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Lüders-Haus noch immer unfertig "Bundestags-BER" verschlingt weitere Millionen

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Ist immer noch nicht fertig: das Lüders-Haus.

Ist immer noch nicht fertig: das Lüders-Haus.

(Foto: picture alliance / Bildagentur-online/Joko)

Eigentlich soll die Erweiterung des Lüders-Hauses im Berliner Regierungsviertel schon 2014 abgeschlossen sein. Doch wegen Baumängeln verzögert sich die Übergabe an den Bundestag immer wieder. Einem Bericht zufolge kostet das auch mächtig Geld.

Der 2010 begonnene Erweiterungsbau für das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus des Bundestags verteuert sich offenbar abermals. Dies berichtet der "Spiegel" mit Verweis auf eine Bestätigung aus Parlamentskreisen nach einer Sitzung der zuständigen Baukommission in dieser Woche.

Die Kosten sollen sich nun insgesamt auf 395 Millionen Euro belaufen und damit um noch einmal 30 Millionen Euro mehr als zuletzt angenommen. Bei Baubeginn war von Gesamtausgaben von 190 Millionen Euro ausgegangen worden. Die Fertigstellung hatte sich wegen Baumängeln erheblich verzögert. Die Übergabe sei nun für das vierte Quartal 2024 geplant.

Nicht nur das Lüders-Haus betroffen

Wie die "Süddeutsche Zeitung" bereits 2022 berichtete, sollte das Gebäude ursprünglich 2014 fertiggestellt werden. Doch dies verzögerte sich immer wieder, später sei die Bundestagswahl 2021 als Zielmarke genannt worden. In der Zwischenzeit habe es Probleme mit dem Grundwasser, der Elektrik oder der Heizungsanlage gegeben - zuletzt auch mit dem Umweltschutz. Laut SZ wird das Lüders-Haus auch als "BER des Bundestags" verspottet - in Anlehnung an den Flughafen Berlin-Brandenburg.

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Laut dem zuständigen Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) sollen durch die Erweiterung rund 300 neue Büroräume entstehen. Es sei auch ein öffentlich zugängliches Bistro mit 200 Sitzplätzen an der Spree geplant. Die Erweiterung soll als Teil des "Band des Bundes" die symbolische Verbindung der einst getrennten Teile Berlins bis an die Luisenstraße fortführen. Dazu gehören auch das Kanzleramt und das Paul-Löbe-Haus.

Das Lüders-Haus ist jedoch nach "Spiegel"-Berichten nicht das einzige Gebäude, das für den Bundestag derzeit hergerichtet wird und deutlich teurer wird. Probleme mache auch die ehemalige US-Botschaft bei der DDR. Die Kosten für die aufwendige Sanierung des Gebäudes an der Neustädtischen Kirchstraße in Berlin sollen sich nach Angaben aus der Baukommission des Parlaments auf etwa 98 Millionen Euro belaufen - 40 Millionen Euro mehr als bislang veranschlagt. Hintergrund seien offenbar Ausgaben, die notwendig sind, um Denkmalschutzauflagen zu erfüllen. Das Gebäude soll 2027 übergeben werden.

Quelle: ntv.de, ses

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