"Legen uns Steine in den Weg" Baerbocks Flieger bleibt in Rio de Janeiro stecken
22.02.2024, 23:27 Uhr Artikel anhören
Es steckt der Wurm drin, erklärt der Kapitän Außenministerin Baerbock.
(Foto: picture alliance/dpa)
Eben noch lobte Außenministerin Baerbock die G20 als Reformmotor der internationalen Beziehungen, dann steckt plötzlich ihr Flugzeug in Rio de Janeiro fest. Der Kapitän vermutet, "die Brasilianer legen uns Steine in den Weg". Es ist nicht die erste Flugpanne der Grünen-Politikerin.
Außenministerin Annalena Baerbock hat erneut eine Verzögerung bei einem ihrer Flüge im Ausland hinnehmen müssen. Ursprünglich wollte die Grünen-Politikerin gegen 17.30 Uhr (MEZ) vom Treffen der G20-Außenminister im brasilianischen Rio de Janeiro nach New York abreisen. Zunächst gab es eine Wartezeit, weil der Regierungs-Airbus A350-900 der Flugbereitschaft noch betankt werden musste. Nach Abschluss des Betankens gegen 18.30 Uhr musste der Flugkapitän die Ministerin dann weiter vertrösten. Es "scheint heute der Wurm drin zu sein", sagte der Kapitän. "Wir versuchen derzeit, eine Freigabe zu bekommen, um den Flug nach New York zu beginnen. Aber die Brasilianer legen uns heute irgendwie Steine in den Weg." Im Moment scheine es so, dass man frühestens in 30 bis 40 Minuten eine Freigabe zum Abflug bekomme. "Ich kann Ihnen nicht sagen, woran das liegt. In 40 Jahren Flugdienst habe ich so was noch nicht erlebt. Tut mir leid."
Gegen 19 Uhr hob die Maschine dann doch zu dem Neun-Stunden-Flug nach New York ab. Dort will Baerbock an diesem Freitag unter anderem bei Sitzungen von UN-Generalversammlung und UN-Sicherheitsrat zum zweiten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine das Wort ergreifen.
Viel Erfahrung mit Pannenflügen
Erst im Januar hatte Baerbock, die schon häufiger von Problemen bei dienstlichen Flügen betroffen war, bei einer Reise nach Ostafrika einen ungeplanten Zwischenstopp einlegen müssen. Wegen einer fehlenden Überfluggenehmigung für Eritrea musste ihr Flugzeug damals auf dem Weg von Berlin ins ostafrikanische Dschibuti abdrehen und im saudi-arabischen Dschidda landen.
Zuvor hatte Baerbock die G20-Runde als "Reformmotor" innerhalb internationaler Institutionen wie den Vereinten Nationen bezeichnet. "Wenn wir die komplexen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts bewältigen wollen, dürfen unsere multilateralen Institutionen nicht im vergangenen Jahrhundert stecken bleiben", sagte die Grünen-Politikerin in einer Debatte der G20-Außenminister über Reformen der internationalen politischen Organisationen und der internationalen Finanzstruktur. "Ich glaube, dass die G20 in diesem Reformprozess eine entscheidende Rolle spielen kann und muss."
Quelle: ntv.de, mau/dpa