 02:54 Gefechte am Stadtrand von Kiew +++
Vom Stadtrand der ukrainischen Hauptstadt Kiew werden Schüsse und Kämpfe gemeldet. Russische Truppen versuchen, das Heizkraftwerk Nr. 6 anzugreifen, teilt ein Amt für Behördenkommunikation mit. Die ukrainische Armee verteidige sich. Das Kraftwerk liegt im äußersten Nordosten der Millionenstadt auf dem rechten Ufer des Flusses Dnipro. Auch von anderen Stellen auf dem rechten Ufer gibt es Berichte über Explosionen und Schüsse aus automatischen Waffen.

+++ 02:37 Twitter pausiert Werbung in Ukraine und Russland +++
Der Kurznachrichtendienst Twitter setzt Werbeanzeigen auf seiner Plattform in der Ukraine und in Russland aus. Man wolle so sicherstellen, dass wichtige Informationen zur öffentlichen Sicherheit hervorgehoben würden und die Werbung nicht davon ablenke, so das Unternehmen.

+++ 02:07 Russische Taktik gibt Geheimdiensten Rätsel auf +++
Die bisherige Taktik der russischen Streitkräfte gibt westlichen Nachrichtendiensten Rätsel auf. Die Zahl der bei dem Einmarsch in die Ukraine eingesetzten Soldaten sei bislang deutlich niedriger als erwartet, sagt ein ranghoher Vertreter in Brüssel. Die Gründe seien völlig unklar. Zu den bislang kommunizierten Opferzahlen beider Seiten äußert sich der Geheimdienstvertreter sehr kritisch. "Ich glaube, dass die Zahlen sehr niedrig sind", sagt er zu Angaben vom Freitagabend, nach denen die Ukraine bislang erst rund 140 und Russland etwa 450 Soldaten verloren hat. "Mein Gefühl ist, dass es wahrscheinlich noch viel mehr Verluste gibt."

+++ 01:26 Kiew bittet IWF um weitere Finanzhilfen +++
Die Ukraine hat angesichts des russischen Einmarsch zusätzliche Unterstützung beim Internationalen Währungsfonds (IWF) angefragt. Die Regierung in Kiew habe zusätzlich zum laufenden 2,2 Milliarden Dollar schweren Hilfsprogramm weitere Nothilfen beantragt, sagte IWF-Chefin Kristalina Georgieva. Der IWF werde "die Ukraine auf jede uns mögliche Weise unterstützen". Das laufende Darlehensprogramm endet planmäßig im Juni. Derweil stuften internationale Ratingagenturen die Kreditwürdigkeit der Ukraine stark herunter.

+++ 00:56 Ukraine: Haben russisches Flugzeug mit Fallschirmjägern abgeschossen +++
Die ukrainischen Streitkräfte nehmen für sich in Anspruch, ein militärisches russisches Transportflugzeug vom Typ Iljuschin Il-76 abgeschossen zu haben. An Bord seien russische Fallschirmjäger gewesen, twitterte der ukrainische Generalstabschef Walerij Saluschnyj. Als Absturzstelle nannte er die Stadt Wassylkiw südlich der Hauptstadt Kiew. Die Angaben sind nicht unabhängig überprüfbar. Das ukrainische Luftwaffenkommando teilte mit, die russische Armee versuche, in Wassylkiw Fallschirmtruppen abzusetzen. Es gebe schwere Kämpfe.

Die IL-76 ist ein schweres Transportflugzeug.

Die IL-76 ist ein schweres Transportflugzeug.

(Foto: picture alliance/dpa/Russian Defence Ministry)

+++ 00:42 Großbritannien sperrt Luftraum für russische Privatjets +++
Großbritannien hat seinen Luftraum für russische Privatflugzeuge gesperrt. "Ich habe unser Verbot in Großbritannien verschärft, damit kein russischer Privatjet im britischen Luftraum fliegen oder landen kann - mit sofortiger Wirkung", verkündete Verkehrsminister Grant Shapps. Das Vorgehen des russischen Präsidenten Wladimir Putin sei rechtswidrig und "jeder, der von Russlands Aggression in der Ukraine profitiert, ist hier nicht willkommen", erklärte Shapps. Großbritannien ist seit Jahren ein bevorzugtes Ziel russischer Oligarchen und ihrer Familien. Die Regierung von Premierminister Boris Johnson sieht sich Vorwürfen ausgesetzt, zu zögerlich gegen die russischen Gelder an den britischen Finanzmärkten und im Immobiliensektor des Landes vorzugehen.

+++ 00:26 Bulgarien sperrt Luftraum für russische Flugzeuge +++
Das EU- und Nato-Land Bulgarien sperrt seinen Luftraum für russische Flugzeuge in Solidarität mit der Ukraine. Das seit Mitternacht geltende Flugverbot betrifft alle Luftfahrtmittel mit Lizenzen, die von der Russischen Föderation erteilt wurden, wie das Verkehrsministerium in Sofia weiter mitteilte. Das südosteuropäische Land verbietet danach Abflüge, Landungen sowie Überflüge russischer Flugzeuge. Gesperrt für sie ist auch der Luftraum über Bulgariens Hoheitsgewässer.

+++ 00:11 Russland will Melitopol eingenommen haben - Ukraine: Stadt ist umzingelt +++
Russische Kräfte sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums in die ukrainische Kleinstadt Melitopol eingedrungen. Das meldet die russische Staatsagentur Ria Nowosti. Demnach sind russische Einheiten erst in Asow am Asowschen Meer gelandet, hätten sich in Marsch gesetzt und schließlich "ohne Widerstand" Melitopol besetzt. Von ukrainischer Seite hieß es, die Stadt sei umzingelt und kleine Gruppen russischer Soldaten in die Stadt eingedrungen. Diese versuchten nun, die kritische Infrastruktur zu besetzen, sagte der Leiter der Regionalverwaltung von Saporischschja, Oleksandr Staruch, in einer Videobotschaft, wie die staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform meldet.

+++ 23:49 Resolution gegen Russlands Einmarsch scheitert im UN-Sicherheitsrat +++
Eine gegen Russlands Einmarsch in die Ukraine gerichtete Resolution scheitert im UN-Sicherheitsrat. Moskau legt bei der Abstimmung im mächtigsten Gremium der Vereinten Nationen in New York wie erwartet ein Veto gegen den Text ein - China enthält sich.

+++ 23:36 Selenskyj erwartet russischen Sturm auf Kiew +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet in der Nacht den Ansturm der russischen Armee auf Kiew. In einer Erklärung ruft er die Bevölkerung zur entschlossenen Verteidigung der Hauptstadt auf. "Das Schicksal des Landes entscheidet sich gerade jetzt", sagt er.

+++ 23:05 Pentagon: Russische Truppen landen bei Mariupol +++
Die russische Armee bringt nach US-Erkenntnissen nahe der ukrainischen Großstadt Mariupol von See aus Soldaten und Gerät mit amphibischen Kriegsschiffen an Land. Solche Schiffe brauchen zum Landen keinen Hafen. Auf die Frage, ob er Informationen zu einem solchen Angriff bei Mariupol habe, sagt Pentagonsprecher John Kirby: "Wir glauben, dass so ein Angriff heute ausgeführt wird." Die USA hätten aber keine genauen Informationen zum Fortschritt des Einsatzes, sagt Kirby. Die umkämpfte Industriestadt Mariupol liegt am Asowschen Meer, das über die Straße von Kertsch mit dem Schwarzen Meer verbunden ist. Mariupol liegt auch unweit der von russischen Separatisten kontrollierten Gebiete in der Ostukraine.

+++ 22:40 Britischer Geheimdienst: Russland will ukrainische Regierung ersetzen +++
Das Ziel Russlands in der Ukraine ist nach Einschätzung des britischen Militärgeheimdienstes, "die Kontrolle über die Bevölkerung zu sichern und die Regierung auszutauschen". Das sagt der Geheimdienstverantwortliche Jim Hockenhull in einem von der britischen Regierung veröffentlichten Statement. "Russische Truppen rücken weiter auf zwei Achsen in Richtung Kiew vor", erklärt Hockenhull darin. "Ihr Ziel ist, die Hauptstadt zu umzingeln, die Kontrolle über die Bevölkerung zu sichern und die Regierung auszutauschen." Es gebe Luftangriffe überall in der Ukraine. Neben Kiew seien die Städte Tschernihiw und Charkow bombardiert worden. "Die ukrainischen Streitkräfte leisten weiter entschlossenen Widerstand, mit Schwerpunkt auf die Verteidigung der Städte im ganzen Land."

+++ 22:27 Kiew bestätigt Gespräche über Verhandlungen mit Moskau +++
Die Ukraine und Russland verhandeln über Ort und Zeit für ein Gespräch, wie ein Sprecher des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mitteilt. Die Regierung in Kiew sei bereit, über eine Waffenruhe und Frieden zu sprechen.

+++ 22:19 Kreml verhöhnt Sanktionen gegen Putin als "Zeichen von Ohnmacht" +++
Sanktionen gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und Außenminister Sergej Lawrow sind nach Auffassung der russischen Regierung Ausdruck "absoluter Ohnmacht" des Westens. Mit diesen Worten zitiert die Nachrichtenagentur RIA eine Sprecherin des Außenministeriums in Moskau.

+++ 22:08 USA lehnen russisches Verhandlungsangebot "mit vorgehaltener Waffe" ab +++
Russlands Angebot für mögliche Friedensverhandlungen mit der Ukraine stellt nach Einschätzung des US-Außenministeriums kein wirkliches Bemühen um eine diplomatische Lösung des Konflikts dar. "Diplomatie mit vorgehaltener Waffe ist keine wirkliche Diplomatie, das ist erzwungene Diplomatie, das ist Erpressung unter dem Anschein diplomatischer Nettigkeiten", sagte der Sprecher des Ministeriums, Ned Price. Russland habe seit Wochen nur vorgetäuscht, mit der internationalen Gemeinschaft verhandeln zu wollen, während der Einmarsch in die Ukraine vorbereitet worden sei. Die USA würden sich in keiner Weise an diplomatischen Gesprächen beteiligen, die unter vorgehaltener Waffe stattfänden, sagte Price weiter.

+++ 21:52 Ukraine meldet Raketenbeschuss auf Hafenstadt Odessa +++
Russische Soldaten haben nach ukrainischen Angaben die Region um die Hafenstadt Odessa an der Schwarzmeer-Küste mit Raketen beschossen. Es seien am Freitag mehrere Raketen vom Meer aus auf Grenzschutzanlagen abgefeuert worden, teilte der Grenzschutz von Odessa mit. Betroffen sei auch Infrastruktur in der Region Mykolajiw. Mehrere Beobachtungsposten seien beschädigt worden. Befürchtet wird, dass russische Truppen nach Odessa vorrücken könnten - eine strategisch wichtige Stadt.

+++ 21:41 Ukraine will in Israel mit Russland verhandeln +++
Nach einem Bericht der "New York Times" könnten die von Russland angebotenen Verhandlungen mit der ukrainischen Regierung in Israel stattfinden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj soll in einem Telefonat mit dem israelischen Premier Naftali Bennett darum gebeten haben, dass Israel bei Verhandlungen als Gastgeber und Vermittler auftritt. Der Kreml hatte Minsk als Ort für Verhandlungen vorgeschlagen, was Kiew abgelehnt haben soll, mutmaßlich weil Belarus Verbündeter Russlands im Krieg gegen die Ukraine ist. Der Gegenvorschlag Warschau scheint von Russland abgelehnt worden zu sein. Polen ist NATO-Mitglied und pflegt sehr belastete Beziehungen zu Russland. Israel ist Heimat vieler Juden mit Familienbande in Russland und der Ukraine und pflegt gute Beziehungen zu beiden Ländern.

+++ 21:32 Auch USA wollen Putin persönlich bestrafen +++
Nachdem die EU und Großbritannien Sanktionen gegen Wladimir Putin und Sergej Lawrow verhängt haben, planen die USA nach Berichten von CNN und "New York Times", ebenfalls Schritte gegen den russischen Präsidenten zu unternehmen. Offiziell ist nicht bekannt, ob Putin Vermögen in Europa oder den USA hat, das eingefroren werden könnte.

+++ 21:15 Ukraine Außenminister warnt vor russischem Plan unter falscher Flagge +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba warnt vor einer russischen Aktion zur "Entmenschlichung" der Ukraine vorgeworfen. "Nach Geheimdienstinformationen plant Russland eine massive Operation unter falscher Flagge, um die Ukrainer zu "entmenschlichen" und die Ukraine angeblicher unmenschlicher Handlungen zu beschuldigen", schreibt Kuleba auf Twitter. Einmal mehr wirft er zudem Russland vor, Zivilisten und Kindergärten anzugreifen. Diese Informationen konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

+++ 20:54 Bulgariens Regierungschef: Russland "sieht einer Tankstelle mit Raketen ähnlich" +++
Der bulgarische Ministerpräsident Kiril Petkow hat die politische und wirtschaftliche Kraft Russlands beim EU-Gipfel in Brüssel relativiert: "Solltet ihr auf der Weltkarte auf Russland als Teil der Weltwirtschaft schauen, werdet ihr sehen, dass es sehr klein ist. Russland hat Erdöl, Gas und Waffen und sieht einer Tankstelle mit Raketen ähnlich."

+++ 20:30 Deutschland stationiert Kompanie in der Slowakei +++
Deutschland wird nach Angaben von Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht eine Kompanie in der Slowakei stationieren. Das ist eine militärische Einheit mit im Schnitt 150 Soldaten. Die Slowakei hatte im Rahmen der NATO einen von Deutschland geführten NATO-Gefechtsverband erbeten, wie es ihn in Litauen schon gibt.

+++ 20:24 Kiews Bürgermeister Klitschko berichtet von Detonationen +++
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat die Einwohner der ukrainischen Hauptstadt vor einer "sehr schwierigen Nacht" gewarnt. "Die Situation ist bedrohlich für Kiew - ohne Übertreibung", schrieb er am Freitagabend im Nachrichtenkanal Telegram. Russische Truppen seien in der Nähe der Millionenmetropole. Die Brücken der Stadt seien mit Soldaten gesichert. Es gebe Checkpoints nicht nur an den Stadtgrenzen. "Ich danke den Einwohnern der Stadt für ihre Bereitschaft, die Hauptstadt und das Land (...) zu verteidigen." Klitschko zufolge gab es am Abend fünf Explosionen im Abstand von drei bis fünf Minuten.

+++ 20:09 EU-Energieminister planen Krisentreffen für Montag +++
Die EU-Energieminister kommen am Montag zu einem Krisentreffen in Brüssel zusammen. Für Deutschland wird Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck in Brüssel erwartet. Thema der Gespräche ist nach Angaben einer Kommissionssprecherin die Energiesituation in Europa angesichts des russischen Einmarschs in die Ukraine. Die EU ist stark von russischem Gas abhängig und es wird befürchtet, dass der Konflikt die Gaspreise weiter hochtreiben oder dass Russland Gaslieferungen in die EU ganz stoppen könnte. Ein möglicher Ausschluss Russlands vom Swift-System könnte Rohstofflieferungen zusätzlich erschweren.

+++ 19:56 Gefechte halten an in Kiew +++
Die ukrainische Hauptstadt geht in ihre dritte Kriegsnacht nach dem Überfall durch die russischen Streitkräfte. In den sozialen Medien kursieren zahlreiche authentisch scheinende Handyvideos von Bewohnern Kiews, die Gefechts- und Explosionslärm zeigen. Es ist schon länger dunkel in Kiew, die Stromversorgung scheint nicht eingeschränkt. Live-Kameras zeigen, dass die Straßen nicht nur menschenleer sondern auch ohne Autoverkehr sind.

+++ 19:42 EU und Großbritannien setzen Putin und Lawrow auf Sanktionsliste +++
Großbritannien und die EU haben direkte Sanktionen gegen Präsident Wladimir Putin und Außenminister Sergej Lawrow beschlossen. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell bezeichnete die Entscheidung als "wichtigen Schritt". Bisher seien die einzigen von der EU sanktionierten Staatschefs der syrische Präsident Baschar al-Assad und der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko gewesen. Nach Informationen von EU-Diplomaten hatten Deutschland und Italien zunächst gezögert, den Sanktionen gegen Putin und Lawrow zuzustimmen. Auch Großbritannien will in Kürze direkte Sanktionen gegen Putin und Lawrow verhängen.

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Quelle: ntv.de

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