Politik

Radikalisierung in Gefängnissen Britische Justiz soll Islamisten isolieren

Das Plädoyer für eine gesonderte Unterbringung kommt wenige Tage nach der Verurteilung Anjem Choudarys.

Das Plädoyer für eine gesonderte Unterbringung kommt wenige Tage nach der Verurteilung Anjem Choudarys.

(Foto: picture alliance / dpa)

Großbritanniens Justizministerin will islamistische Straftäter in Zukunft isoliert in Gefängnissen unterbringen. Das soll die Radikalisierung von Mitinsassen verhindern. Die Entscheidung kommt kurz nach dem Urteil gegen einen bekannten Hassprediger.

Die britische Justizministerin Elizabeth Truss will islamisch-extremistische Häftlinge künftig getrennt von anderen Inhaftierten einsperren. Dadurch solle verhindert werden, dass islamische Extremisten "giftige Ideologie" unter den Häftlingen verbreiteten, sagte die konservative Politikerin der BBC.

Truss reagierte damit auf das Ergebnis einer Studie, wonach islamischer Extremismus in britischen Gefängnissen zu einem immer größeren Problem wird. "Selbsternannte Emire" würden andere Häftlinge hinter Gittern radikalisieren und für die Unterstützung der Terrormiliz Islamischer Staat werben, heißt es darin. Von Einzelhaft sprach Truss nicht.

"Besonders radikale Extremisten" sollten aber künftig in einer kleinen Anzahl von spezialisierten Bereichen in verschiedenen Gefängnissen untergebracht werden. Außerdem sollen extremistische Schriften aus Gefängnisbibliotheken verbannt und Gefängnisgeistliche stärker kontrolliert werden. Des weiteren sollen ''subversive'' muslimische Gefangene vom Freitagsgebet ausgeschlossen werden. Zu anderen Formen des Extremismus werden keine Maßnahmen getroffen.

Erst vergangene Woche hatte ein Gericht in Großbritannien ein Urteil gegen einen islamistischen Hassprediger veröffentlicht. Anjem Choudary soll mehrere verurteilte Terroristen beeinflusst haben. Medienberichten zufolge erwartet ihn eine mehrjährige Haftstrafe.

Quelle: ntv.de, apo/dpa

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