Wahlkampf im Baltikum Estland ist Erbse, Russland böse Orange
27.02.2015, 11:11 UhrDer Ukraine-Krieg überschattet auch die Politik in den baltischen Ländern. Vor der Wahl in Estland ist Sicherheit das Dauerthema. Premier Rõivas greift zu kreativen Erklärungen, wenn es darum geht, den Konflikt mit Russland zu beschreiben.
Im Wahlkampf greifen Politiker manchmal zu ungewöhnlichen Methoden, um sich Sympathien zu verschaffen. Das gilt auch für Taavi Rõivas. Der 35-Jährige ist der jüngste Regierungschef der EU, seit einem Jahr ist er Ministerpräsident Estlands. An diesem Wochenende wählen die Esten ein neues Parlament und Rõivas will, dass seine Reformpartei stärkste Partei bleibt.
Dafür nimmt er einiges auf sich. Kürzlich besuchte er eine estnische Schule. Dort erklärte er Kindern die Nato-Beistandsgarantie folgendermaßen: Estland sei eine Erbse, die neben einer leicht bösen Orange (Russland) lebe. Wegen ihrer Freundschaft mit der großen Wassermelone (USA) und anderen Obst- und Gemüsesorten brauche sich die Erbse aber keine Sorgen zu machen.
Die Sicherheit der kleinen Baltenrepublik war im Wahlkampf ein Dauerthema. Rõivas setzt im Wahlkampf nicht nur auf Besuche, sondern auch auf Videos. In einem Kurzfilm schreitet der Premier über einen Flugplatz und spricht in die Kamera. Plötzlich fliegen Kampfjets über seinen Kopf. Anschließend läuft er durch einen Park, eine Fabrik und über einen Sportplatz, während im Hintergrund Kinder spielen. Im Internet gibt es eine Parodie des Wahlvideos. Die hat bei Youtube inzwischen mehr Abrufe als das Original.
Quelle: ntv.de, cro