Schicksal eines Soldaten geklärt Forschungszentren zählen neuen Mauertoten
10.08.2017, 18:17 Uhr
Blumen in den Überresten der Berliner Mauer erinnern an der Gedenkstätte Bernauer Straße an die Mauertoten.
(Foto: imago/Andreas Prost)
Am 2. Februar 1979 stirbt der junge sowjetische Soldat Wladimir Odinzow an der Grenze zwischen dem brandenburgischen Seeburg und Berlin-Spandau. Erst jetzt ist klar: Er wollte die DDR verlassen und in den Westen fliehen. Damit erhöht sich die Zahl der Mauertoten auf 140.
Die Zahl der dokumentierten Todesopfer an der Berliner Mauer hat sich erhöht. Das Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und die Stiftung Berliner Mauer teilten mit, dass neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen nach 140 Menschen an der Mauer ums Leben kamen.
Neu hinzugekommen ist demnach der sowjetische Soldat Wladimir Iwanowitsch Odinzow, der am 2. Februar 1979 im Alter von 18 Jahren am Außenring der Grenze zwischen dem brandenburgischen Seeburg und Berlin-Spandau erschossen wurde. Eine Rekonstruktion seines Schicksals ergab, dass er nach West-Berlin fliehen wollte. Im Vorjahr wurde die Zahl der Menschen, die an der Berliner Mauer getötet wurden oder im Zusammenhang mit dem DDR-Grenzregime ums Leben kamen, noch mit 139 angegeben.
Erst im Juni war erstmals eine Untersuchung zu den Todesfällen an der knapp 1400 Kilometer langen deutsch-deutschen Grenze vorgelegt worden. Der Forschungsverbund SED-Staat an der Freien Universität Berlin ermittelte in mehrjähriger Recherche, dass insgesamt 327 Menschen aus Ost und West dem DDR-Grenzregime zum Opfer fielen. Die weitaus meisten waren demnach jünger als 35 Jahre. Bislang nicht endgültig geklärt sind Todesfälle von DDR-Bürgern bei Fluchtversuchen über die Ostsee oder in andere Ostblockstaaten.
Quelle: ntv.de, chr/dpa