Kein Rauswurf AfD ruft Höcke nur zur Ordnung
23.01.2017, 12:15 Uhr
Nach einer Rede in Dresden gerät der Fraktionschef der AfD Thüringen sogar in der eigenen Partei in die Kritik. Diese ist so massiv, dass der AfD-Vorstand über seinen Ausschluss berät. Das Ergebnis: Höcke darf bleiben - aber unter Auflagen.
Der AfD-Bundesvorstand verzichtet laut einem Medienbericht auf ein Parteiausschlussverfahren gegen den umstrittenen Thüringer Fraktionschef Björn Höcke. Das berichtete die ARD.
Anderen Berichten zufolge wurden aber ein parteischädigendes Verhalten festgestellt und Ordnungsmaßnahmen gegen Höcke angekündigt. Der AfD-Parteivorstand hatte zuvor drei Stunden am Telefon über Höcke konferiert. Wie aus Parteikreisen verlautete und auch die "Bild"-Zeitung berichtete, gehen die geplanten Ordnungsmaßnahmen auf einen Vorschlag von Vorstandsmitglied Albrecht Glaser zurück.
Die Parteivorsitzende Frauke Petry hatte vergangene Woche erklärt, Höcke sei eine "Belastung für die Partei". Am vergangenen Freitag hatte die AfD-Spitze den Angaben zufolge noch über einen möglichen Parteiausschluss von Höcke beraten.
Höcke gehört dem rechtsnationalen Flügel der AfD an. Er hatte am vergangenen Dienstag in Dresden, wo Petry die AfD-Landtagsfraktion leitet, eine Rede zum Thema Patriotismus gehalten. Darin forderte er eine "erinnerungspolitische Wende um 180 Grad". Über das Holocaust-Mahnmal in Berlin sagte er: "Wir Deutschen, also unser Volk, sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat."
Quelle: ntv.de, kpi/AFP/dpa