"Was sind das nur für Typen?" Böhmermann stellt 100 Fragen
15.11.2015, 19:28 Uhr
Jan Böhmermann.
(Foto: picture alliance / dpa)
Es sind 100 Fragen, die Comedian Jan Böhmermann auf seiner Facebook-Seite stellt. 100 Fragen ohne Antwort - die aber zum Teil erhellender sind als viele vorschnelle Reaktionen.
Die Terroranschläge von Paris werfen viele Fragen auf. Warum handelten die Täter so wie sie handelten? Warum mussten so viele unschuldige Menschen sterben? Ratlosigkeit breitet sich aus, Gewissheiten sind an Tag zwei nach dem 13. November infrage gestellt. Manche haben zwar schon einfache Antworten parat - aber den meisten dürften vermeintlich einfache Lösungen wie Grenzen abschotten, Rache üben, Flüchtlinge raus nicht genügen.
Seiner eigenen Verunsicherung hat der Comedian Jan Böhmermann bei Facebook Ausdruck verliehen. Er stellte insgesamt 100 Fragen in seine Timeline (hier sichtbar), die bei seinen Freunden und Followern riesigen Anklang fanden. Am frühen Sonntagabend waren sie bereits mehr als 20.000 Mal geteilt worden. Mehr als 80.000 Nutzer klickten auf "Gefällt mir".
Die Fragen beziehen sich nicht nur auf die Anschläge selbst, wenn er auch gleich mehrfach fragt: "Was sind das nur für Typen?" Diese sind nur der Ausgangspunkt für einen Streifzug durchs Grundsätzliche. "Wäre Atheismus die Lösung?", "Für welche Überzeugung würde ich sterben?" oder auch "Warum vertraue ich Frank-Walter Steinmeier?", fragt der 34-Jährige Moderator.
"Das ist der mit Abstand beste Post zum Pariser Attentat - vielen Dank dafür", schreibt eine Nutzerin. "Bin ich ein Einzelfall bei Facebook, wenn ich bei so vielen Fragen nicht mal eine beantworten kann?", fragt ein anderer. Aber auch: "Weniger und bessere Fragen hätten es auch getan - immerhin: Hauptsache Fragen. Das ist schon mal sehr gut."
Solche Listen mit 100 Fragen oder 100 Tipps sind ein Trend im Internet. Im Oktober veröffentlichte die Jung-Autorin Ronja von Rönne "100 Tipps, die dich zum Schriftsteller machen". In den USA finden sich solche Listen regelmäßig bei buzzfeed.com. Listen mit vielsagenden, enthüllenden Fragen haben aber auch eine literarische Tradition, etwa in den Fragebögen von Max Frisch.
Quelle: ntv.de, vpe