Obwohl Hollande Amtsinhaber ist Frankreichs Sozialisten setzen Vorwahl an
18.06.2016, 21:31 Uhr
Wenigstens einige Kinder wollen noch ein Selfie mit Monsieur le Président.
(Foto: dpa)
Es ist wohl ein einmaliger Vorgang für ein Land mit Präsidialsystem: Weil Hollande so unbeliebt ist, lässt ihn die eigene Partei zunächst zu einem internen Vorwahlkampf antreten, bevor er sich um eine Wiederwahl bewerben darf.
Sollte sich François Hollande um eine zweite Amtszeit bemühen, müsste sich der Sozialist zuvor wohl als erster Staatspräsident Frankreichs einer innerparteilichen Vorwahl stellen. Der PS-Parteikonvent empfahl "einstimmig", am 22. und 29. eine Vorwahl anzusetzen.
PS-Generalsekretär Jean-Christophe Cambadélis bekräftigte, er "wünsche", dass Hollande sich stellt. Hollande selbst sagte dazu: "Wenn ich die Vorwahl nicht gewinne, wie sollte ich auf einen Sieg bei der Präsidentschaftswahl hoffen?"
Hollande hat noch nicht verkündet, ob er bei der Präsidentschaftswahl in einem Jahr noch einmal antreten will - seine Umfragewerte sind stabil im Keller. Dass er sich in dem Fall erst einmal einer Vorwahl stellen müsste, ist innerhalb seiner Partei PS umstritten. Während einige dies als Chance sehen, mit gestärkter Legitimität in den eigentlichen Wahlkampf zu ziehen, sehen andere den Schritt als Eingeständnis für die schwache Position des Élysée-Chefs.
Thierry Solère von den oppositionellen Republikanern spottete im Fernsehsender BFMTV, indem die Sozialisten Hollande als amtierendem Präsidenten eine Vorwahl aufnötigten, würden sie ihre Siegeschancen bei der Präsidentschaftswahl schon vorab begraben.
Quelle: ntv.de, mbo/AFP