Niedrigere Zinsen oder längere Tilgungsfristen Athen bittet um Hilfe beim Schuldenabbau
22.11.2013, 03:29 Uhr
Antonis Samaras will bei seinem Berlin-Besuch offenbar um weitere Schuldenhilfen bitten.
(Foto: dpa)
Obwohl die Wirtschaft 2014 erstmals seit Beginn der Krise wieder anziehen soll, wächst der riesige Schuldenberg den Griechen über den Kopf. Regierungschef Samaras will seinen Berlin-Besuch nach Medienberichten dazu nutzen, sich um weitere Hilfen zu bemühen.
Griechenlands Regierungschef Antonis Samaras will nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" die Euro-Länder abermals bitten, Athen den Abbau seiner Schulden zu erleichtern. Bei seinem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin solle über Erleichterungen beim Schuldenabbau gesprochen werden. Athen hofft demnach auf niedrigere Zinsen oder längere Tilgungsfristen.
Merkel empfängt Samaras am Mittag im Kanzleramt. Durch die Finanz- und Schuldenkrise ist das Verhältnis zwischen Berlin und Athen in den vergangenen Jahren deutlich abgekühlt. Viele Griechen sehen die Bundesregierung als Hauptverantwortliche hinter den harten Sparauflagen der internationalen Geldgeber-Troika, denen in Griechenland unter anderem zehntausende Jobs im Staatsdienst und zahllose Sozialprogramme zum Opfer gefallen sind.
Nach Darstellung Athens wird die griechische Wirtschaft 2014 erstmals seit sechs Jahren wieder wachsen. Laut einem Haushaltsentwurf plant die Regierung für kommendes Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von 0,6 Prozent, im laufenden Jahr erwartet sie einen erneuten Einbruch um vier Prozent. Doch der Budgetansatz muss höchstwahrscheinlich korrigiert werden, denn die Gläubiger-Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) moniert eine weiterhin klaffende Finanzierungslücke in Milliardenhöhe.
Der Schuldenstand des Landes hatte Ende September 321,8 Milliarden Euro oder 169 Prozent des Bruttosozialprodukts erreicht. Das ist deutlich mehr als vor einem Jahr, damals betrug die Summe 303,5 Milliarden. Zielmarke der Euro-Zone ist eine Schuldenquote von lediglich 60 Prozent.
Quelle: ntv.de, jve/AFP/dpa