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Auch Panzerhaubitzen bestellt Bundeswehr füllt Leopard-Bestände wieder auf

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Ein Leopard-Panzer steht auf dem Übungsplatz in Munster.

Ein Leopard-Panzer steht auf dem Übungsplatz in Munster.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Um die Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg zu unterstützen, schickt die Bundeswehr reihenweise Material aus den eigenen Beständen. Die entstandenen Lücken sollen wieder geschlossen werden. Dafür werden 18 Leopard-Panzer beschafft. Der Vertrag erhält die Option auf deutlich mehr Exemplare.

Die Bundeswehr bestellt einem Bericht zufolge 18 Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 A8 und zwölf Panzerhaubitzen 2000. Das geht aus den vertraulichen Beschaffungsunterlagen hervor, die das Finanzministerium an den Bundestag weitergeleitet hat und die Nachrichtenagentur Reuters einsehen konnte. Die Bestellungen dienen dazu, die Lücken nach der Lieferung des entsprechenden Militärgeräts an die Ukraine wieder zu schließen.

Die Bestellung der Leopard-Panzer kostet bis 2030 rund 525 Millionen Euro. Die Kampfpanzer sollen spätestens bis 2026 geliefert werden. Die zwölf Panzerhaubitzen haben einen Preis von gut 190 Millionen Euro. Auch sie sollen bis 2026 geliefert werden.

Die Vorlagen sollen in der nächsten Sitzung des Verteidigungsausschusses und dann des Haushaltsausschusses gebilligt werden. Seit Monaten hatte es Kritik gegeben, dass das Geld aus dem 100 Milliarden Euro schweren Sondervermögen Bundeswehr zu langsam abfließe, das die Bundesregierung im vergangenen Jahr als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gebildet hatte. Die Regierung hatte damit argumentiert, dass es Zeit brauche, um mit den Firmen entsprechende Verträge auszuhandeln.

Option auf 105 Leopard-Panzer

Bereits am Donnerstag hatte das US-Außenministerium den Verkauf von 60 Transporthubschraubern vom Typ CH-47F Chinook an die Bundeswehr gebilligt. Für die Helikopter samt Ausrüstung sei ein Preis von 8,5 Milliarden US-Dollar (rund 7,8 Milliarden Euro) vereinbart worden. Die Bundesregierung hatte für die Helikopter sechs Milliarden Euro aus dem Sondervermögen für die Bundeswehr veranschlagt.

Bei den Leopard-Panzern ist zudem in einem Rahmenvertrag vereinbart, dass es eine Option für den Kauf von 105 weiteren Panzern geben soll. Umgerechnet wäre das dann Volumen von rund 2,9 Milliarden Euro, wenn sich die Preise nicht erhöhen. Bei der Panzerhaubitze ist die Bestellung der zwölf Systeme Teil einer bereits im März beschlossenen Rahmenvereinbarung für die Lieferung von bis zu 28 Stück.

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Deutschland hat der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs sowohl 18 Leopard-2-Kampfpanzer als auch 14 Panzerhaubitzen bereitgestellt. Dabei wurde bereits der Wille bekundet, die bei der Bundeswehr entstandenen Lücken schnellstmöglich zu schließen. Der Leopard und die Panzerhaubitze werden von den Konzernen Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und Rheinmetall hergestellt.

Verteidigungspolitiker fordern etwa auch die Nachbestellung von Patriot-Abwehr-Systemen, die Deutschland etwa an Polen und die Ukraine abgeben hat. Rheinmetall gründete unterdessen mit dem ukrainischen Staatskonzern Ukroboronprom ein Gemeinschaftsunternehmen zur Reparatur und dem Bau von Panzern. "Die Verträge sind unterzeichnet", sagte Vorstandschef Armin Papperger dem "Handelsblatt".

Quelle: ntv.de, ses/rts

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