Antrag auf Parteiausschluss AfD will Mitglied Nerstheimer loswerden
03.10.2016, 16:48 Uhr
Kay Nerstheimer.
(Foto: picture alliance / dpa)
Rassistische und homophobe Hetze - das geht der AfD zu weit. Die Partei will den Berliner Politiker Nerstheimer aus den eigenen Reihen verbannen. Bei der Wahl am 18. September hat Nerstheimer ein Direktmandat für das Abgeordnetenhaus gewonnen.
Der wegen rechtsradikaler und homophober Äußerungen umstrittene Berliner AfD-Politiker Kay Nerstheimer soll aus der Partei ausgeschlossen werden. "Der AfD-Landesvorstand hat beschlossen, einen entsprechenden Antrag beim Landesschiedsgericht zu stellen", sagte AfD-Sprecher Ronald Gläser. Der Antrag werde mit parteischädigendem Verhaltens begründet und müsse noch formuliert werden.
Nerstheimer hatte bei der Berlin-Wahl am 18. September ein Direktmandat im Bezirk Lichtenberg gewonnen. Er trat jedoch freiwillig aus der neuen AfD-Fraktion aus und wird dem Abgeordnetenhaus voraussichtlich als fraktionsloser Abgeordneter angehören.
Das parteischädigende Verhalten sei durch verschiedene Äußerungen Nerstheimers bei Facebook begründet, "die nicht Linie der AfD sind", erklärte der Sprecher. Verschiedene Medien hatten diese Äußerungen zitiert. Danach schrieb Nerstheimer über Menschen, die vor dem Krieg in Syrien geflohen sind: "Das ist einfach nur widerliches Gewürm." An anderen Stellen war von Homosexuellen als "degenerierter Spezie" die Rede und von Asylbewerbern, die sich von den "Lebenssäften des deutschen Volkes" ernähren würden.
Quelle: ntv.de, fma/dpa