Muss dringend abgeschafft werden Arbeitgeberpräsident: Frühverrentung verschärft Fachkräftemangel
16.05.2024, 05:21 Uhr Artikel anhören
Vor allem besorgt um den Wirtschaftsstandort: Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger.
(Foto: picture alliance/dpa)
Es ist seit Tagen ein beliebtes Streitthema zwischen Liberalen, Sozialdemokraten und Ökonomen: die Rente mit 63. Jetzt schaltet sich auch Arbeitgeberpräsident Dulger ein. Er fordert ein Ende der Regelung.
In der Debatte um die Rente mit 63 hat Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger vor einer erheblichen Verschärfung des Fachkräftemangels und der Probleme für den Wirtschaftsstandort Deutschland gewarnt. Wenn in den nächsten Jahren die Babyboomer-Generation in Rente gehe, drohten den Unternehmen bei Beibehaltung der Regelung jedes Jahr Hunderttausende ihrer qualifiziertesten Mitarbeiter vorzeitig verloren zu gehen, sagte Dulger der Zeitung "Augsburger Allgemeinen".
"Denn es gehen jedes Jahr 500.000 mehr Menschen in Rente, als neu in den Arbeitsmarkt eintreten." Deshalb müsse die abschlagsfreie Frühverrentung, die sogenannte Rente ab 63, dringend abgeschafft werden. Die Unternehmen investierten immer weniger in Deutschland, obwohl bisher rund 90 Prozent der Investitionen von Privaten und nicht vom Staat kämen.
"Wir müssen dafür sorgen, dass die privaten Investitionen weiter fließen", forderte Dulger. Besorgniserregend sei, dass immer weniger Investitionen aus dem Ausland am Wirtschaftsstandort Deutschland getätigt würden. "Die Zahlen sind dramatisch. Wir haben in den letzten drei Jahren Rekordnettoabflüsse an Investitionen von rund 100 Milliarden Euro pro Jahr." Hier müsse umgehend gegengesteuert werden. "Warum sollten sich Unternehmen hier ansiedeln, wenn durch politische Entscheidungen wie die Frühverrentung das Angebot an Fach- und Arbeitskräften so gering ist?"
Quelle: ntv.de, tkr/rts