Politik

Banken, Ölkonzerne, Boeing Donald Trump hält keine Aktien mehr

Schon im Juni auf den Wahlsieg vorbereitet? Donald Trump, hier nach einem Treffen mit Softbank-Chef Son Masayosh (r.) im Trump Tower in Manhattan.

Schon im Juni auf den Wahlsieg vorbereitet? Donald Trump, hier nach einem Treffen mit Softbank-Chef Son Masayosh (r.) im Trump Tower in Manhattan.

(Foto: REUTERS)

Die Verbalattacke gegen den US-Rüstungskonzern Boeing bringt unerwartet ganz andere Neuigkeiten ans Tageslicht: Der künftige US-Präsident Trump trennte sich nach Angaben seines Teams bereits im Juni von allen Aktien - darunter offenbar auch Boeing-Anteile.

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat nach Informationen der "Washington Post" alle seine Unternehmensaktien im Juni verkauft. Das Portfolio sei im Dezember 2015 rund 40 Millionen Dollar wert gewesen, berichtete das Blatt. Es bezieht sich auf eine im Mai veröffentlichte Vermögensaufstellung Trumps.

Diesen Angaben zufolge besaß Trump bis zum Sommer noch Anteilsscheine an Banken, Ölkonzernen und anderen Unternehmen. Über den genauen Umfang dieser Anteile sind keine weiteren Details bekannt, einen Beleg für den Verkauf gibt es bislang nicht. Trumps Sprecher Jason Miller konnte dem Bericht zufolge nicht sagen, warum Trump die Aktien damals verkaufte und wie viel er damit erlöste.

Einfluss auf den Aktienkurs

Die Frage nach einem möglichen Interessenskonflikt des künftigen US-Präsidenten hatte im Zusammenhang mit der Drohung Trumps gegen Boeing an Bedeutung gewonnen. Trump hatte via Twitter dazu aufgerufen, die Bestellung der nächsten Präsidentenmaschinen "Air Force One" bei dem Flugzeughersteller zu stornieren. Die Wortmeldung auf Twitter reichte aus, um den Aktienkurs des Unternehmens zu belasten.

Dabei galt Trump bislang als erklärter Fan des US-Konzerns. Im Januar 2013 hatte er auf Twitter verbreitet, er habe gerade Boeing-Aktien erworben. "Großartiges Unternehmen!", begründete Trump damals seine Investitionsentscheidung.

Milliardär im Dienst des Allgemeinwohls?

Trumps Aktivitäten am Aktienmarkt bilden nur einen kleinen Teil seiner privaten Finanzen. Der Immobilienunternehmer sitzt an der Spitze eines internationalen Firmengeflechts, das unter anderem auch die Markenrechte an seinem Namen verwertet.

Mit Blick auf seinen anstehenden Wechsel ins höchste Amt der USA waren Befürchtungen laut geworden, aus dem Wahlsieg ergäbe sich ein Gewirr aus beispiellosen Interessenskonflikten. Trump besitzt unter anderem mehrere Hotelgroßbauten in verschiedenen Schwellenländern. Auch der Wert der Marke "Trump" dürfte sich durch den unerwarteten Wahlsieg gesteigert haben.

In Reaktion auf die ernsten Bedenken kündigte Trump an, sich aus der Unternehmensführung zurückzuziehen. Einzelheiten dazu wollte er noch im Dezember bekanntgeben. Sein Amt an der Spitze der weltgrößten Wirtschaftsmacht tritt der 70-Jährige am 20. Januar an.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts

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