Zahl der bewilligten Anträge steigt Asylverfahren dauern immer länger
07.11.2014, 11:08 Uhr
Warten auf eine Entscheidung: Das müssen Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen, zunächst einmal - oft sehr lange.
(Foto: dpa)
Wer aus Pakistan nach Deutschland kommt und Asyl sucht, muss im Schnitt fast eineinhalb Jahre in einem Schwebezustand verbringen: Bis Anträge bewilligt werden verstreicht viel Zeit. Die Behörden sind überlastet. Auch die Zahl der erfolgreichen Asylanträge belegt das.
In Deutschland ist die Zahl der bewilligten Asylanträge auf ein Rekordhoch gestiegen. Insgesamt wurden in diesem Jahr bereits 25.646 Anträge auf Asyl genehmigt, berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion.
Allein im dritten Quartal dieses Jahres sei 9582 Asylsuchenden Schutz in Deutschland gewährt worden. Der Großteil der Bewerber, deren Anträge angenommen wurden, stammt aus den Krisengebieten Syrien, Afghanistan und Irak. Im Vorjahr waren insgesamt 20.128 Anträge bewilligt worden, 2012 waren es 17.140, 2011 knapp 10.000.
Die Antwort auf die Anfrage der Linksfraktion gibt auch Auskunft über die Belastung, die die steigenden Asylzahlen für die Behörden bedeuten. Im Schnitt dauert die Bearbeitung eines Asylantrags derzeit 8,4 Monate. Bei der letzten Erhebung im Sommer lag der Wert bei 6,9 Monaten.
Die Bearbeitungsdauer variiert je nach Herkunft der Flüchtlinge. So müssen Pakistaner besonders lange Wartezeiten hinnehmen, im Schnitt 17,6 Monate. Ähnlich geht es Menschen aus Afghanistan, sie müssen 16,5 Monate warten.
Im Oktober hatten Bund und Länder eine Initiative zur Beschleunigung der Asylverfahren beschlossen. Dazu soll das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge mit mehr Personal ausgestattet werden. Die Linke hält die Maßnahme für nicht ausreichend.
Quelle: ntv.de, jog/dpa