Politik

"Ich werde sie alle erledigen" Duterte will Tausende Drogenkriminelle töten

Rodrigo Duterte setzt seinen aggressiven Kampf gegen Drogenkriminelle fort.

Rodrigo Duterte setzt seinen aggressiven Kampf gegen Drogenkriminelle fort.

(Foto: REUTERS)

Der philippinische Präsident Duterte kündigt an, im Kampf für eine drogenfreie Gesellschaft noch weitere Kriminelle töten zu wollen. Wegen Kritik aus Europa verzichtet Manila jetzt sogar auf Hilfsdarlehen. Duterte interessiert das herzlich wenig.

Trotz internationaler Kritik an seinem Antidrogenkrieg will der philippinische Präsident Rodrigo Duterte seinen Kampf gegen Drogenkriminelle weiter verschärfen. Um sein Ziel einer drogenfreien Gesellschaft zu erreichen, werde er noch weit mehr Menschen als bisher töten, sagte Duterte. "Lass es 50.000 werden. Ich werde sie alle erledigen", sagte der Staatschef.

Zuvor war bekannt geworden, dass Manila wegen der europäischen Kritik auf Hilfsdarlehen aus der EU verzichten will. Duterte führt seit seinem Amtsantritt im Juni 2016 einen aggressiven Kampf gegen Drogenkriminelle. Tausende Menschen wurden seither getötet, darunter mehr als 2700 von der Polizei. Organisationen wie Amnesty International werfen den Sicherheitskräften Menschenrechtsverletzungen vor, Kritik kommt aber auch aus den USA und der EU.

Duterte sagte während einer Brückeneinweihung im Süden des Landes, er lasse sich nicht einschüchtern. "Selbst wenn ich zur Hölle gehe, im Gefängnis verrotte, das ist mir egal. Ich bin alt", fügte der 72-Jährige hinzu. Er werde Gegnern seines Anti-Drogen-Feldzugs "die Köpfe abschneiden".

Zu seinen schärfsten Kritikern zählt die EU, sie drohte unter anderem mit einem Stopp der zollfreien Importe aus den Philippinen. Nach Angaben des EU-Botschafters Franz Jessen kündigte die Regierung in Manila nun im Gegenzug an, keine EU-Hilfsgelder mehr anzunehmen. Die Entscheidung betreffe rund 250 Millionen Euro.

Entscheidung noch nicht endgültig

Nach Angaben von Dutertes Sprecher Ernesto Abella folgt der Präsident mit seiner Entscheidung einer Empfehlung des Finanzministeriums, künftig keine Hilfen mehr anzunehmen, wenn diese mit der Einmischung in die inneren Belange des Landes verbunden seien. Einschränkend fügte er jedoch hinzu, humanitäre Hilfe bleibe davon unberührt.

Für weitere Verwirrung sorgte Dutertes Wirtschaftsberater Ernesto Pernia, nach dessen Deutung der Präsident lediglich aus Verärgerung verkündet habe, keine Hilfen mehr annehmen zu wollen - dies aber noch keine endgültige Entscheidung sei.

Duterte hatte in den vergangenen Monaten immer wieder seine Geringschätzung und seinen Ärger angesichts der Kritik aus Europa geäußert. Eine kritische Resolution des Europaparlaments kommentierte er mit einem ausgestreckten Mittelfinger.

Quelle: ntv.de, vni/AFP

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