Kritik aus der Opposition Bundeswehr kauft neue Hubschrauber
27.11.2014, 16:40 Uhr
Die Bundeswehr schafft neue Transporthubschrauber vom Typ NH90 an.
(Foto: picture alliance / dpa)
Zuletzt machte die Ausrüstung der Bundeswehr mit einer Pannenserie Schlagzeilen. Dazu gehörten auch Probleme mit Hubschraubern. Nun sind die langen Verhandlungen über neue Geräte abgeschlossen. Die Opposition jedoch kritisiert den Deal.
Nach langwierigen Vertragsverhandlungen soll die Bundeswehr neue und dringend benötigte Hubschrauber kaufen können. Das Bundesverteidigungsministerium teilte mit, sich auf eine entsprechende Rahmenvereinbarung mit dem Unternehmen Airbus Helicopters geeinigt zu haben. Nötig ist noch die Zustimmung des Haushaltsausschusses für das Geschäft, das insgesamt ein Volumen von rund 8,5 Milliarden Euro hat.
Der seit Jahren diskutierte Rüstungsdeal hatte sich mehrfach verzögert. Gründe dafür waren unter anderem Lieferverspätungen der Industrie, aber auch Planungsänderungen der Bundeswehr aufgrund der Neuausrichtung der Truppe. Zuletzt hatte es mehrere Pannen mit Bundeswehr-Hubschraubern gegeben.
Statt der ursprünglich geplanten weit über hundert Transporthubschrauber vom Typ NH90 will die Bundeswehr nun nur noch 80 betreiben. Allerdings ist nun die Anschaffung von weiteren 22 Hubschraubern als Option vorgesehen. Voraussetzung ist, dass dafür internationale Partner gefunden werden und diese 22 Hubschrauber Teil eines multinationalen Verbands zur Luftrettung werden. Dazu liefen bereits Gespräche mit potenziellen Partnern, teilte das Ministerium in einer Erklärung mit.
"Kein gutes Geschäft"
In den Dienst der Truppe gestellt werden sollen zudem 40 - statt ursprünglich einmal geplanter 80 - "Tiger"-Kampfhubschrauber. Zusätzlich wurde die Anschaffung von 18 NH90-Hubschraubern in der Marine-Version "Sea Lion" vereinbart. Die Anschaffung dieses Modells war immer wieder kritisiert worden. Das Ministerium begründete diesen Teil des Geschäfts mit dem Hinweis, dass die Marine "zum Erhalt ihrer Fähigkeiten dringend Ersatz für das veraltete System 'Sea King'" benötige.
Der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Henning Otte von der CDU, nannte die nun getroffene Vereinbarung einen "wesentlichen Durchbruch zur Verbesserung der Ausrüstungssituation der Bundeswehr".
Die Grünen bewerteten die Einigung dagegen anders: "Der neue Hubschrauber-Deal ist kein gutes Geschäft", kritisierte ihre sicherheitspolitische Sprecherin Agnieszka Brugger. Es würden weniger Hubschrauber gekauft als geplant, dennoch müsse man die "Einspareffekte mit der Lupe suchen". Sie verwies auch auf nicht geklärte Probleme mit dem Rostschutz bei den Marinehubschraubern.
Quelle: ntv.de, mli/AFP