Mehrere Zivilisten sterben Gefechte weiten sich auf Luhansk aus
07.10.2014, 13:40 Uhr
Noch immer bekämpfen sich ukrainische Soldaten und Separatisten.
(Foto: REUTERS)
Die Waffenruhe in der Ostukraine gilt schon längst nicht mehr. Nicht nur in Donezk bekämpfen sich inzwischen prorussische Separatisten und ukrainische Soldaten. Auch in Luhansk kommt es bei Artilleriebeschuss zu mehreren Toten.
Inmitten heftiger Kämpfe im ostukrainischen Donezk weiten sich die Gefechte offenbar wieder auf das Gebiet Luhansk aus. Bei Artilleriebeschuss kamen dort innerhalb von 24 Stunden mindestens drei Zivilisten ums Leben, teilte die Gebietsverwaltung mit. In Donezk starben im selben Zeitraum vier Menschen bei Gefechten.
Regierungstruppen und prorussische Separatisten kämpften weiter um den Flughafen von Donezk. Das ukrainische Militär wehrte nach eigenen Angaben einen Angriff der Aufständischen ab. Auch in der Nähe der Orte Mariupol, Stschastje und Debalzewo gerieten Soldaten demnach unter Beschuss. Mindestens fünf Armeeangehörige wurden getötet, wie der Sicherheitsrat in Kiew mitteilte. Auch die Aufständischen berichteten von Toten in ihren Reihen.
Die Separatisten warfen dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko vor, gegen Absprachen für eine Beruhigung der Lage zu verstoßen. Poroschenko zögere die Unterzeichnung des Mitte September vom Parlament verabschiedeten Gesetzes über einen Sonderstatus der Ostukraine hinaus, kritisierte Separatistenführer Denis Puschilin.
Poroschenko entließ unterdessen den Chef des ukrainischen Grenzschutzes, Nikolai Litwin. Er war in die Kritik geraten, weil Kiew die Kontrolle über Hunderte Kilometer Staatsgrenze an die Separatisten verloren hat.
Hilfsgüter aus Deutschland
Ein Hilfsgütertransport aus Deutschland erreichte indes die Ukraine. Der vom Bundesentwicklungsministerium auf den Weg gebrachte Konvoi aus 112 Lastwagen passierte am Vormittag den polnisch-ukrainischen Grenzübergang Jagodin. Er soll nun weiter in die Hauptstadt Kiew fahren, von wo aus die Hilfsgüter verteilt werden sollen. Ziele sind vor allem die Städte Charkiw, Dnepropetrowsk, Mariupol, Saporischija und Slawjansk im unruhigen Osten der Ukraine.
Geliefert werden unter anderem mobile Unterkünfte und Küchen, Heizgeräte, Generatoren, Kleidung, Betten und Hygieneartikel. Die aus Deutschland eingeführten Güter haben einen Wert von rund 7,3 Millionen Euro. Weitere Güter im Wert von etwa 2,7 Millionen Euro sollen in der Ukraine dazu gekauft werden. In die betroffenen Regionen sollen dann aus Kiew insgesamt rund 200 Lastwagen fahren. Anders als im Fall der umstrittenen Konvois aus Russland ist der Transport nach Angaben aus Berlin mit der Regierung in Kiew abgestimmt.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa