"Werden nicht weichherzig sein" China beendet großes Militärmanöver nahe Taiwan
13.12.2024, 10:26 Uhr Artikel anhören
Ein Schiff der chinesischen Küstenwache fährt im Oktober an der Küste der Matsu-Inseln in Taiwan vorbei.
(Foto: dpa)
China droht mit der Eroberung Taiwans. In den vergangenen Tagen hält die chinesische Marine eine der größten Militärübungen seit Jahren um die Insel ab. Jetzt meldet Taipeh den Abzug der Schiffe. Peking spricht jedoch eine Warnung aus.
Ein mehrtägiges, umfangreiches Manöver der chinesischen Marine und Küstenwache um die Insel Taiwan ist offenbar zu Ende gegangen. "Die gesamte chinesische Küstenwache ist nach China zurückgekehrt", teilte der stellvertretende Kommandeur der taiwanischen Küstenwache, Hsieh Ching-chin, mit. Obwohl China noch keine offizielle Erklärung zum Ende des Manövers veröffentlicht habe, "betrachten wir es als abgeschlossen", fügte Hsieh hinzu.
Taiwanische Behörden hatten diese Woche die größten chinesischen Militärmanöver um die Insel seit Jahren gemeldet. Rund 90 Kriegsschiffe und Schiffe der Küstenwache waren demnach an den Übungen beteiligt, bei denen unter anderem Angriffe auf Schiffe und Seeblockaden simuliert wurden. Peking hat die Übungen bisher nicht offiziell bestätigt und Vertreter des Verteidigungsministeriums antworteten bei einer Pressekonferenz nicht direkt auf entsprechende Fragen.
Ministeriumssprecher Wu Qian sagte lediglich, ob und wann entsprechende Übungen abgehalten werden, "wird alleine von uns entschieden". Das chinesische Militär werde "nicht abwesend oder weichherzig sein, wenn es um das Niederschlagen der 'Unabhängigkeit'" gehe, fügte Wu mit Bezug auf die Unabhängigkeitsbestrebungen Taiwans hinzu.
China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll - notfalls mit militärischer Gewalt. Peking verstärkte in den vergangenen Jahren seine militärischen Aktivitäten rund um Taiwan verstärkt. Einem taiwanischen Sicherheitsvertreter zufolge wollte China mit dem Manöver vor dem Amtsantritt der neuen Regierung in den USA eine "rote Linie" ziehen.
Quelle: ntv.de, lar/AFP