Politik

Hinrichtungen werden verschoben Den USA geht wieder das Gift aus

Blick in eine Todeszelle in McAlester (Oklahoma).

Blick in eine Todeszelle in McAlester (Oklahoma).

(Foto: AP)

Oklahoma ist einer der US-Staaten, in dem noch immer Menschen hingerichtet werden. Mehr und mehr Pharmaunternehmen weigern sich aber, die für die Spritzen nötigen Giftcocktails zu liefern. Wegen eines erneuten Engpasses setzt Oklahoma Hinrichtungen aus.

Im US-Bundesstaat Oklahoma sollen drei geplante Hinrichtungen mit der Giftspritze verschoben werden, weil ein passender Drogencocktail fehlt. Oklahomas Justizminister Scott Pruitt habe das Gericht gebeten, die Hinrichtungen auf Januar oder Februar 2015 zu verschieben, teilte das Ministerium mit. Der erste Häftling sollte am 13. November hingerichtet werden, die anderen beiden in den folgenden Wochen.

Zudem müssten die Justizbeamten nach einer missglückten Hinrichtung im April besser ausgebildet werden, forderte Pruitt nach Angaben der "Los Angeles Times".

Der Mörder Clayton Lockett war bei seiner Hinrichtung qualvoll gestorben, vermutlich weil eine Kanüle für die Giftinjektionen falsch gelegt worden war. Er starb erst nach 43 Minuten. Nach dem Vorfall wurden Hinrichtungen in Oklahoma ausgesetzt. Viele Hersteller von Arzneimitteln weigern sich, für diese einen Giftcocktail zu liefern.

Bundestag fordert Abschaffung der Todesstrafe

Erst am vergangenen Freitag hatte der Bundestag mit den Stimmen aller Fraktionen die weltweite Abschaffung der Todesstrafe gefordert. Die Bundesregierung wird in dem Antrag aufgefordert, dieses Ziel voranzutreiben und als Zwischenschritt für ein Moratorium zu werben, etwa bei den Staaten China, Iran, Irak, Saudi-Arabien, USA und Japan. Die Regierungsfraktionen CDU/CSU und SPD hatten den Antrag eingebracht. Ein weitergehender Text der Linken, der unter anderem scharfe Kritik an den USA enthielt, fand keine Mehrheit.

Am "Tag gegen die Todesstrafe" prangerte Amnesty International an, dass noch immer mehrere Staaten psychisch Kranke oder Menschen mit Behinderungen hinrichten. Dies verstoße klar gegen internationales Recht, rügte die Menschenrechtsorganisation in Berlin. Weltweit sind nach einem Überblick von Amnesty International im vergangenen Jahr mindestens 778 Menschen in 22 Ländern hingerichtet worden. Hinzu komme eine sehr hohe Dunkelziffer.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa

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