Politik

Isis-Dschihadisten erobern Boden zurück Dutzende Rebellen grausam getötet

Bei dem seit fast drei Jahren anhaltenden Bürgerkrieg sind mehr als 100.000 Menschen getötet worden.

Bei dem seit fast drei Jahren anhaltenden Bürgerkrieg sind mehr als 100.000 Menschen getötet worden.

(Foto: REUTERS)

Die Offensive syrischer Rebellen gegen Dschihadisten der als besonders grausam bekannten Al-Kaida-nahen Gruppe Isis gerät ins Stocken. Laut einer oppositionellen Webseite haben die Isis-Kämpfer eine Kleinstadt in der Provinz Aleppo umzingelt.

Dschihadisten sollen in der syrischen Provinz Rakka Dutzende von Rebellen grausam getötet haben. Ein Aktivist aus Rakka berichtete, die Kämpfer der Rebellenbrigade Ahrar al-Scham seien auf ihrer Flucht aus Rakka in die Provinz Hassake an einer Straßensperre von Terroristen der Gruppe Islamischer Staat im Irak und in Syrien (Isis) getötet worden.

Nachdem Isis in der vergangenen Woche von den Rebellen aus vielen Ortschaften in Rakka vertrieben worden sei, kontrolliere die Gruppe jetzt wieder etwa die Hälfte der Provinz, fügte er hinzu. Die Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter meldete, im Nationalen Krankenhaus von Al-Rakka lägen die Leichen von 62 Rebellen islamistischer Brigaden. Diese seien in den vergangenen Tagen im Kampf gegen Isis gefallen. Die regimekritische Website "Akselser" meldete, Isis-Dschihadisten hätten die Kleinstadt Al-Bab in der Provinz Aleppo umzingelt.

Ruf nach Waffenstillstand

Die USA und Russland riefen indes zu "örtlichen Waffenstillständen" vor der geplanten Friedenskonferenz für das Land auf. Der amerikanische Außenminister John Kerry sagte nach einem Treffen mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow in Paris, dies sei für den Anfang etwa für die Stadt Aleppo denkbar. Die Friedenskonferenz zu Syrien soll am 22. Januar in Montreux in der Schweiz beginnen.

Lawrow und der internationale Syrien-Sondergesandte Lakhdar Brahimi sprachen sich auch dafür aus, dass der Iran an den Friedensgesprächen teilnehmen solle. Teheran befindet sich nicht auf einer ersten Liste von 30 Staaten, an die auf Veranlassung von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon Einladungen verschickt wurden.

Pontifex setzt auf Konferenz

Papst Franziskus erhofft sich von der Syrien-Konferenz den Beginn eines Friedensprozesses für das zerrüttete Bürgerkriegsland. "Was jetzt benötigt wird, ist ein neuer politischer Wille, den Konflikt zu beenden", sagte der Pontifex in seiner ersten Ansprache an das Diplomatenkorps des Vatikans. Besonders wichtig sei es, den Respekt vor Menschenrechten und humanitäre Hilfe in dem Krisengebiet zu gewährleisten.

"Man darf nicht hinnehmen, dass unschuldige Zivilisten getroffen werden, vor allem nicht Kinder", mahnte der Papst. "Grausen" jage ihm der Gedanke an Minderjährige ein, die in Konfliktregionen als Kindersoldaten oder Sklaven missbraucht würden. Dies sei "ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit", sagte Franziskus.

Quelle: ntv.de, dsi/dpa/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen