Politik

Kolumbiens ewiger Konflikt Armee beendet Luftangriffe auf Farc-Rebellen

Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos wil bei den Friedensgesprächen eine "neue Herangehensweise" ausprobieren.

Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos wil bei den Friedensgesprächen eine "neue Herangehensweise" ausprobieren.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Logik der Gewalt bricht sich im alten Konflikt zwischen kolumbianischer Regierung und den revolutionären Farc-Rebellen immer wieder Bahn. Die seit 2012 laufenden Friedensgespräche auf Kuba scheinen dem nun jedoch etwas entgegensetzen zu können.

Kolumbiens Staatschef Juan Manuel Santos hat ein erneutes Ende der Bombenangriffe gegen Stellungen der linksgerichteten Farc-Rebellen angeordnet. Santos machte diese Ankündigung bei einem öffentlichen Auftritt in einem Marinestützpunkt bei Cartagena de Indias. Die Angriffe würden sofort eingestellt.

Die Entscheidung stehe im Zusammenhang mit den Friedensverhandlungen über eine Deeskalation des seit fünf Jahrzehnten dauernden Konfliktes. Die Gespräche zwischen der kolumbianischen Regierung und den Rebellen laufen seit Ende 2012 im kubanischen Havanna und wurden jüngst wieder aufgenommen. Die Rebellen haben in der vergangenen Woche eine einseitige, einmonatige Waffenruhe ausgerufen.

Bereits im März hatte die Armee die Luftangriffe auf Lager der Rebellen ausgesetzt. Als Farc-Kämpfer im April elf Soldaten töteten, ordnete Santos jedoch eine Wiederaufnahme der Luftangriffe auf mutmaßliche Stellungen der Rebellen an. Diese weiteten ihrerseits die Angriffe auf Sicherheitskräfte aus. Am 12. Juli vereinbarten beide Seiten aber, Schritte zur Deeskalation zu unternehmen, und eine neue Herangehensweise bei den Gesprächen in Havanna zu erproben.

Die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens kämpfen seit einem halben Jahrhundert gegen den Staat und Großgrundbesitzer. In dem längsten Konflikt Lateinamerikas wurden bei Kämpfen zwischen linken Guerilleros, rechten Paramilitärs, Drogenkartellen und den staatlichen Sicherheitskräften etwa 220.000 Menschen getötet und mehr als sechs Millionen weitere aus ihren Häusern vertrieben.

Quelle: ntv.de, dka/dpa/AFP

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