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Notfalls mit Hilfe Verbündeter Biden erwägt Lieferung reichweitenstarker ATACMS an Kiew

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ATACMS können mit HIMARS-Mehrfahchraketenwerfern abgefeuert werden.

ATACMS können mit HIMARS-Mehrfahchraketenwerfern abgefeuert werden.

(Foto: picture alliance/dpa/South Korea's Joint Chiefs of Staff/YNA)

Im vergangenen Herbst setzt die Ukraine erfolgreich ATACMS-Raketen gegen russische Stützpunkte ein. Nun denkt das Weiße Haus offenbar über die Lieferung moderner Varianten mit einer höheren Reichweite nach - notfalls mit der Hilfe verbündeter Staaten.

Die Regierung von US-Präsident Joe Biden erwägt laut einem Medienbericht, der Ukraine ATACMS-Raketen mit hoher Reichweite zu liefern. Wie der Nachrichtensender NBC unter Berufung auf zwei US-Beamte meldet, könnten die ballistischen Waffen mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern Bestandteil des 60 Milliarden Dollar schweren Hilfspaketes werden, welches derzeit von den Republikanern blockiert wird.

Wegen des Streits im Kongress schließen die beiden Insider demnach auch nicht aus, dass Washington verbündete Staaten bittet, die Raketen aus eigenen Beständen an Kiew zu liefern, um dann im Gegenzug Nachschub aus den USA zu erhalten. Das Weiße Haus wollte sich gegenüber NBC nicht zu dem Thema äußern.

Bereits im vergangenen Jahr hatten die USA ATACMS an die Ukraine geliefert, die allerdings mit 165 Kilometern über eine geringere Reichweite verfügten. Berichten zufolge sollen im Sommer rund 20 Exemplare mit Streumunition an Kiew übergeben worden sein. Mitte Oktober attackierte das ukrainische Militär russische Luftwaffenstützpunkte in der Nähe der besetzten Städte Luhansk und Berdjansk mit ATACMS. Der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats der Ukraine, Olexij Danilow, schwärmte wenig später, die Raketen hätten "die Erwartungen übertroffen".

Die Ukraine fordert seit langem Raketen mit hoher Reichweite, um die russische Kriegslogistik hinter der Front attackieren zu können. So bittet Kiew Deutschland beispielsweise um die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern mit bis zu 500 Kilometern Reichweite. Die westlichen Verbündeten haben sich bislang allerdings skeptisch gezeigt, Kiew mit reichweitenstarken Waffen auszurüsten.

Quelle: ntv.de, jpe

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