Politik

Reformpläne der Bundesregierung Experten erwarten steigende Kassenbeiträge

Die Kosten in der gesetzlichen Krankenversicherung sind im vergangenen Jahr um 10,88 Milliarden Euro gestiegen.

Die Kosten in der gesetzlichen Krankenversicherung sind im vergangenen Jahr um 10,88 Milliarden Euro gestiegen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Aufgrund hoher Rücklagen plant die Bundesregierung, die Beitragssätze für die gesetzlichen Krankenkassen zu senken. Experten halten dies allerdings für vollkommen unrealistisch und prognostizieren stattdessen drastisch steigende Kosten für Patienten.

Experten und Grünen-Politiker haben vor einem drastischen Anstieg der Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung gewarnt. Er gehe davon aus, dass die Kassen die Beitragssätze allein 2016 um 0,3 Prozentpunkte anheben müssten, sagte der Wissenschaftler Jürgen Wasem der "Bild"-Zeitung. Er wandte sich gegen Überlegungen im Bundesgesundheitsministerium, die Kassenbeiträge wegen aktuell noch vorhandener Rücklagen zu senken.

"Die Krankenkassen dürfen ihre Beiträge jetzt nicht verpulvern", sagte Wasem. Er wies darauf hin, dass die Kosten in der gesetzlichen Krankenversicherung im vergangenen Jahr um 10,88 Milliarden Euro gestiegen seien. Von der Regierung geplante Reformen würden zudem mittelfristig zusätzlich rund drei Milliarden Euro kosten.

"Wenn die Ausgaben weiter anziehen wie bisher und man die Reformkosten einrechnet, ergeben sich Beitragssatzsteigerungen von bis zu 50 Euro pro Monat", sagte die Grünen-Gesundheitsexpertin Maria Klein-Schmeink ebenfalls der "Bild". Vor diesem Hintergrund seien Forderungen nach Beitragssenkungen "völlig unrealistisch".

Derzeit gilt für die gesetzlichen Krankenkassen ein paritätisch von Arbeitgebern und Arbeitnehmern finanzierter Beitragssatz von 14,6 Prozent. Darüber hinaus gehende Kosten müssen die Versicherten über Zusatzbeiträge der Kassen allein tragen. Derzeit liegen diese in der Regel bei etwa 0,9 Prozent.

Quelle: ntv.de, jgu/AFP

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