Mehr Menschlichkeit gefragt Gauck fordert von EU neue Flüchtlingspolitik
31.10.2013, 15:16 UhrDer Erste Bürger Deutschlands ist sichtlich bewegt: Bundespräsident Joachim Gauck hat seine Forderung nach Konsequenzen aus den Flüchtlingsdramen mit Hunderten Ertrunkenen im Mittelmeer bekräftigt. "Wir erleben gerade zutiefst schockierende Tragödien an den Außengrenzen der Europäischen Union. Dazu können wir nicht schweigen, wenn wir unsere eigenen Werte ernst nehmen", sagte das Staatsoberhaupt bei einem Festakt zum 150-jährigen Bestehen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Stuttgart.
Der Bundespräsident forderte einen fairen Umgang mit den Flüchtlingen. "Wir müssen uns fragen: Wie begegnen wir jenen unserer Schwestern und Brüder menschlicher, die sich aus Leid und Verzweiflung auf den Weg nach Europa gemacht haben und vor unseren Grenzen in akute Not geraten sind? Wie gehen wir mit denen um, die bei uns Schutz suchen?" Er forderte schnelle und faire Asylverfahren. Zudem mahnte Gauck Änderungen bei der Ablehnung von Flüchtlingen an. Die Frage sei, wie diese "menschlicher" gestaltet werden könnten.
"Gewiss, wir werden nicht alle aufnehmen können. Aber wir können mehr tun, und wir können es menschlicher tun", sagte Gauck. An einer gesamteuropäischen Verantwortung für die Sicherheit in den Gewässern des Mittelmeers dürfe kein Zweifel bestehen. "Der Schutz eines jeden einzelnen Menschenlebens geht allem voran", sagte Gauck vor rund 1800 Ehrenamtlichen, Mitarbeitern, Spendern und Förderern.
Quelle: ntv.de, dpa