Politik

Versöhnungsgeste in Nordirland Charles schüttelt Sinn-Fein-Chef die Hand

Jahrzehntelang kämpften die Katholiken für eine Trennung Nordirlands vom Vereinigten Königreich. Nun zeichnet sich eine Aussöhnung ab: Prinz Charles und Sinn-Fein-Chef Adams schütteln sich in Irland die Hand. Das Ganze sieht schon recht vertraut aus.

Prinz Charles und Gerry Adams stecken vertraut die Köpfe zusammen.

Prinz Charles und Gerry Adams stecken vertraut die Köpfe zusammen.

(Foto: REUTERS)

Der britische Thronfolger Prinz Charles hat sich zum Auftakt seiner Irlandreise mit dem Vorsitzenden der irischen Partei Sinn Fein, Gerry Adams, getroffen und ihm die Hand gegeben. Das Zeichen der Versöhnung mit einer der Schlüsselfiguren für die Aussöhnung der pro-britischen Protestanten und pro-irischen Katholiken in Nordirland war mit Spannung erwartet worden.

Die Katholiken hatten jahrzehntelang für eine Loslösung Nordirlands vom Vereinigten Königreich und den Anschluss an die Republik Irland gekämpft. Nie zuvor hatten ein Mitglied der Königsfamilie und ein Angehöriger der Sinn-Fein-Spitze sich auf dem Boden der Republik Irland die Hand gegeben. Die Männer lächelten sich in Galway an der westirischen Küste an und stecken die Köpfe zusammen. Prinz Charles war Berichten zufolge einer Einladung Adams' zu dem Treffen gefolgt. Er hoffe, die Geste werde den Versöhnungsprozess voranbringen, hatte Adams zuvor der BBC gesagt.

Vor rund einem Jahr war Adams wegen eines vier Jahrzehnte zurückliegenden Mordes verhört worden, war aber ohne Anklage freigekommen. Charles und seine Frau Camilla sind zwei Tage in Irland und zwei Tage in Nordirland unterwegs. Der Thronfolger will auf der Reise auch den Ort besuchen, an dem sein Großonkel Lord Mountbatten 1979 von der bewaffneten Untergrundorganisation IRA ermordet worden war. 2012 hatten Queen Elizabeth II. und der hochrangige Sinn-Fein-Vertreter Martin McGuinness sich in Belfast erstmals die Hand gegeben. McGuinness ist Vizechef der nordirischen Regionalregierung.

Quelle: ntv.de, sko/dpa

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