Politik

Einschlag auf Strand in Gaza Bombe tötet spielende Kinder

Diese Mutter weint um das Leben ihres Kindes. Der Junge hatte am Strand Fußball gespielt als er von einer Bombe getötet wurde. Mit ihm starben drei weitere Kinder, mehrere wurden verletzt.

Diese Mutter weint um das Leben ihres Kindes. Der Junge hatte am Strand Fußball gespielt als er von einer Bombe getötet wurde. Mit ihm starben drei weitere Kinder, mehrere wurden verletzt.

(Foto: REUTERS)

Israel verstärkt seine Angriffe im Gazastreifen. Tausende Palästinenser sind nach israelischen Warnungen aus ihren Häusern geflohen. Eine Fußball spielende Gruppe von Kindern trifft jedoch ein Geschoss aus heiterem Himmel.

Die Palästinenser sind sich einig, die Granate sei von einem israelischen Armeeboot abgefeuert worden. Der Vorfall wird untersucht.

Die Palästinenser sind sich einig, die Granate sei von einem israelischen Armeeboot abgefeuert worden. Der Vorfall wird untersucht.

(Foto: REUTERS)

Nach dem Scheitern einer Waffenruhe hat Israel seine Angriffe auf Ziele im Gazastreifen verstärkt. Zuletzt bombardierte die Luftwaffe die Wohnhäuser mehrerer Politiker der in Gaza herrschenden islamistischen Hamas-Bewegung.

Auf einem Strand in der Stadt Gaza schlug am Nachmittag ein Geschoss ein: vier Kinder wurden getötet und mehrere weitere verletzt, teilte der palästinensische Rettungsdienst mit. Augenzeugen zufolge hatten die Kinder Fußball gespielt, als die Bombe oder Granate auf dem Strand einschlug. Palästinensische Stellen in Gaza sprachen von einem israelischen Luftangriff. Ein Sprecher der israelischen Streitkräfte erklärte am Abend, der Vorfall werde noch untersucht.

Nach Schätzungen der Hilfsorganisation "Save the Children" sind mindestens 25.000 Kinder im Gazatreifen und dem südlichen Israel durch die Angriffe traumatisiert. Die Zahl der Toten seit Beginn der israelischen Offensive gegen die militant-islamische Hamas am 8. Juli stieg nach palästinensischen Angaben auf 214. Mehr als 1600 Palästinenser wurden verletzt. Auf israelischer Seite kam infolge des Raketenbeschusses ein Zivilist ums Leben. Die Hamas und mit ihr verbündete Milizen setzten ihre Angriffe auf Israel am Mittwoch gleichfalls fort. Nach Angaben der Armee feuerten sie 43 Raketen ab. Die meisten davon wurden vom Abwehrsystem "Eisenkuppel" abgefangen.

Norwegens Außenminister im Schutzraum

In der Metropole Tel Aviv heulten am Vormittag erneut die Sirenen. In der südlichen Stadt Aschkelon wurde der norwegische Außenminister Børge Brende von einem Raketenangriff überrascht, als er mit seinem israelischen Amtskollegen Avigdor Lieberman in einem Restaurant speiste. Personenschützer brachten den zu Gesprächen in Israel weilenden norwegischen Politiker und seinen Gastgeber in Sicherheit, meldete ein Reporter des norwegischen Senders NRK.

Bereits früh am Mittwoch hatten die israelischen Streitkräfte mindestens eine Viertelmillion Menschen im nördlichen Gazastreifen aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Schon in der Nacht zuvor hatten sie die Wohnhäuser mehrerer Hamas-Führer in dem Palästinensergebiet bombardiert, darunter die Bleibe des Spitzenpolitikers Mahmud Sahar. Automatisierte Telefonanrufe, Flugblätter und SMS-Kurznachrichten riefen die Palästinenser auf, die Gegenden um Beit Lahia, Sadschaija und Saitun zu verlassen.

Das Hamas-geführte Innenministerium in Gaza warnte die Palästinenser nach Medienberichten jedoch, dem Aufruf Folge zu leisten. Die Nachricht der Israelis solle nur "Chaos und Verwirrung stiften", hieß es demnach in einer Mitteilung. Dennoch hatten bis zum Nachmittag rund 21.000 Menschen in Schulen des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) Schutz gesucht. Ob Israel Bodentruppen in den Gazastreifen entsenden wird, ist weiter unklar.

Schon 70.000 ohne Strom

Der Konflikt gefährdet auch die Stromversorgung der Bevölkerung in Gaza. Aus der Mittelmeer-Enklave abgefeuerte Raketen hätten eine Stromleitung beschädigt, berichtete der israelische Rundfunk. Damit sei bereits die zweite von insgesamt zehn Leitungen getroffen worden, die die Stromversorgung des Gazastreifens gewährleisteten. Nach der Beschädigung der ersten Leitung hieß es, 70.000 Palästinenser seien von der Stromversorgung abgeschnitten.

Quelle: ntv.de

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