Politik

Cyber-Attacken, Partisanen, Terror Experten warnen vor "hybridem Krieg"

Der Krieg in der Ostukraine fordert jeden Tag wieder Tote.

Der Krieg in der Ostukraine fordert jeden Tag wieder Tote.

(Foto: REUTERS)

Der Krieg in der Ukraine hat die Nato kalt erwischt. Nach Ansicht von Militärexperten hat das westliche Bündnis keine Antwort auf die "hybride Kriegsführung". Dabei könnte eine solche auch westliche Staaten schnell destabilisieren.

Die Nato ist nach Ansicht des Internationalen Instituts für Strategische Studien (IISS) in London unzureichend auf Konflikte wie in der Ukraine vorbereitet. Das westliche Bündnis müsse "dringend" Antworten auf die "hybride Kriegsführung" finden, wie sie von Russland in der Ostukraine praktiziert werde, heißt es in dem Jahresbericht des Londoner Instituts.

Derartige Bedrohungen hätten das Potenzial, westliche Staaten "schnell zu destabilisieren". Zugleich warnten die IISS-Experten davor, dass Russlands Beispiel der "hybriden Kriegsführung" Schule machen könne. Staaten wie China oder der Iran könnten künftig zu ähnlichen militärischen Mitteln greifen.

Bei der sogenannten hybriden Kriegsführung kombinieren staatliche oder nicht-staatliche Akteure konventionelle und verdeckte militärisch-strategische Mittel. Dazu werden neben konventionellen Waffen, Einheiten und Techniken auch irreguläre Mittel eingesetzt, die bis hin zu kriminellen und terroristischen Methoden reichen können. Das Spektrum reicht von Partisanentaktiken über energiepolitische Maßnahmen bis hin zur Cyber-Kriegsführung.

Das IISS führt dazu in seinem Bericht an, dass Russland in der Ukraine etwa unterschwellige Spezialoperationen mit Kampagnen in den sozialen Medien kombiniere, um die öffentliche Meinung in dem Konflikt gezielt zu beeinflussen.

Solche Taktiken bedeuteten eine "schwerwiegende Bedrohung für die kollektive Sicherheit der Nato", schreiben die IISS-Experten. "Grauzonen" würden genutzt und "Spaltungen in der Allianz ausgenutzt". Die Auswirkungen dieser Taktiken könnten über die Ukraine hinaus Folgen haben. Politiker müssten sich bewusst werden, dass aktuelle oder künftige mögliche staatliche oder nicht-staatliche Akteure von Russlands "hybrider Kriegsführung" in der Ukraine lernen könnten.

Quelle: ntv.de, ghö/AFP

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