Merkel soll Amtszeit voll machen AKK kann sich Kanzlerschaft vorstellen
28.11.2018, 19:10 Uhr
Wer sich um den CDU-Vorsitz bewirbt, muss mit der Kanzlerfrage rechnen: die Bewerber Merz, Kramp-Karrenbauer und Spahn (v.l.).
(Foto: dpa)
Wenn man sich um den Vorsitz der Christdemokraten bewirbt, kommt irgendwann die Kanzlerfrage. Dessen ist sich Annegret Kramp-Karrenbauer bewusst. Allerdings erwartet sie, dass Merkel bis 2021 im Amt bleibt.
CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer hat die grundsätzliche Bereitschaft erkennen lassen, auch für das Amt der Bundeskanzlerin zur Verfügung zu stehen. "Wenn man sich um den Vorsitz der CDU bewirbt, ist klar, dass irgendwann die Frage mindestens der Kanzlerkandidatur kommt", sagte Kramp-Karrenbauer der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten".
Die CDU-Politikerin kandidiert ebenso wie der frühere Unions-Fraktionschef Friedrich Merz und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn für den Parteivorsitz. Heute Abend stellen sie sich in Nordrhein-Westfalen in der sechsten Regionalkonferenz der Parteibasis vor. Die Wahl findet am 7. Dezember in Hamburg statt.
"Wenn man das nicht möchte oder sich das nicht zutraut, dann sollte man die Finger vom Vorsitz lassen", sagte Kramp-Karrenbauer weiter. Sie äußerte aber auch erneut die Erwartung, "dass die Bundesregierung mit Kanzlerin Merkel bis zum Ende der regulären Legislaturperiode im Amt bleibt und ihre Arbeit macht". Kramp-Karrenbauer stellte auch klar, dass sie im Fall ihrer Wahl zur Parteichefin auf dem CDU-Parteitag Anfang Dezember mit Merkel "eigenständig und trotzdem vertrauensvoll" zusammenarbeiten werde.
Inhaltlich bekräftigte Kramp-Karrenbauer ihre Forderung nach einer "großen Steuerreform". Zum einen gehe es dabei um die Besteuerung der Digitalwirtschaft, zum anderen um Entlastungen für Unternehmen. "Viele Staaten haben die Unternehmenssteuern gesenkt, darauf müssen wir reagieren", sagte die CDU-Politikerin.
Weiter sprach sie das Thema Kalte Progression an. Sie wolle sicherstellen, dass bei einer Lohnerhöhung für einen Facharbeiter "der Großteil auf seinem Konto" lande. Schließlich forderte die Generalsekretärin die ersatzlose Streichung des Solidaritätszuschlages.
Quelle: ntv.de, mli/AFP