Politik

Teurer Kostenvoranschlag Bericht: Russland prüft Nord-Stream-Reparatur

Noch ist unklar, welchen Schaden das Salzwasser im Inneren der Röhren angerichtet hat.

Noch ist unklar, welchen Schaden das Salzwasser im Inneren der Röhren angerichtet hat.

(Foto: picture alliance / EXPRESSEN)

Ende September zerstören mehrere Detonationen die beiden Nord-Stream-Röhren am Boden der Ostsee. Wer dafür verantwortlich ist, lässt sich nicht klären. Der russische Gasriese Gazprom scheint aber bereit, viel Geld für eine Reparatur in die Hand nehmen zu wollen.

Russland zieht der "New York Times" zufolge eine Reparatur der Pipeline Nord Stream 1 in Betracht. Die Nord Stream AG als Betreiber habe in den vergangenen Wochen überprüfen lassen, was eine Reparatur der Unterwasserröhre kosten würde, berichtet die Zeitung unter Berufung auf einer Person, die mit den Planungen vertraut ist. Die Nord Stream AG befindet sich zu 51 Prozent in der Hand des russischen Gaskonzerns Gazprom. Die anderen 49 Prozent der Röhre gehören zu gleichen Teilen der BASF-Tochter Wintershall und Eon.

Eine Schätzung beziffert die Kosten demnach auf mindestens 500 Millionen US-Dollar. Unklar sei aber noch, welcher Schaden im Inneren der Röhre durch das Salzwasser der Ostsee entstanden ist, dem sie seit drei Monaten ausgesetzt ist. Wie viele Kostenvoranschläge eingeholt wurden, lässt die "New York Times" offen. Gazprom-Chef Alexej Miller hatte bereits im Oktober erklärt, dass eine Reparatur mindestens ein Jahr dauern würde.

Ende September waren nach Explosionen in der Nähe der Ostsee-Insel Bornholm insgesamt vier Lecks an den Erdgas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 entdeckt worden. Die schwedische Staatsanwaltschaft konnte nach einer Untersuchung der Röhren einen Sabotageakt bestätigen, aber nicht sagen, wer dafür verantwortlich ist.

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Die polnische und die ukrainische Regierung machen Russland für die Detonationen verantwortlich, ohne einen Beweis dafür vorlegen zu können. Die russische Regierung bestreitet, für die Lecks verantwortlich zu sein und zeigt ihrerseits mit dem Finger auf Großbritannien - ebenfalls ohne Beleg.

Russland hatte durch Nord Stream 1 bis zum Lieferstopp Gas aus Sibirien nach Deutschland und in weitere europäische Länder gepumpt. Nord Stream 2 wurde wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine nie in Betrieb genommen.

Quelle: ntv.de, chr

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