Mormone als "Nicht-Christ" beschimpft Evangelikale wollen Romney nicht
09.10.2011, 15:53 UhrBei den republikanischen Vorwahlen zur US-Präsidentschaftswahl kommt den Erzkonservativen ein bedeutendes Stimmgewicht zu. Bei einem Treffen der politischen Rechte fällt nun der in Umfragen führende Mitt Romney durch. Der Grund: Er ist Mormone. Ein texanischer Prediger nennt die Glaubensgemeinschaft einen "Kult", Romney einen "Nicht-Christen".
Die politische Rechte der USA hat dem derzeitigen Spitzenreiter im Rennen um die republikanische Präsidentschaftsbewerbung, , eine klare Abfuhr erteilt. Auf einer Konferenz sozialkonservativer Organisationen und Gruppen tiefgläubiger Christen in Washington kam der frühere Gouverneur von Massachusetts bei einer Popularitätsabstimmung auf gerade vier Prozent, wie die US-Onlinezeitung "Politico" berichtete.
Romney ist Mormone, deshalb misstrauen ihm viele Evangelikale. Auf dem "Gipfel der Werte-Wähler" in der US-Hauptstadt hatte ein Prediger aus Texas die Religion des Ex-Gouverneurs als "Kult" und Romney einen "Nicht-Christen" genannt, meldete der Rundfunksender NPR.
Auf dem ersten Platz der Abstimmung der knapp 2000 Konferenzteilnehmer kam mit 37 Prozent der Abgeordnete Ron Paul, der Staat und Behörden auf ein Minimum reduzieren will. Gleich dahinter lag der schwarze Pizza-Unternehmer Herman Cain mit 23 Prozent. Der Gouverneur von Texas, Rick Perry, kam auch gerade einmal auf acht Prozent.
"Vergiftete Sprache bringt unsere Sache nicht voran"
Nach einem von der Polit-Webseite realclearpolitics.com ermittelten Durchschnitt mehrerer Umfragen liegt Romney, der bereits bei der Präsidentenwahl 2008 seine Hut in den Ring geworfen hatte, mit knapp 22 Prozent klar vorne, mit einigem Abstand gefolgt von Cain. Knapp dahinter liegt Perry, der vor Kurzem noch das Feld angeführt hatte.
Romney hatte auf dem "Gipfel der Werte-Wähler" Angriffe auf seine Religion indirekt zurückgewiesen. "Wir sollten uns daran erinnern, dass Anstand und Höflichkeit ebenfalls Werte sind", sagte er in einer Rede. "Vergiftete Sprache bringt unsere Sache nicht voran."
Quelle: ntv.de, dpa