Politik

An Trump vorbei Berlin schließt Klima-Deal mit Kalifornien

Bundesumweltministerin Hendricks und Kaliforniens Governeur Brown sind sich beim Thema Klimaschutz einig.

Bundesumweltministerin Hendricks und Kaliforniens Governeur Brown sind sich beim Thema Klimaschutz einig.

(Foto: AP)

Der US-Präsident will von Klimaabkommen nichts wissen, der Bundesstaat Kalifornien hingegen sieht das ganz anders. Eine willkommene Gelegenheit für Bundesumweltministerin Hendricks, mit den Westamerikanern eigene Abkommen zu machen.

Nach dem angekündigten US-Ausstieg aus dem Pariser Weltklimavertrag wollen Deutschland und Kalifornien beim Klimaschutz enger zusammenarbeiten. Dies vereinbarten Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und der kalifornische Gouverneur Edmund G. "Jerry" Brown bei einem Treffen in San Francisco, wie das deutsche Ministerium mitteilte.

Hendricks betonte die Bedeutung des Engagements auf kommunaler und regionaler Ebene, welches wichtig sei, um die Klimaziele zu erreichen. "Das wird nach dem Rückzug der US-Administration aus dem Pariser Klimaabkommen umso deutlicher. Wir werden deshalb sicherstellen, dass Städten, Gemeinden und Regionen auf der kommenden Weltklimakonferenz in Bonn ein breiter Raum gegeben wird."

US-Präsident Donald Trump könne maximal acht Jahre im Amt bleiben. "Das wird das Weltklima überstehen", scherzte die Ministerin. Der Republikaner habe durch seine Absage an das Pariser Klimaabkommen die Notwendigkeit für eine gemeinsame, aggressive Umsetzung der Klimaziele noch mehr ins Licht der Öffentlichkeit gerückt, sagte der Demokrat Brown.

Kalifornien ist Vorreiter beim Klimaschutz

Der kalifornische Gouverneur hatte zuvor in Peking ein Abkommen mit der Volksrepublik zum Klimaschutz unterzeichnet. China und der Westküstenstaat wollen bei erneuerbaren Energien und umweltfreundlicher Technik noch enger zusammenarbeiten. Eine alleinige Führungsrolle Chinas in der weltweiten Klimapolitik sieht Hendricks nach der Absage aus Washington aber kritisch. "Deswegen werden wir in Europa unsere Anstrengung verstärken und zusammen mit China und anderen Ländern, zum Beispiel Indien und Kanada, weitere Schritte nach vorne gehen", betonte die Ministerin.

Kalifornien ist für sich gesehen die sechstgrößte Volkswirtschaft der Welt und gilt als Vorreiter beim Klimaschutz. Mit seinen rund 40 Millionen Einwohnern will sich der Silicon-Valley-Staat noch stärker in der internationalen Klimapolitik engagieren. Kalifornien hatte 2016 ein Gesetz mit den USA-weit strengsten Auflagen zur Emission von Treibhausgasen verabschiedet. Der Ausstoß dieses klimaschädlichen Gases soll bis 2030 um mindestens 40 Prozent verglichen mit 1990 sinken.

Quelle: ntv.de, kst/dpa/rts

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