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Loyal, dizipliniert, diskret Das sind Trumps engste Wahlkampfberater

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Chris LaCivita und Susie Wiles gehören zu Trumps Wahlkampfteam.

Chris LaCivita und Susie Wiles gehören zu Trumps Wahlkampfteam.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Ende des Jahres will Donald Trump erneut ins Weiße Haus einziehen. Bis dahin ist es aber noch ein steiniger Weg. Damit der Wahlkampf gelingt, setzt der Republikaner auf einen verschworenen Haufen. Ein Ex-Marine und eine Beraterin, die bereits Ronald Reagan half, spielen eine wichtige Rolle.

Als Donald Trump vor vier Jahren zur US-Präsidentenwahl antrat, wurde er von einer losen Gruppe von Beratern unterstützt, die zeitweise einen chaotischen Eindruck hinterließ mit Machtkämpfen, Medienlecks und Entlassungen. Dieses Mal läuft es anders, wie durch Gespräche mit mehr als einem Dutzend Personen aus dem Umfeld seines Wahlkampfteams klar wird.

Ein innerer Kreis von etwa sechs engen Beratern zeigt sich demnach unerschütterlich loyal, arbeitet diszipliniert und hält sich größtenteils im Hintergrund. Der Demokrat Joe Biden werde es mit einem erstklassigen Trump-Wahlkampfteam zu tun haben, sagt der republikanische Berater Scott Reed. "Die meisten Mitläufer wurden aus dem Weg geräumt."

"Sie wollen nur den Sieg"

Nach der Urwahl in Iowa standen zwei der wichtigsten Mitglieder des neuen Kreises für einen flüchtigen Moment im Rampenlicht: Der ehemalige Marineinfanterist Chris LaCivita und Susie Wiles, die bereits 1980 für Ronald Reagan Wahlkampf machte. "Sie wollen keinen Ruhm, sie wollen nur den Sieg und sie wollen Amerika wieder groß machen", sagte Trump an die beiden gewandt, die hinter ihm auf der Bühne standen. "Sie wollen keine Reden halten, sie wollen keine Fotos machen, sie wollen einfach nur ihre Arbeit tun, richtig?" Beide treten gegenüber den Medien unterschiedlich auf: LaCivita zeigt sich gesprächig, Wiles zurückgezogener mit knappen Antworten.

"Die meisten Leute wissen nicht, wer Susie Wiles ist. Die meisten Leute wissen nicht, wer Chris LaCivita ist. Das ist nicht schlecht", sagt Corey Lewandowski, ein Wahlkampfberater für Trump 2016. "Sie machen jeden Tag ihre Arbeit." Dann gebe es noch den Mann, dessen Name auf dem Rumpf des Flugzeugs prangere: "Das ist Donald Trump, und so mag er es."

Tatsächlich gilt weiter, dass der Geschäftsmann unabhängig von seinen Beratern agiert und unabgesprochene Bemerkungen von sich gibt, die bei gemäßigten Wählern nicht gut ankommen. LaCivita bestätigte im Gespräch die Hierarchie: "Es besteht keine Verwirrung bezüglich der Befehlskette", sagte der Veteran, der im Golfkrieg 1991 verwundet wurde. "Er steht oben."

Teamsitzung jeden Morgen um 9 Uhr

Einem Insider zufolge arbeiten insgesamt etwa drei Dutzend Mitarbeiter des Wahlkampfteams in einem unauffälligen Gebäude in Palm Springs unweit von Trumps Wohnsitz Mar-a-Lago. Der innere Kreis trifft sich demnach jeden Morgen um 9.00 Uhr für die Planung und um Probleme zu diskutieren. Wichtig sei, dass jeder angehört werde, um Machtkämpfe zu vermeiden.

"Wir bestehen darauf, dass wir keine Sitzung verlassen, bis alle an einem Strang ziehen." Den Angaben zufolge ist es Wiles, die dann etwaige Probleme mit Trump bespricht, den sie mehrmals die Woche treffen. Wiles und LaCivita geben demnach immer übereinstimmende Empfehlungen an ihren Kandidaten.

Wiles ist den Insidern zufolge auch für die Finanzen und Reisen zuständig. Der Umgang mit den Medien liegt demnach bei Jason Miller und Steven Cheung, der als Kommunikationschef bei der Ultimate Fighting Championship (UFC) - ein Veranstalter der Kampfsportart Mixed-Martial-Arts - tätig war. Dan Scavino kümmert sich um die sozialen Medien.

Weiter zum inneren Kreis gehört Brian Jack, der während Trumps erster Amtszeit eine leitende Funktion im Weißen Haus innehatte. Er ist für die meisten Kontakte zu anderen Politikern zuständig. Darüber hinaus versuche man gar nicht, Trump von seiner Angewohnheit abzubringen, sich Rat von vielen verschiedenen Menschen einzuholen, sagt LaCivita. "Aber was wir von unserer Struktur her schon haben, ist eine enge Gruppe."

Quelle: ntv.de, Alexandra Ulmer, Nathan Layne, Steve Holland, rts

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