Politik

Schießerei wegen Verschwörungstheorie Clinton warnt vor "Fake News"-Epidemie

Die Verabschiedung des Senators Reid ist Clintons zweiter Auftritt nach der Wahlniederlage gegen Trump.

Die Verabschiedung des Senators Reid ist Clintons zweiter Auftritt nach der Wahlniederlage gegen Trump.

(Foto: REUTERS)

Wie gefährlich die Verbreitung von Falschmeldungen ist, zeigt jüngst eine Schießerei in den USA. Ein Mann feuert auf eine Pizzeria, weil er dort einen Kinderpornoring unter der Leitung von Hillary Clinton vermutet. Die warnt vor einer Epidemie an "Fake News".

Die Demokratin Hillary Clinton hat vor Gefahren durch die Verbreitung von Falschnachrichten und Verschwörungstheorien gewarnt. Es habe in diesem Jahr eine regelrechte Epidemie von "Fake News" und Propaganda gegeben, sagte die Rivalin von Donald Trump im Rennen um die Präsidentschaft im Kapitol in Washington. Es sei nun klar, dass diese Konsequenzen haben könnten.

Sie bezog sich damit offensichtlich auf einen Vorfall vom Sonntag. In einer Pizzeria in Washington, die während des Wahlkampfs Gegenstand einer Verschwörungstheorie war, hatte ein Mann das Feuer eröffnet. Verletzt wurde niemand. Bei der Polizei gab der 28-Jährige an, er habe der Behauptung nachgehen wollen, dass Clinton und andere aus dem Restaurant heraus einen Kinderpornoring betrieben. Michael G. Flynn junior, der das Gerücht offenbar über Soziale Medien verbreitet hatte, wurde inzwischen aus Trumps Team entlassen.

Zweifel an der Eignung Flynns

Er hatte nach der Schießerei auf Twitter geschrieben: "Bis sich #Pizzagate als falsch herausstellt, bleibt es eine Geschichte." Flynn junior ist der Sohn von Trumps designiertem Sicherheitsberater Michael T. Flynn (57), der ebenfalls für kontroverse Aussagen in sozialen Medien bekannt ist. Die Affäre nährt auch Zweifel an der Eignung des älteren Flynn für einen Regierungsposten. "Der Nationale Sicherheitsberater sollte einen mäßigenden Einfluss auf die Instinkte des Präsidenten haben. Wir werden sehen, ob Mike das leisten kann", sagte der ehemalige Direktor der CIA und des Geheimdienstes NSA, Michael V. Hayden, der "New York Times".

Clinton rief Politiker beider Parteien dazu auf, etwas gegen das Problem zu tun. Sie sprach bei der Verabschiedung des demokratischen Senators Harry Reid. Es war ihr zweiter öffentlicher Auftritt nach der überraschenden Niederlage gegen den Republikaner Trump am 8. November.

"Es ist nicht gerade die Rede, die ich nach der Wahl im Kapitol halten wollte", sagte die 69-Jährige scherzhaft. "Aber nachdem ich jetzt ein paar Wochen damit verbracht habe, im Wald Selfies zu machen, hielt ich es für eine gute Idee herzukommen."

Quelle: ntv.de, jgu/dpa

Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen