Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 21:55 Berlin erwägt zusätzliches schwimmendes LNG-Terminal +++
Deutschland unterzeichnet einem Insider zufolge Verträge, um sich drei schwimmende LNG-Terminals über Versorger zu sichern und erwägt ein viertes. Damit wolle das Land seine Gasabhängigkeit von Russland schneller als geplant reduzieren, verlautet aus Regierungskreisen. Die Planungen und Vorbereitungen für ein weiteres Terminal seien im Gange. Bundeswirtschafsminister Robert Habeck hatte im März in Aussicht gestellt, Deutschland werde zur Gasversorgung auf Spezialschiffe zurückgreifen können. Diese sollten über Uniper und RWE bereitgestellt werden, die sie wiederum über Norwegen bekommen.
+++ 21:38 USA belegen sieben belarussische Flugzeuge mit Sanktionen +++
Mithilfe weltweit greifender Sanktionen will die US-Regierung sieben Boeing-Maschinen der staatlichen belarussischen Fluggesellschaft Belavia weitestgehend stilllegen. Das Handelsministerium in Washington erklärt, es sei das erste Mal, dass belarussische Flugzeuge infolge von Verstößen gegen US-Exportbestimmungen mit Sanktionen belegt würden. Zudem wurden drei weitere russische Flugzeuge zur Sanktionsliste hinzugefügt. Jegliche Dienstleistung zur Ermöglichung von Flügen der Maschinen - sei es zum Beispiel die Wartung oder das Betanken der Maschinen - könne bestraft werden, erklärt das Ministerium. In diesem Fall drohten "erhebliche Gefängnisstrafen, Bußgelder, der Verlust von Exporterlaubnissen oder andere Auflagen", heißt es. Damit dürften die Flugzeuge vor allem im internationalen Verkehr kaum mehr einzusetzen sein.
+++ 21:17 Paris will Botschaft zurück nach Kiew verlegen +++
Frankreich wird "sehr bald" seine Botschaft in der Ukraine aus Lwiw in die Hauptstadt Kiew zurückverlegen. Dies habe Außenminister Jean-Yves Le Drian seinem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba in einem Telefonat zugesichert, teilt das Außenministerium in Paris mit. Die französische Botschaft in Kiew war Anfang März kurz nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine in das westukrainische Lwiw verlegt worden. Frankreich rät seinen Staatsbürgerinnen und -bürgern aber weiterhin von Reisen in die Ukraine ab. Das gesamte Land sei weiterhin "ein Kriegsgebiet", heißt es in einer Mitteilung des Außenministeriums.
+++ 20:58 Russland hält "Operationsdruck" an der Ostfront hoch - Bericht über Bundeswehr-Lageeinschätzung +++
Russland zieht laut Einschätzung der Bundeswehr nach wie vor viele Truppenverbände im russischen Belgorod nahe der Grenze zur Ukraine zusammen. Die Offensive auf den Donbass schreite voran, berichtet der "Business Insider" unter Berufung auf einen internen Bundeswehr-Lagebericht vom 12. April. Demnach würden sowohl in Luhansk als auch im Donbass Angriffe geführt. Gleichzeitig würde die Einnahme der belagerten und zerbombten Stadt Mariupol fortgesetzt, heißt es. Der Einsatz von Chemiewaffen vor Ort sei bislang aber nicht bestätigt. Luftangriffe gäbe es demnach auch weiterhin auf Dnipro. Auch Charkiw sei von anhaltendem Beschuss betroffen. Das Medium zitiert weiter aus dem Lagebericht, wonach Russland den "Operationsdruck" an der Ostfront hochhalte und neue Kräfte mobilisiere. Die russischen Streitkräfte würden "aus Verlegung direkt in den Angriff" gehen. Die Bundeswehr gehe davon aus, dass nach einer Einnahme des Donbass und vor allem des Gebiets Donezk ein Angriff auf die strategisch wichtige Hafenstadt Odessa folgen könne.
+++ 20:32 Internationaler Strafgerichtshof prüft neue Hinweise zu Kriegsverbrechen +++
Dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) liegen Berichte über weitere Verbrechen in der Ukraine vor. Chefankläger Karim Ahmad Khan sagt in Kiew, diese stammten aus mehreren Quellen. Er kündigt an, die Beweise aus der Ukraine kritisch zu beurteilen. Khan besuchte am Mittwoch Butscha. Die Ukraine und der Westen werfen russischen Soldaten vor, dort Kriegsverbrechen begangen zu haben. Die Regierung in Moskau weist dies zurück.
+++ 20:18 Moskau verkündet Zerstörung weiterer militärischer Anlagen +++
Russland hat laut der Nachrichtenagentur Interfax in den vergangenen 24 Stunden sieben Militäreinrichtungen in der Ukraine zerstört. Dazu gehöre ein Depot für Raketenartillerie, berichtet Interfax unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium.
+++ 20:02 Ukrainisches Parlament stuft Russlands Regierung als "neonazistisches totalitäres Regime" ein +++
Das ukrainische Parlament stuft die Gräueltaten der russischen Armee offiziell als "Völkermord" und Russland als Terrorstaat ein. "Die Russische Föderation ist ein Terrorstaat, eines der Ziele des politischen Regimes ist der staatliche Genozid des ukrainischen Volkes, die physische Auslöschung, die massenhafte Ermordung der Bürger der Ukraine", heißt es in einem Gesetz, für das 354 Parlamentarier stimmten. 226 Stimmen wären notwendig gewesen. Russlands Regierung wird nunmehr als "neonazistisches totalitäres Regime" erachtet. Außerdem werden Symbole der russischen Streitkräfte und anderer russischer Behörden verboten. Die Verwendung der lateinischen Buchstaben "V" und "Z" zur Propagierung des russischen Einmarsches ist ebenso untersagt.
+++ 19:46 Baerbock: Finnland und Schweden wären in NATO herzlich willkommen +++
Außenministerin Annalena Baerbock pocht vor dem Hintergrund russischer Drohungen für den Fall eines NATO-Beitritts von Finnland und Schweden auf das freie Entscheidungsrecht beider Länder. "Es ist das Recht eines jeden Landes (...), sich seine Verteidigungsbündnisse frei zu wählen", sagt Baerbock am Rande eines Besuches in Niger. Dies gelte erst recht für zwei europäische Länder, die bereits Mitglieder in der Europäischen Union seien. "Wenn sich Finnland und Schweden dafür entscheiden, dann sind sie herzlich willkommen" in der Verteidigungsallianz, sagt Baerbock auf eine entsprechende Journalistenfrage.
+++ 19:33 Litauen verwundert über russische Atomwaffen-Drohung: "Leerer Schuss in die Luft" +++
Litauens Präsident Gitanas Nauseda bezeichnet die russische Drohung, im Fall eines NATO-Beitritts von Finnland und Schweden Atomwaffen im Ostseeraum zu stationieren, als "einen leeren Schuss in die Luft". "Ich weiß nicht, ob es möglich ist, etwas, was im Grunde schon stationiert ist, wieder neu zu stationieren", sagt er in Vilnius. Nach Angaben des Staatsoberhaupts des baltischen EU- und NATO-Landes hat Russland bereits Atomwaffen in seine Ostsee-Exklave Kaliningrad verlegt. "Keine strategischen, aber sie sind stationiert", sagt Nauseda. Litauen grenzt im Westen an Kaliningrad - das Gebiet um das frühere Königsberg. Auch Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas reagiert verwundert. Die Drohung erscheine "ziemlich seltsam", sagt er. "Atomwaffen wurden schon immer in der Region Kaliningrad aufbewahrt".
+++ 19:12 London sperrt Vermögen von Abramowitsch-Geschäftsfreunden +++
Großbritannien geht gegen zwei weitere russische Oligarchen vor. Wie das Außenministerium in London mitteilt, wird Vermögen im Wert von bis zu 10 Milliarden Pfund (12 Mrd Euro) von David Davidowitsch und Eugene Tenenbaum eingefroren. Sie seien enge Geschäftsfreunde des bereits sanktionierten Multimilliardärs Roman Abramowitsch. Tenenbaum ist Direktor des englischen Fußballklubs FC Chelsea, dessen Eigentümer Abramowitsch bisher war. "Wir erhöhen den Druck auf die Kriegsmaschinerie von (Kremlchef Wladimir) Putin und zielen auf den Kreis der Menschen, die dem Kreml am nächsten stehen", sagt die britische Außenministerin Liz Truss einer Mitteilung zufolge.

Eugene Tenenbaum (links) und sein Geschäftsfreund Roman Abramowitsch im Stadion im Jahr 2012.
(Foto: Action Images)
+++ 18:57 Selenskyj kritisiert deutsche Öl-Käufe: "Verstehen nicht, wie man mit Blut Geld verdienen kann" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisiert Deutschland wegen des weiteren Einkaufs von russischem Öl erneut scharf. Deutschland sowie Ungarn hätten ein Embargo blockiert, sagt Selenskyj der BBC. "Wir verstehen nicht, wie man mit Blut Geld verdienen kann. Leider ist es das, was einige Länder tun." Nun müsse mit diesen Ländern gesprochen werden, um deren Haltung zu ändern, sagt Selenskyj sieben Wochen nach Beginn des russischen Angriffskriegs. "Einige unserer Freunde und Partner verstehen, dass jetzt eine andere Zeit ist, dass es nicht länger um Geschäfte und Geld geht. Dass es eine Frage des Überlebens ist", betont der Staatschef. Er lobt die USA, Großbritannien und einige andere europäische Staaten für Waffenlieferungen. "Aber wir brauchen sie trotzdem früher, früher und schneller. Das Schlüsselwort lautet 'jetzt'."
+++ 18:40 "Die Bilder sind apokalyptisch": Litauens Präsident erschüttert von Borodjanka-Besuch +++
Nach seiner Rückkehr aus der Ukraine äußert sich der litauische Staatpräsident Gitanas Nauseda tief erschüttert über die Lage in dem nordwestlich von Kiew gelegenen Borodjanka. Die Eindrücke aus dem von Luftangriffen und Raketen zerstörten Ort "seien sehr stark, leider sehr negativ und menschlich schockierend", sagt er auf einer Pressekonferenz in Vilnius. "Die Bilder sind apokalyptisch." Nauseda war am Dienstagabend zusammen mit seinen Amtskollegen aus Polen, Estland und Lettland per Zug in die ukrainische Hauptstadt Kiew gereist. Vor ihrem Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj am Mittwoch besuchten sie mehrere stark zerstörte Vororte von Kiew - darunter Borodjanka. Ein Ziel der Reise sei es gewesen, die "Gräueltaten, die das Putin-Regime in Borodjanka begangen hat, mit eigenen Augen zu sehen", so Nauseda.
+++ 18:16 Ukraine will Wogen nach Steinmeier-Ausladung glätten +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba setzt nach der Absage eines Besuchs von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Kiew weiter auf Zusammenarbeit mit Deutschland. "Wir sind nicht an einer Verschärfung der bilateralen Beziehungen interessiert", sagt Kuleba laut Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine. Gleichwohl erwarte Kiew eine neue deutsche Ukraine-Politik. "Und diese neue deutsche Politik erwarten wir von der neuen deutschen Regierung", so der 40-Jährige. Im Gespräch mit den ARD-"Tagesthemen" wirbt Kuleba für eine Normalisierung der deutsch-ukrainischen Beziehungen. "Wir sollten nicht in der Vergangenheit graben." Es gehe darum, ein neues Kapitel aufzuschlagen und nach vorne zu schauen. "Nur Einigkeit kann uns helfen, Russland zu besiegen und Europas Sicherheit zu bewahren."
+++ 17:59 Kanada entsendet Soldaten nach Polen +++
Kanada schickt Soldaten nach Polen, um bei der Versorgung der Geflüchteten aus der Ukraine zu helfen. Es sollten bis zu 150 Militär-Angehörige eingesetzt werden, sagt Verteidigungsministerin Anita Anand.
+++ 17:43 US-Kreise: Raketenkreuzer "Moskwa" kämpft wohl noch gegen Feuer +++
Die USA gehen einem Insider zufolge davon aus, dass an Bord des beschädigten russischen Raketenkreuzers "Moskwa" weiter gegen ein Feuer gekämpft wird. Angenommen werde, dass das Kriegsschiff in Richtung Sewastopol unterwegs sei, sagt ein hochrangiger US-Militär-Angehöriger, der namentlich nicht genannt werden will. Das Schiff habe offenbar schwere Schäden erlitten, der Brand sei wohl sehr umfangreich.
+++ 17:29 Netzagentur: Haben Gazprom Germania nicht verstaatlicht +++
Die Bundesnetzagentur bekräftigt, dass sie lediglich befristet die Kontrolle über die bisherige Deutschlandtochter des russischen Energieriesen Gazprom übernommen hat. "Es hat keine Enteignung und keine Verstaatlichung stattgefunden", erklärt die Behörde. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz habe die Bundesnetzagentur lediglich vorübergehend als Treuhänderin für die Gazprom Germania GmbH eingesetzt, um die ordnungsgemäße Fortführung der Geschäfte sicherzustellen. "Der Anlass hierfür war die ungeklärte Übertragung der Gesellschafteranteile an eine im Ausland ansässige Gesellschaft. Eine solche Übertragung ist nach deutschem Recht ohne vorherige Anzeige und Prüfung verboten."
+++ 17:01 Zeitung: Sechs Extremisten mit Kampfabsicht in die Ukraine ausgereist +++
Die deutschen Sicherheitsbehörden passen die Zahl der Extremisten aus Deutschland, die bislang in die Ukraine ausgereist sind, an. Einem Bericht der "Rheinischen Post" zufolge sind bislang 19 Ausreisen von Personen aus Deutschland in die Ukraine bekannt, die einen Extremismus-Bezug beziehungsweise einen Bezug zur politisch-motivierten Kriminalität aufweisen. Das geht laut der Zeitung aus einer gemeinsamen Mitteilung des Bundesamtes für Verfassungsschutz, des Bundeskriminalamtes sowie der Bundespolizei hervor. "Für sechs Personen liegen tatsächliche Anhaltspunkte vor, dass diese mit der Absicht zur Teilnahme an Kampfhandlungen ausgereist sind. Konkrete Anhaltspunkte für eine tatsächliche Beteiligung an Kampfhandlungen auf Seiten einer Konfliktpartei liegen nicht vor", heißt es in dem Schreiben.
+++ 16:45 Klitschko: Mariupol "wehrt sich immer noch" +++
Nach Angaben von Wladimir Klitschko wird Mariupol nach wie vor von ukrainischen Streitkräften verteidigt. Im Gespräch mit der Deutschen Welle sagt der Bruder des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko: "Die russischen Truppen haben erfolglos versucht, die Stadt einzunehmen." Er fügt hinzu: "Die Lage ist in jeder Hinsicht sehr kritisch. Ich weiß nicht, wie viele Tausende von Zivilisten getötet wurden und wie viele sich noch in der Stadt befinden. Aufgrund der Situation ist es verständlicherweise sehr schwierig, genaue Zahlen zu ermitteln. Aber die Stadt wehrt sich immer noch."
+++ 16:20 Grünen-Spitze geht auf Distanz zu Hofreiter und nimmt Scholz in Schutz +++
Die Grünen-Spitze distanziert sich von der Kritik ihres Bundestagsabgeordneten Anton Hofreiter an Kanzler Olaf Scholz. Der Vorsitzende des Europaausschusses hatte Scholz mangelnde Führung in der Ukraine-Krise vorgeworfen. Das sei "nicht die Linie von Bündnis90/Die Grünen", sagt Parteichef Omid Nouripour in Berlin. Die Koalition stehe sehr eng beieinander, um den immensen derzeitigen Herausforderungen gerecht zu werden. Scholz und Außenministerin Annalena Baerbock sprächen gefühlt rund um die Uhr miteinander über den Krieg in der Ukraine. "Wir sind sehr dankbar für eine extrem enge Zusammenarbeit in dieser Bundesregierung in dieser Angelegenheit", sagt Nouripour. Die Lage sei zu ernst für parteipolitisches Denken, die Regierung stehe geschlossen. Nouripour unterstützt allerdings die Forderung Baerbocks, der Ukraine nun auch schwere Waffen zu liefern, wie er am Montag deutlich gemacht hatte.
+++ 16:06 Krieg wirkt bis in die Antarktis - Forscher berichten über Arbeit +++
Die ukrainische Wernandski-Station erforscht normalerweise die antarktische Halbinsel, doch daran können die Wissenschaftler im Moment kaum denken. Ihre Gedanken kreisen um ihre Angehörigen in 14.000 Kilometern Entfernung, auch in der Ferne ist die Angst groß.
+++ 15:53 Berichte: Ukraine sagte aktiv bei Deutscher Botschaft Steinmeier-Besuch ab +++
Das Büro des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat den geplanten Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gegenüber der deutschen Botschaft aktiv abgesagt. Das berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland unter Berufung auf eine informelle Nachricht an die deutsche Vertretung in der Ukraine. Darin ließ die ukrainische Seite der Botschafterin am Dienstagnachmittag demnach ausrichten, dass man einen deutschen Besuch für substanzieller und akzeptabler halte, wenn er unabhängig von der Visite der Staatschefs Polens und der Baltenrepubliken an diesem Mittwoch gehalten werde. Zur Begründung führte der Kiewer Kontaktmann dem Bericht zufolge außerdem Sicherheitsbedenken und logistische Überlastung an. Zudem entschuldigte er sich für die späte Mitteilung, die erst kurz vor dem geplanten Reiseantritt Steinmeiers und seiner vier Kollegen einging. Man hoffe aber, Deutschland sei über die Vertreter Polens als Koordinatoren über die jüngsten Absprachen informiert worden. Nach dpa-Informationen notifizierte die ukrainische Präsidialkanzlei dem polnischen Botschafter in Kiew am Montagabend die formelle Absage der deutschen Teilnahme.
+++ 15:39 Kiew meldet Freilassung von 30 Ukrainern bei neuem Gefangenenaustausch +++
Bei einem erneuten Gefangenenaustausch mit Russland sind nach Angaben Kiews 30 ukrainische Kriegsgefangene freigelassen worden. "Fünf Offiziere und 17 Militärangehörige wurden ausgetauscht. Auch acht Zivilisten, darunter eine Frau, wurden freigelassen", erklärt die ukrainische Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk. Zuvor hatte das Verteidigungsministerium in Kiew bekannt gegeben, dass zwei Anfang März in der Region Tschernihiw von russischen Soldaten gefangen genommene Piloten freigelassen worden seien.
+++ 15:22 Forderung nach schweren Waffen: Mützenich und Kühnert lesen Ampel-Kollegen die Leviten +++
SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich kritisiert die Forderungen mehrerer Ampel-Politiker nach schweren Waffen. Es könne richtig sein, sich vor Ort ein Bild zu machen, sagt er in Anspielung auf die Reise der Vorsitzenden von drei Bundestags-Ausschüssen in die Ukraine. "Unter diesem Eindruck allerdings bisher beispiellose Entscheidungen zu fordern, ohne sie selbst verantworten zu müssen, ist falsch - zumal diese weitgehende Konsequenzen für die Sicherheit unseres Landes und der NATO haben könnten", warnt er zugleich. "Ich bin froh, dass im Kabinett Frauen und Männer Verantwortung tragen, die solche schwierigen Entscheidungen genau abwägen und die Konsequenzen nicht aus den Augen verlieren", fügt Mützenich hinzu. In einem Statement für ntv sagt SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert, dass Überlegungen über einen Kurswechsel bei den Waffenlieferungen erst mit den jeweiligen eigenen Parteien besprochen und dort um Zustimmung geworben werden sollte. "Die Ampel-Koalition stimmt ihre gemeinsame Politik nicht via Twitter ab. Auch wenn der eine oder die andere dort schnellen Applaus für harsche Worte bekommt, ersetzt das kein durchdachtes strategisches Vorgehen." Ein eben solches Vorgehen schulde die Bundesregierung den Menschen in der Ukraine und in Deutschland gleichermaßen.
+++ 15:11 Auch Beiersdorf hält an Russland-Geschäft mit Einschränkungen fest +++
Beiersdorf reduziert sein Geschäft in Russland deutlich, bleibt in dem Land aber präsent. Vorstandschef Vincent Warnery begründet dies auf der virtuellen Hauptversammlung damit, dass der Kosmetikhersteller wesentliche Verbraucherbedürfnisse bediene. Außerdem wolle der Nivea-Hersteller den Verlust seiner Marktstellung vermeiden. "Wir wollen das Risiko minimieren, unsere Marken zu verlieren", sagt Warnery. Das sei etwas, mit dem Beiersdorf "eine lange schmerzhafte Geschichte" habe. Das Hamburger Unternehmen macht deutlich, dass in Russland nur noch Produkte für den alltäglichen Bedarf verkauft würden.
+++ 14:52 Putin wirft westlichen Banken Ausfälle bei Gas-Zahlungen vor +++
Rund zwei Wochen nach der Umstellung auf Rubel-Zahlungen für russisches Gas beklagt Kremlchef Wladimir Putin angeblich durch westliche Banken verschuldete Zahlungsausfälle. "Es sind Zahlungsausfälle bei Exportlieferungen russischer Energieressourcen zu beobachten", sagt Putin bei einer Sitzung zur Entwicklung des russischen Energiesektors, die in Teilen im Staatsfernsehen übertragen wurde. "Die Banken aus diesen äußerst unfreundlichen Staaten halten die Überweisung von Zahlungen zurück." Putin hatte Ende März angewiesen, dass EU-Länder Lieferungen von russischem Gas künftig nur noch in Rubel bezahlen dürfen. Allerdings können die Kunden bei der Gazprombank ein Konto anlegen und dort wie bisher in Dollar und Euro einzahlen. Die Bank konvertiert das Geld in Rubel und überweist es an Gazprom. Die Umstellung auf Rubel war eine Reaktion Moskaus auf westliche Sanktionen wegen Russlands Krieg gegen die Ukraine.
+++ 14:28 Putin: Russland will Energieexporte von Europa nach Süden und Osten umlenken +++
Russland beabsichtigt nach den Worten von Präsident Wladimir Putin, seine Energieexporte künftig von Europa Richtung Asien umzulenken. "Wir müssen unsere Exporte diversifizieren", sagt er bei einem im Fernsehen übertragenen Kabinettstreffen. Die Lieferungen Richtung Westen "werden sinken", stattdessen würden "Schritt für Schritt die stark wachsenden Märkte im Süden und im Osten" bedient. Putin kritisiert den Schritt europäischer Länder, die Nutzung russischer Energie einzuschränken oder zu stoppen. Damit werde der Energiemarkt weiter "destabilisiert" und die Preise in die Höhe getrieben.
+++ 14:12 Gouverneur wirft Ukraine Beschuss von russischem Grenzort vor +++
Dem Gouverneur der südrussischen Provinz Brjansk zufolge wurden bei Beschuss durch ukrainische Truppen Wohnhäuser getroffen. "Heute ist der Ort Klimowo von der ukrainischen Armee beschossen worden. Zwei Wohnhäuser wurden in der Folge getroffen und es gab unter den Bewohnern Verletzte", teilt Alexander Bogomas auf Telegram mit. Von der ukrainischen Armee und dem ukrainischen Verteidigungsministerium gibt es bislang keine Reaktion.
+++ 13:45 Video: Explosionen auf Kriegsschiff - das macht die "Moskwa" so besonders +++
Das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte ist stark beschädigt. Über die Ursache herrscht noch Unklarheit. Fest steht aber: Für Russland ist der Ausfall des Raketenkreuzers ein schwerer Schlag. Denn die "Moskwa" ist nicht irgendein Kriegsschiff.
+++ 13:15 Übung im Japanischen Meer: Russische U-Boote schießen auf Schiffsattrappen +++
Vor dem Hintergrund der Spannungen zwischen Moskau und Tokio um die Ukraine haben russische U-Boote bei einem Manöver im Japanischen Meer Raketen abgefeuert. "U-Boote der Pazifikflotte feuerten 'Kalibr'-Marschflugkörper auf feindliche Schiffsattrappen ab", erklärt das russische Verteidigungsministerium. Mehr als 15 Schiffe nahmen demnach an den Manövern teil, darunter zwei U-Boote. Das Ministerium veröffentlichte ein Video, auf dem zu sehen ist, wie die Raketen aus dem Wasser katapultiert werden, in den Himmel steigen und graue Rauchfahnen hinterlassen. Die Manöver finden vor dem Hintergrund starker Spannungen zwischen Russland und Japan statt, das unter anderem als Reaktion auf Moskaus Einmarsch in die Ukraine ein Embargo für russische Kohle angekündigt hat.
+++ 12:55 Gouverneur: Zivile Opfer nach russischem Angriff auf Charkiw +++
Beim Beschuss der Stadt Charkiw im Osten der Ukraine sind nach Angaben des Gouverneurs der gleichnamigen Region, Oleh Synjegubow, vier Zivilisten getötet worden. Zehn weitere Menschen seien verletzt worden. Der Gouverneur ruft die Menschen in mehreren Städten in der Region auf, sich in Sicherheit zu bringen. Es sei zu erwarten, dass es schon bald Kämpfe geben werde.
+++ 12:30 Kreml berichtet von Angriffen auf Flugplatz und Waffenlager +++
Russlands Armee hat eigenen Angaben zufolge einen Flugplatz der ostukrainischen Millionenstadt Dnipro beschossen. Dabei seien in der Nacht ein Kampfflieger vom Typ MiG-29, ein Hubschrauber Mil Mi-8 sowie eine Kampfdrohne vom Typ Bayraktar zerstört worden, sagt der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Darüber hinaus seien zwei Waffenlager in den Gebieten Odessa und Donezk attackiert worden.
+++ 12:16 Russland: Kriegsschiff "Moskwa" wird in Hafen gebracht +++
Das Feuer auf dem Raketenkreuzer "Moskwa" ist nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums eingedämmt. Es sei ausgebrochen, nachdem Munition an Bord des Flaggschiffes der russischen Schwarzmeerflotte explodiert sei. Das Kriegsschiff werde nun zum Hafen zurückgeschleppt, die Besatzung sei auf anderen Schiffen untergebracht worden. Die wichtigsten Waffen der "Moskwa" seien nicht beschädigt worden, das Schiff laufe auch nicht Gefahr zu sinken. Nun werde die Brandursache untersucht. Zuvor hatte ein Berater des ukrainischen Präsidenten gesagt, das Schiff sei nach ukrainischem Beschuss gesunken. Die Angaben lassen sich derzeit nicht überprüfen.
+++ 11:53 Militärexperte Masala: NATO hat Strategie geändert +++
Eine Niederlage der Ukraine im Krieg mit Russland wäre nach Einschätzung des Militärexperten Carlo Masala auch eine Niederlage der NATO. Masala sagt im Stern-Podcast "Ukraine - die Lage": "Wir haben unsere Strategie geändert." Anfangs sei es der NATO und dem Westen darum gegangen, der Ukraine bei der Verteidigung des Landes zu helfen. "Jetzt sieht es so aus, dass wir der Ukraine dabei helfen, Russland eine Niederlage zu bereiten." Ob dies gelinge, sei eine andere Frage. Aber immer mehr greife die Logik um sich, dass Russland diesen Krieg verlieren müsse, sagt der Politikprofessor der Bundeswehruniversität München. Masala verweist in Bezug auf die Politik Russlands auf Indizien, wonach die Ukraine "nicht das letzte Stück Land ist, das sie sich nehmen wollen".
+++ 11:43 DGB-Chef: Gas-Boykott "macht überhaupt gar keinen Sinn" +++
Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Reiner Hoffmann, warnt vor den Folgen eines Einfuhrstopps für russisches Gas. "Ein Einfuhrstopp macht überhaupt gar keinen Sinn", sagt Hoffmann in der ARD. "Es würde deutliche Einbrüche auf dem Arbeitsmarkt mit sich bringen, wenn wir beispielsweise davon ausgehen, dass die Stahlproduktion zum Erliegen kommt." Ganze Lieferketten würden zusammenbrechen.
+++ 11:34 Politologe Jäger: "Deutschland steht wirklich etwas isoliert da" +++
Der Streit um Waffenlieferungen und Berlins augenscheinlich zögerliche Haltung bei Sanktionen handeln Kanzler Olaf Scholz den Vorwurf der Tatenlosigkeit ein. Politikwissenschaftler Thomas Jäger sieht Deutschland zunehmend isoliert.
+++ 11:17 Selenskyj-Berater: Russisches Kriegsschiff "Moskwa" gesunken +++
Der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowytsch erklärt das im Schwarzen Meer stark beschädigte russische Kriegsschiff "Moskwa" ("Moskau") für gesunken. "Wo ist die "Moskwa"? Sie ist gesunken", schreibt der Berater von Wolodymyr Selenskyj auf Twitter und bei Telegram. Bestätigungen für diese Behauptung gibt es derzeit nicht. Das ukrainische Fernsehen greift Arestowytschs Tweet dennoch auf. Russland spricht lediglich von schweren Schäden. Das Flagschiff der russischen Schwarzmeerflotte soll Kiewer Angaben zufolge am Mittwochabend von zwei ukrainischen Neptun-Raketen getroffen worden sein.
+++ 11:13 Polen zählt mehr als 2,7 Millionen Geflüchtete +++
Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben sich 2,73 Millionen Menschen aus dem Land in Polen in Sicherheit gebracht. Das teilt der polnische Grenzschutz auf Twitter mit. Allein am Mittwoch kamen 24.700 Menschen, ein Anstieg um drei Prozent im Vergleich zum Vortag.

Der UNHCR-UNICEF-Stützpunkt für Geflüchtete am Grenzübergang in Medyka in Südpolen. Das Bild entstand am Dienstag.
(Foto: picture alliance/dpa/BELGA)
+++ 10:48 Ukraine: Spezialkräfte zerstören Brücke und stoppen russischen Konvoi +++
Ukrainische Streitkräfte haben nach Angaben aus Kiew eine Brücke gesprengt, auf der ein russischer Militärkonvoi in Richtung der ostukrainischen Stadt Isjum unterwegs war. Das teilt die ukrainische Armee mit. Zu dem Konvoi gehörten demnach mehrere gepanzerte Fahrzeuge. Auf Facebook veröffentlicht das Militär Bilder, die die zerstörte Brücke zeigen sollen. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
+++ 10:36 Fluchtkorridor für Mariupol soll öffnen +++
Am heutigen Donnerstag sollen nach Angaben der stellvertretenden ukrainischen Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk neun Fluchtkorridore zur Evakuierung von Städten im Osten des Landes geöffnet werden. Eine der Routen soll demnach aus der umkämpften Hafenstadt Mariupol führen. Weitere seien unter anderem für die Städte Berdjansk, Tokmak und Enerhodar vorgesehen. Die Korridore sollen öffnen, sofern die russischen Truppen ihren Beschuss einstellen, erklärt Wereschtschuk.
+++ 10:26 Ukraine will seit Kriegsbeginn 753 russische Panzer zerstört haben +++
Die ukrainischen Streitkräfte beziffern die Zahl der getöteten russischen Soldaten auf rund 19.900. Das berichtet "The Kyiv Independent". Weiterhin seien unter anderem 160 russische Militärflugzeuge und 753 Panzer zerstört worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.
+++ 10:17 Britischer Militärgeheimdienst: Russland wird Großstadt Kramatorsk ins Visier nehmen +++
Der britische Militärgeheimdienst rechnet mit größeren russischen Angriffen auf die ostukrainischen Städte Kramatorsk und Kostjantyniwka. Weit verbreitete Raketen- und Artillerieangriffe und Bemühungen, die Truppen für eine Offensive zu konzentrieren, zeigten zudem eine Rückkehr zur traditionellen russischen Militärdoktrin, führt der Geheimdienst nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums in seiner aktualisierten Lagebeurteilung aus. Eine erhebliche Zahl an russischen Soldaten und Gerät sei derzeit wegen der anhaltenden Verteidigung der Hafenstadt Mariupol gebunden.
+++ 10:05 Bürgermeister: "Mariupol war, ist und bleibt eine ukrainische Stadt" +++
Mariupols Bürgermeister Wadym Boitschenko weist russische Angaben zur Eroberung des Hafens in der südostukrainischen Stadt zurück. "Ich betrachte es als eine Falschmeldung", sagt Boitschenko im ARD-"Morgenmagazin". "Meine Haltung ist natürlich skeptisch, russische Lügen hören wir auf Schritt und Tritt, weshalb ich empfehle, nur geprüfte Informationen zu verwenden." Er sei überzeugt: "Mariupol war, ist und bleibt eine ukrainische Stadt."
+++ 09:56 Medwedew: Bei NATO-Beitritt von Schweden und Finnland muss Russland reagieren +++
Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew warnt die NATO vor einer Aufnahme Schwedens und Finnlands in das Militärbündnis. Sollte es dazu kommen, müsste Russland seine Verteidigung aufstocken. Von einem "nuklearfreien Status des Baltikums" könne dann keine Rede mehr sein, erklärt der stellvertretende Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrats und Putin-Vertraute. "Das Gleichgewicht muss hergestellt werden." Bis heute habe Russland solche Maßnahmen nicht ergriffen und dies auch nicht vorgehabt.
+++ 09:42 Ukrainerin schildert Grauen der russischen Gefangenschaft +++
Valentyna Saroyan ist eine Bewohnerin von Yahidne, einem Dorf etwa 400 Kilometer südöstlich von Kiew. Russische Besatzer sollen sie und andere für einen ganzen Monat in einem Keller unter lebensbedrohlichen Bedingungen eingesperrt haben.
+++ 09:11 Kiew: Wollen so viele Länder als Sicherheitsgaranten wie möglich +++
Ein ukrainischer Unterhändler verweist auf weitere Differenzen in den Gesprächen mit Russland zur Beilegung des Krieges. Die Ukraine habe in den Verhandlungen vorgetragen, dass es für sie wichtig sei, so viele Länder wie möglich als Sicherheitsgaranten zu haben. Russland sei jedoch dagegen, dass die Zahl der Garanten steige.
+++ 08:53 Pentagon: Haben "Beweise" für schlechte Moral russischer Soldaten +++
Die US-Regierung geht davon aus, dass die russischen Streitkräfte unter einer schlechten Moral leiden. Gerade wehrpflichtige Soldaten seien betroffen. "Wir haben Beweise, sogar aktuelle Beweise, dass sie durch diesen Krieg desillusioniert wurden, nicht richtig informiert wurden, nicht richtig ausgebildet wurden und nicht bereit waren", sagt ein Beamter des US-Verteidigungsministeriums vor Journalisten. Auch gebe es Anzeichen, dass russische Offiziere frustriert seien über die Leistung der Truppen. Um welche "Beweise" es sich handelt, führt der Beamte nicht aus.
+++ 08:32 KMK-Präsidentin Prien erwartet 400.000 ukrainische Schüler in Deutschland +++
Deutschland muss sich aus Sicht der Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Karin Prien, auf bis zu 400.000 geflüchtete ukrainische Schüler einstellen und bräuchte dafür 24.000 Lehrkräfte. "Die Bundesregierung geht davon aus, dass eine Million Menschen aus der Ukraine nach Deutschland kommen könnte. Davon werden sicherlich 40 Prozent Schülerinnen und Schüler sein", sagt Prien, die Bildungsministerin in Schleswig-Holstein ist, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Das wären dann bis zu 400.000 junge Menschen, denen wir im deutschen Schulsystem erst einmal gerecht werden müssen", so die CDU-Politiker weiter.
+++ 08:20 Hofreiter: Steinmeier sollte sich bei Scholz für Lieferung schwerer Waffen einsetzen +++
Der Vorsitzende des Europa-Ausschusses im Bundestag, Anton Hofreiter, fordert von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mehr Engagement für die Lieferung von schweren Waffen an die Ukraine. Der Grüne betont zwar, dass er es "falsch" fand, dass Steinmeier von der Ukraine ausgeladen wurde, da dieser sich bereits für seine Russlandpolitik entschuldigt habe, aber: "Ich würde mir von ihm wünschen, dass er laut und deutlich sagt: Ja, ich habe mich geirrt und das hat jetzt Konsequenzen. Und diese Konsequenzen sind, dass er sich gegenüber dem Kanzler, den er ja gut kennt, einsetzt, dass jetzt auch schwere Waffen geliefert werden", so Hofreiter im "Frühstart" bei ntv.
+++ 08:12 Australien sanktioniert russische Eisenbahn +++
Australien weitet seine Sanktionen gegen Russland aus. Die Regierung in Canberra habe "gezielte Finanzsanktionen" gegen 14 russische Staatsunternehmen verhängt, die für Russland von strategischer und wirtschaftlicher Bedeutung seien, teilt Außenministerin Marise Payne mit. Unter anderem umfasse die jüngste Liste "verteidigungsbezogene Unternehmen wie das Transportunternehmen Kamaz sowie die Reedereien SEVMASH und United Shipbuilding Corporation". Neben dem Elektronik-Hersteller Ruselectronics, der für die Produktion von rund 80 Prozent aller russischen Elektronikkomponenten verantwortlich ist, werde auch die russische Eisenbahn sanktioniert, heißt es. Diese sei nicht nur eines der größten Transportunternehmen der Welt, sondern leiste auch einen entscheidenden Beitrag zur Wirtschaftsleistung des Landes.
+++ 07:52 Hochrangiger US-Besuch in Kiew zeichnet sich ab +++
Einem Insider zufolge wollen die USA einen hochrangigen US-Beamten aus Solidarität auf einen Besuch in die ukrainische Hauptstadt Kiew schicken. Der amerikanische Außenminister Antony Blinken oder auch Verteidigungsminister Austin Lloyd seien mögliche Kandidaten für einen Überraschungsbesuch, so der Insider. Es sei unwahrscheinlich, dass US-Präsident Joe Biden selbst die Reise antreten werde. Eine endgültige Entscheidung ist nach Angaben der mit der Angelegenheit vertrauten Person noch nicht gefallen. Von Gesprächen über die Entsendung eines hochrangigen Regierungsmitgliedes berichtet auch die US-amerikanische Tageszeitung "Politico" unter Berufung auf zwei weitere Insider.
+++ 07:27 Polens Staatschef spricht von "Grausamkeit, Banditentum, Terrorismus" +++
Polens Präsident Andrzej Duda verurteilt den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine als "Terrorismus". "Dies ist kein Krieg, dies ist Terrorismus", so Duda bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj in Kiew. "Wenn jemand Flugzeuge und Soldaten schickt, um Wohngebiete zu bombardieren und Zivilisten zu töten, ist das nicht Krieg. Es ist Grausamkeit, Banditentum, Terrorismus." Duda hielt sich am Mittwoch gemeinsam mit seinen baltischen Kollegen, dem estnischen Präsidenten Alar Karis, dem lettischen Staatschef Egils Levits und dem litauischen Präsidenten Gitanas Nauseda, zu einem Besuch in der Ukraine auf.
+++ 07:06 Nehammer: Kriegsfolgen könnten Gaslieferung stoppen - auch ohne Embargo +++
Die Versorgung Europas mit russischem Gas ist aus Sicht von Österreichs Kanzler Karl Nehammer auch abseits von Sanktions-Überlegungen nicht gesichert. Kriegsfolgen und die Sprengung von Pipelines könnten etwa zu einem Lieferstopp führen, sagt Nehammer in einem Interview kurz nach seinen Besuchen in Kiew und Moskau. "Das Risiko ist ja ohnehin da, dass das dennoch passieren kann - auch wenn Österreich, Deutschland und andere sich gegen ein Gas-Embargo aussprechen", sagt der konservative Politiker.
+++ 06:43 Linken-Politiker nach Steinmeier-Absage: "So kann ein Umgang untereinander nicht laufen" +++
Nach dem geplatzten Ukraine-Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wirft der Linken-Politiker Jan Korte der Regierung in Kiew ein "maximal undiplomatisches Gebaren" vor und fordert eine Klarstellung von Bundeskanzler Olaf Scholz. "Bei allem Verständnis für die besondere Situation auf Seiten der Ukraine: So kann ein Umgang untereinander nicht laufen, und das muss man auch klarmachen", sagt Korte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
+++ 06:15 Wehrbeauftragte: Können nicht alle Waffen ohne Weiteres liefern +++
Die Wehrbeauftragte des Bundestags, Eva Högl, spricht sich für eine stärkere Unterstützung der Ukraine aus, sieht bei deutschen Waffenlieferungen aber Grenzen. "Wir können nicht einfach alles, was irgendwo bei einer Firma auf dem Hof steht, ohne Weiteres liefern - zum Beispiel die 50 Jahre alten Schützenpanzer Marder", sagt Högl dem "Handelsblatt". Zugleich sagt sie: "Bei den Waffenlieferungen leisten wir mehr, als in der öffentlichen Diskussion suggeriert wird.". Sie gehe davon aus, dass die Bundesregierung im geheim tagenden Bundessicherheitsrat die Entscheidungen verantwortungsvoll treffe und "alles auslotet, was möglich ist", so die SPD-Politikerin.
+++ 05:43 Fidschi setzt Jacht und Crew von russischem Oligarchen fest +++
In Fidschi beschlagnahmt die Polizei beschlagnahmt in Fidschi die Superjacht "Amadea" des russischen Oligarchen Suleiman Kerimow und nimmt die Besatzung fest. Der Kapitän des Schiffes wird nun dazu befragt, wie die Luxusjacht ohne Zollabfertigung nach Fidschi in die Werft von Lautoka gekommen ist. Die Generalstaatsanwaltschaft von Fidschi sei von einer ausländischen Regierung um Unterstützung in einer Strafsache gebeten worden, erklärt der Polizeipräsident der Inseln.
+++ 05:19 UN-Chef: Waffenruhe scheint derzeit nicht möglich +++
Der UN-Generalsekretär António Guterres sieht derzeit keine Chance für eine Unterbrechung der Kampfhandlungen in der Ukraine: "Im jetzigen Moment scheint eine globale Waffenruhe in der Ukraine nicht möglich", sagt Guterres. "Das war unser Appell aus humanitären Gründen, aber es scheint nicht möglich." Der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths war zuvor zu Gesprächen nach Moskau und Kiew gereist, um die Möglichkeit eines "humanitären Waffenstillstands" im Ukraine-Krieg auszuloten.
+++ 04:39 OSZE und Europarat: Moskau muss Angriffe auf Gotteshäuser einstellen +++
Vertreter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und des Europarats appellieren an Russland, Angriffe auf religiöse Stätten und Gotteshäuser in der Ukraine einzustellen. "Wir sind entsetzt über die Zerstörung religiöser Stätten und Gotteshäuser: Kirchen, Synagogen und Moscheen", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Diese seien für die vielfältigen Religionsgemeinschaften in der Ukraine lebenswichtig, "mehr denn je in Krisenzeiten". Man fordere Russland daher auf, derartige Zerstörungen einzustellen, die zusammen mit der "wahllosen Tötung von Zehntausenden Zivilisten" Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellten. Ende März hatte es aus Kiew geheißen, fast 60 Kirchen und Gotteshäuser anderer Religionen seien in der Ukraine durch den russischen Angriffskrieg zerstört oder beschädigt worden. Die meisten getroffenen Objekte seien orthodoxe Kirchen.
+++ 04:07 ESA stoppt Zusammenarbeit mit Russland bei "Luna"-Missionen +++
Angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine stellt die europäische Raumfahrtagentur ESA die Zusammenarbeit mit Russland bei deren Mondmissionen "Luna" ein. Die Technologien, die die ESA mit den russischen Missionen mitschicken sollte, werden nun anderweitig ins All gebracht. Wie die ESA mit Sitz in Paris mitteilt, soll etwa ein Bohr- und Analysepaket nun mit Hilfe der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA auf den Mond fliegen.
+++ 03:24 Habeck: "Ausladung des Bundespräsidenten ist Ausladung Deutschlands" +++
Vizekanzler Robert Habeck hält die Absage der Ukraine an einen Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für problematisch. "Der Bundespräsident ist Deutschland. Und deswegen ist seine Ausladung durch Präsident Selenskyi eine Ausladung Deutschlands", sagte der Grünen-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Ich muss es leider so sagen: Die ukrainische Seite hat einen diplomatischen Fehler gemacht." Auf die Frage, ob nun er oder Kanzler Olaf Scholz in die Ukraine reisen werden, sagt der Grünen-Politiker: "Jetzt sollten wir alle schnell zusehen, dass wir das Problem lösen und nicht eskalieren. Dafür wurden Telefone ja erfunden." Die gesamte Regierung stehe im ständigen Austausch mit der ukrainischen Regierung.
+++ 02:57 Ukrainische Piloten suchen Sponsoren für Kampfflugzeugkauf +++
Ukrainische Piloten starten offenbar eine Kampagne zum Kauf von Kampfflugzeugen für ihre Luftwaffe. "Kauf mir einen Kampfjet", heißt es in einem Video, auf das ukrainische Medien hinweisen. In dem Film steht ein Mann mit Sonnenbrille in Pilotenkleidung vor den Trümmern am Boden zerstörter ukrainischer Kampfflugzeuge. Er brauche ein Kampfflugzeug, um damit Panzer und Kriegsverbrecher zu vernichten, sagt er. Auf der zugehörigen Website werden Länder mit vorhandenen Flugzeugen sowjetischer Bauart vor allem aus dem ehemaligen Ostblock gelistet, denen Jets abgekauft werden könnten. Die Piloten seien auch bereit, das Fliegen mit Kampfjets westlicher Typen von der schwedischen JAS 39 Gripen bis hin zur US-amerikanischen F-35 zu lernen, heißt es in dem Video.
+++ 02:16 Kretschmer: "Würden bei Waffenlieferungen Linie überschreiten" +++
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer spricht sich gegen die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine aus. "Wir würden eine Linie überschreiten, wenn wir Panzer oder Flugzeuge liefern oder gar eine Flugverbotszone einrichten. Diese Linie gilt es zu halten", sagt Kretschmer der "Rheinischen Post". Deutschland leiste enorm viel, dürfe aber nicht zur Kriegspartei werden. "Ich sehe mit großer Sorge, dass momentan stabile Leitplanken der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik sehr schnell eingerissen werden. Deutschland hat es bislang aus gutem Grund abgelehnt, Waffen in Kriegsregionen zu liefern", so der CDU-Politiker.
+++ 01:28 Russland: Besatzung von Raketenkreuzer "Moskwa" evakuiert +++
Moskau meldet, die vollständige Evakuierung der Besatzung des russischen Raketenkreuzers "Moskwa" ("Moskau"). Das Schiff der Schwarzmeerflotte sei durch die "Detonation von Munition infolge eines Brandes" zudem schwer beschädigt, berichtete die russische Agentur Tass unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. Die Brandursache werde untersucht, hieß es weiter. Wenige Stunden davor hatte es aus Kiew geheißen, der Raketenkreuzer sei von einer ukrainischen Anti-Schiffsrakete getroffen worden.
+++ 01:10 Britischer Staatssekretär fordert schwere Waffen von Berlin an Ukraine +++
Der britische Verteidigungsstaatssekretär James Heappey fordert Berlin auf, schwere Waffen an die Ukraine zu liefen. "Wenn der Übergang zu einer konventionellen Kriegsführung auf offenem Gelände kommt, dann braucht es gepanzerte Fahrzeuge und Kampfjets", sagt der Politiker der Konservativen Partei der "Welt". Er fordert für die nächste Kriegsphase die Lieferung von Präzisionsgeschützen an die Ukraine sowie schwere Waffen. Deutschland habe durch seine Kehrtwende bei den Verteidigungsausgaben sehr viel Geld zur Verfügung. "Dieser Moment ist eine riesige Chance für die euro-atlantische Sicherheit, die sich an die neue Lage anpassen muss", sagt Heappey.
+++ 00:42 Gouverneur berichtet von Bombardierung von Wohnvierteln in Charkiw +++
In Charkiw im Nordosten der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben vier Zivilisten durch russische Luftangriffe getötet worden. Mindestens zehn weitere seien verletzt worden, erklärt Regionalgouverneur Oleg Synegubow bei Telegram. Die "Besatzer" hätten erneut Wohnviertel von Charkiw bombardiert. Charkiw ist mit rund 1,5 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Ukraine und liegt nur rund 40 Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Die Stadt ist bereits seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine am 24. Februar heftig umkämpft. Bisher gelang es den russischen Truppen nicht, sie einzunehmen.
+++ 00:11 Hofreiter: "Das Problem ist im Kanzleramt" +++
Anton Hofreiter kritisiert die Ukraine-Politik von Bundeskanzler Olaf Scholz. Bei "RTL Direkt" sagt er: "Das Problem ist im Kanzleramt und Herr Scholz spricht von Zeitenwende, aber er setzt sie nicht ausreichend um", so der Vorsitzende des Europa-Ausschusses im Bundestag. Es brauche deutlich mehr Führung, sagt Hofreiter. "Insbesondere wenn man mit anderen europäischen Parlamentariern spricht, überall wird einem die Frage gestellt, wo bleibt eigentlich Deutschland und das ist nicht nur ein Problem für die Menschen in der Ukraine, das ist das Hauptproblem. Aber das ist auch ein Problem für uns. Wir verlieren grad massiv Ansehen bei all unseren Nachbarn". Der Grünen-Politiker fordert zudem, dass Deutschland schnellstmöglich schwere Waffen in die Ukraine liefern solle.
+++ 23:30 "Immer an Seite der Ukraine" - Selenskyj lobt Polen und Baltenländer +++
Ohne den deutschen Bundespräsidenten reisen Polens Präsident Andrzej Duda sowie die Staatschefs der drei baltischen Länder Litauen, Lettland und Estland nach Kiew und versichert der Ukraine ihre Solidarität. Bei einem Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj sagen die Staatsoberhäupter der vier EU- und Nato-Staaten weitere Militärhilfe und humanitäre Unterstützung zu. Außerdem versprechen sie, sich für eine Aufnahme der Ukraine in die Europäische Union einzusetzen. Selenskyj bedankt sich bei seinen Gästen für die Unterstützung und den Beistand. Polen, Litauen, Lettland und Estland seien immer Seite an Seite mit der Ukraine gestanden, sagt er nach dem Treffen.
+++ 23:11 Kiew: Russischer Kreuzer brennt nach ukrainischem Raketenangriff +++
Der russische Raketenkreuzer "Moskwa" ("Moskau") ist nach Angaben aus Kiew im Schwarzen Meer von einer ukrainischen Anti-Schiffsrakete getroffen worden. "Den Kreuzer 'Moskwa' traf irgendeine Überraschung - er brennt stark", sagt Präsidentenberater Olexij Arestowytsch in einem Interview. Das Kriegsschiff habe eine Besatzung von mehr als 500 Matrosen. Von russischer Seite gibt es bislang keine Bestätigung. Die "Moskwa" soll unter anderem an der Eroberung der ukrainischen Schlangeninsel zu Kriegsbeginn vor knapp sieben Wochen beteiligt gewesen sein. Der Berater des ukrainischen Innenministers, Anton Heraschtschenko, deutet in einem Beitrag in sozialen Netzwerken an, das Kriegsschiff sei mit einer Rakete des Typs Neptun getroffen worden.
+++ 22:26 Moskau verbietet 398 US-Abgeordneten die Einreise +++
Als Reaktion auf US-Sanktionen verhängt Russland ein Einreiseverbot gegen 398 Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses. Es handele sich um eine Antwort auf die Ende März von der US-Regierung verkündeten Sanktionen gegen die russische Staatsduma vom 24. März, teilt das Außenministerium in Moskau mit. Auch 87 kanadische Senatoren wurden demnach auf die sogenannte russische Stop-Liste gesetzt. Angesichts immer neuer westlicher Sanktionen seien zudem auch aus Moskau weitere Gegenmaßnahmen geplant, heißt es.
+++ 22:10 Diese Waffen wollen die USA in die Ukraine liefern +++
Die USA wollen der Ukraine aus ihren Vorräten weitere Waffen und Munition im Wert von bis zu 800 Millionen Dollar (740 Millionen Euro) liefern. Hier eine Auswahl der Systeme, die laut US-Verteidigungsministerium angedacht sind:
- 11 einst für Afghanistan bestimmte Hubschrauber russischer Bauart vom Typ Mi-17
- 200 gepanzerte Mannschaftstransporter vom Typ M113
- 100 gepanzerte Allzweckfahrzeuge vom Typ Humvee
- 18 Feldhaubitzen vom Typ 155mm mit 40.000 Artilleriegeschossen
- Schutzausrüstung für chemische, biologische und nukleare Vorfälle
- 300 unbemannte Drohnen vom Typ Switchblade
- 500 Panzerabwehrlenkwaffen vom Typ Javelin sowie "Tausende" weitere panzerbrechende Waffen
- 30.000 Kombinationen aus schusssicheren Westen und Helmen
- eine unbestimmte Zahl Antipersonenminen vom Typ Claymore M18A1
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Quelle: ntv.de, fzö/mbe/ino/dpa/rts/AFP