Politik

"Kreml glaubt noch an Erfolg" CIA-Chef sieht keine Selbstzweifel bei Putin

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CIA-Direktor Burns sieht vor allem China durch den Krieg in der Ukraine verunsichert.

(Foto: AP)

Während der britische Geheimdienst die russischen Truppen gerade in ihren modernsten Einheiten massiv geschwächt sieht, sieht der CIA-Direktor Burns keine Anzeichen für größere Selbstzweifel bei Kreml-Chef Putin. Anders sei das bei Chinas Staatschef Xi.

Russlands Präsident Wladimir Putin wird den Krieg in der Ukraine nach Ansicht von CIA-Chef Bill Burns weiter vorantreiben. Putin sei in einer Verfassung, in der er nicht glaube, es sich leisten zu können, zu verlieren, zitierte die "Financial Times" Burns. Der CIA-Chef sprach in Washington auf einer Veranstaltung der Zeitung. Nach Einschätzung von Burns ist Putin überzeugt, mit noch mehr Einsatz Fortschritte erzielen zu können. Besonders umkämpft sind der Osten und Südosten der Ukraine.

Viele Menschen blicken derzeit mit Spannung auf Putins Rede zur jährlichen Militärparade am 9. Mai in Moskau, manche Experten erwarten eine Eskalation des Kriegsgeschehens. Der CIA-Direktor erläuterte dazu, dass die US-Geheimdienste keine praktischen Beweise dafür sähen, dass Russland einen Einsatz taktischer Atomwaffen plane. Dennoch dürfe man diese Möglichkeit nicht auf die leichte Schulter nehmen. Unter taktischen Atomwaffen oder nuklearen Gefechtsfeldwaffen versteht man Kernwaffen, deren Wirkungskreis und Sprengkraft deutlich geringer ist als bei strategischen Atomwaffen, die über einen Kontinent hinaus eingesetzt werden können.

Peking prüft Lehren für Taiwan

Burns zufolge hat der Krieg in der Ukraine Chinas Präsident Xi Jinping verunsichert. Das liege zum einen an dem Reputationsschaden, der China durch die Brutalität der russischen Aggression gegen die Ukrainer entstehen könne, zitierte die Zeitung den CIA-Chef weiter. Andere Punkte seien die wirtschaftliche Unsicherheit, die der Krieg verursacht habe, und das enge Zusammenrücken des Westens. Die chinesische Führung prüfe, welche Lehren sie für Taiwan ziehen sollte, so Burns. Er gehe aber nicht davon aus, dass ihre Entschlossenheit, die Kontrolle über Taiwan zu erlangen, nachgelassen habe. China betrachtet das demokratische Taiwan als eigenes Territorium.

Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge setzen die andauernden Kämpfe einigen der modernsten und leistungsfähigsten Einheiten der russischen Streitkräfte deutlich zu. Wie es im Lagebericht des Verteidigungsministeriums vom Vormittag hieß, werde es Zeit und Aufwand brauchen, um Russlands Streitkräfte nach dem Ende des Konflikts wieder aufzubauen. Die westlichen Sanktionen würden es erschweren, verloren gegangenes oder zerstörtes, modernes Kriegsgerät zu ersetzen.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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