Trump-Gegner "verunglimpft" FBI: Russland mischt sich erneut in US-Wahl ein
17.09.2020, 23:32 UhrWie vor vier Jahren mischt sich Russland wieder massiv in den US-Präsidentschaftswahlkampf ein - das berichtet FBI-Chef Wray bei einer Anhörung im US-Kongress. Das Ziel dabei vor allem: Trumps Herausforderer Biden.
Russland mischt sich nach Worten von FBI-Chef Christopher Wray wieder massiv in den US-Präsidentschaftswahlkampf ein. Moskau lanciere einen kontinuierlichen Fluss an Falschinformationen, der auf den Herausforderer von Präsident Donald Trump abziele. Dabei gehe es darum, den demokratischen Gegenkandidaten von Präsident Donald Trump, Joe Biden, "zu verunglimpfen", sagte Wray in einer Anhörung im US-Kongress. "Wir sehen sehr, sehr aktive Bemühungen der Russen, unsere Wahlen 2020 zu beeinflussen", sagte Wray.
Außerdem solle das, was Moskau als anti-russisches Establishment in den USA wahrnehme, untergraben werden. Seine größte Sorge sei es, dass der "ständige Trommelschlag an Falschinformationen" das Vertrauen der Amerikaner in den Ausgang der Wahl erschüttern könnte, sagte Wray. Russland versuche, "Spaltung und Zwietracht" zu säen.
Mehrere Untersuchungen der US-Geheimdienste haben ergeben, dass Russland bei der Präsidentenwahl 2016 zugunsten Trumps aktiv geworden ist. Trump hat sich über diese Darstellung lange empört, Moskau weist die Vorwürfe zurück. Laut Wray habe man - bisher anders als damals - keine direkten Attacken auf die Wahl-Infrastruktur festgestellt, sagte der FBI-Direktor. Die russische Regierung hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen.
Republikaner bohren bei Antifa nach
Die Abgeordneten im Heimatschutz-Ausschuss des Repräsentantenhauses befragten Wray auch intensiv zur sogenannten Antifa-Bewegung, die Trump in seinem Wahlkampf als eine zentrale Gefahr und treibende Kraft hinter den Ausschreitungen in amerikanischen Städten darstellt. Die Republikaner suchten dabei mit ihren Fragen eine Bestätigung dieser Einschätzung, die Demokraten zogen sie in Zweifel.
Wray sagte dazu, dass Antifa aus Sicht des FBI eher eine Bewegung als eine Organisation sei - und widersprach damit indirekt den Darstellungen des Präsidenten. Zugleich betonte er aber auch, dass die Bundespolizei wegen des Extremismus-Verdachts gegen einzelne Personen ermittele, die sich mit der Antifa identifizierten.
Quelle: ntv.de, kst/dpa/rts