Wieder Gratis-Korane gedruckt Geschäftsführer verliert Job
13.06.2012, 13:01 Uhr
Die Druckerei Ebner & Spiegel hat mit dem Koran-Druck viel Ärger.
(Foto: dpa)
Die Ulmer Druckerei Ebner & Spiegel hat sich gegen Druckaufträge für die kostenlosen Koranverteilungsaktionen entschieden. Doch der Geschäftsführer nimmt wieder einen Auftrag an, dafür muss er sich nun einen neuen Job suchen.
Weil er doch wieder Exemplare der umstrittenen Gratis-Korane für Salafisten drucken ließ, ist der Geschäftsführer der Ulmer Druckerei Ebner & Spiegel seinen Job los. Der Mann habe einen entsprechenden Druckauftrag des Vereins "Nur für Dich e.V." alleine angenommen, ohne die Geschäftsführung der Holding CPI GmbH zu informieren, teilte diese mit. Details nannte ein Sprecher nicht.
CPI habe die Fertigung und Auslieferung des aktuellen Druckauftrags gestoppt. Damit werde die Entscheidung vom April bestätigt, "und gilt auch für die Zukunft und die generelle Zusammenarbeit mit dem ".
Dieser hatte Ende Mai weitere 50.000 Exemplare einer deutschsprachigen Koran-Ausgabe bei der Druckerei bestellt, wie die "Welt" berichtete. Der CPI-Sprecher bestätigte die Zahl. Es sei aber erst ein Teil des Auftrags gedruckt und noch nicht gebunden worden. Diese Exemplare würden nun vernichtet. Nagie ist als Initiator der Verteilung kostenloser Koran-Ausgaben bekannt. Die bestellten Exemplare hätten nach Zeitungsangaben am 19. Juni ausgeliefert werden sollen.
Wegen heftiger Kritik an der massenhaften Verteilung der Gratis-Korane in deutschen Innenstädten hatte das Ulmer Unternehmen im April einen . Die Druckerei hatte nach früheren Angaben seit vergangenem Jahr mehr als 300.000 Korane über sechs Aufträge verteilt für die Organisation gedruckt. Der Druck war vom Verfassungsschutz in Nordrhein-Westfalen als "unbedenklich" eingeordnet worden, wie die Druckerei betonte.
Quelle: ntv.de, dpa