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Mit Gaza-Krieg ausgelastet? Biden nimmt nicht an UN-Klimakonferenz teil

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Biden selbst hat sich zu seinem Fernbleiben bisher nicht geäußert.

Biden selbst hat sich zu seinem Fernbleiben bisher nicht geäußert.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

2021 ist er in Glasgow dabei, 2022 in Ägypten, in Dubai wird er aber fehlen: Der US-Präsident wird nicht zur diesjährigen Weltklimakonferenz reisen. Bisher ist noch unklar, warum. Es gibt jedoch Hinweise, dass dies mit dem Gaza-Krieg zusammenhängen könnte.

US-Präsident Joe Biden wird diese Woche nicht an einem Treffen der Staats- und Regierungschefs der Vereinten Nationen zum Thema Klimawandel (COP28) in Dubai teilnehmen. Dies teilte ein Sprecher der US-Regierung mit. Der vom Weißen Haus veröffentlichte Zeitplan des Präsidenten für Donnerstag zeigt stattdessen, dass Biden ein bilaterales Treffen mit dem Präsidenten der Republik Angola, João Manuel Gonçalves Lourenço, haben wird und danach bei einer traditionellen Zeremonie die Lichter des Weihnachtsbaums neben dem Weißen Haus entzünden wird.

Wie die "New York Times" schreibt, nannte das Weiße Haus keinen Grund für das Fernbleiben Bidens. Ranghohe Beamte deuteten der Zeitung zufolge aber an, der Gaza-Krieg beschäftige Biden sehr, da er auf eine Kampfpause und die Freilassung der von der Terrororganisation Hamas festgehaltenen Geiseln dränge. Der US-Klimabeauftragte John Kerry soll in Dubai vor Ort sein.

Vertreter aus rund 200 Staaten treffen sich ab Donnerstag zwei Wochen lang zur UN-Weltklimakonferenz - auch COP28 genannt - in Dubai. Es ist das 28. Treffen dieser Art. Biden hatte an den vergangenen beiden Gipfeltreffen in Glasgow und in Ägypten teilgenommen. Er bezeichnete den Klimawandel als "ultimative Bedrohung für die Menschheit".

In Dubai soll ein ehrgeiziges neues Ziel für den Ausbau erneuerbarer Energien vereinbart werden. Außerdem geht es um einen Finanztopf für Schäden und Verluste, und es steht erstmals seit der Klimakonferenz in Paris 2015 eine offizielle Bestandsaufnahme auf der Agenda, ob die Welt auf Kurs bei der Eindämmung der Krise ist.

Warnung vor weiterer Herstellung fossiler Brennstoffe

Erst vor wenigen Wochen hat das UN-Umweltprogramm davor gewarnt, dass durch die Pläne einiger Industriestaaten zur weiteren Herstellung fossiler Brennstoffe das 1,5-Grad-Ziel für die globale Erwärmung deutlich überschritten werden könnte. Wie aus einem kürzlich vorgelegten jährlichen Bericht des Umweltprogramms hervorgeht, sehen die Produktionspläne der 20 wichtigsten Förderländer, darunter die USA, China, Russland und die Vereinigten Arabischen Emirate, bis 2030 keinen Rückgang bei fossilen Energieträgern wie Öl, Gas und Kohle vor.

Während andere Staaten bis zur Mitte des Jahrhunderts das Ziel von Netto-Null-Emissionen erreichen wollen, führen die Pläne der Regierungen dieser Staaten dem Bericht zufolge bis 2030 zur Produktion einer Menge an fossilen Brennstoffen, die um 110 Prozent höher liegt als dies mit dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens vereinbar wäre. Sogar das Ziel einer maximalen Erderwärmung von zwei Grad würde dem Bericht zufolge durch die angestrebten Produktionsmengen verfehlt.

Quelle: ntv.de, tkr/dpa/rts

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