Fahnenflucht nach Syrien Bundeswehrsoldat will gegen den IS kämpfen
19.06.2015, 12:10 Uhr
Bundeswehrsoldaten vom Panzerpionierbataillon 701 aus Gera legen im November 2013 während ihrer Vereidigung ihre Hände an die Truppenfahne.
(Foto: picture alliance / dpa)
Ein Bundeswehrsoldat gilt seit dem 16. Juni als fahnenflüchtig. Er soll sich nach Syrien abgesetzt haben. In einem Abschiedsbrief an seinen Bruder berichtet der Stabsunteroffizier eines Panzerpionierbataillons aus Thüringen von seiner Absicht.
Ein in Thüringen stationierter Bundeswehrsoldat soll sich nach einem Bericht von MDR Thüringen nach Syrien abgesetzt haben, um dort offenbar gegen die Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) zu kämpfen. Ein Sprecher des Presse- und Informationszentrums des Heeres in Strausberg bestätigte lediglich, dass ein Stabsunteroffizier des Panzerpionierbataillons 701 in Gera seit dem 16. Juni fahnenflüchtig sei. Keine Angaben machte der Sprecher dazu, ob sich der Soldat angeblich Richtung Syrien abgesetzt habe.
Nach MDR-Informationen soll der junge Mann aus Sachsen stammen. Der Zeitsoldat soll demnach seinem Bruder einen Brief geschrieben haben. Darin soll er von seinem Vorhaben berichtet haben, in Syrien gegen den IS zu kämpfen. Bei der Bundeswehr werde vermutet, dass er sich kurdischen Kämpfern anschließen will, berichtete der MDR.
Ein Sprecher der 10. Panzerdivision im bayerischen Veitshöchheim, zu der das Geraer Bataillon gehört, sagte dem Sender, der Mann sei als Personalsachbearbeiter in Gera tätig. Er habe sich nach einem genehmigten Urlaub nicht wie vorgeschrieben am 16. Juni in seiner Einheit zurückgemeldet. Da er schon drei Tage zuvor bei der Polizei in Gera als vermisst gemeldet worden sei, werde nun wegen des Verdachts der Fahnenflucht ermittelt. Laut Wehrstrafgesetz kann Fahnenflucht mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft werden.
Quelle: ntv.de, ppo/AFP