Alle Iren dürfen "Ja" sagen Gesetz über Homo-Ehe tritt in Kraft
16.11.2015, 07:23 Uhr
Schon bei der Abstimmung war die Freude über die neue Gesetzgebung groß.
(Foto: picture alliance / dpa)
In einer historischen Volksabstimmung sprechen sich die Iren für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare aus. Damit werden die hetero- und die homosexuelle Ehe rechtlich gleichgestellt. Die Legalisierung setzt andere EU-Staaten unter Druck.
Homosexuelle Paare in Irland können sich nun offiziell das Ja-Wort geben. Sechs Monate nach dem historischen Volksentscheid für die Homo-Ehe trat zu Wochenbeginn ein entsprechendes Gesetz in Kraft. Auch bereits im Ausland geschlossene Ehen gleichgeschlechtlicher Partner werden nun in Irland anerkannt.
Die Iren hatten am 22. Mai mit 62,1 Prozent für Eheschließungen "ungeachtet des Geschlechts" votiert. Das bedeutet, dass für die gleichgeschlechtliche Ehe und die Ehe zwischen Mann und Frau exakt dieselben Gesetze gelten. Damit wird homosexuellen Ehepaaren auch die Adoption von Kindern ermöglicht. 3,2 Millionen Iren nahmen an der Abstimmung teil. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 60,5 Prozent.
Es war das erste Mal, dass die Homo-Ehe per Volksentscheid eingeführt wurde, und dies in einem streng katholischen Land. International hatte das Referendum im Mai für großes Aufsehen gesorgt. Irland ist damit das zwanzigste Land weltweit, in dem die Homo-Ehe legalisiert wurde.
Auch in Deutschland verlangte die Opposition daraufhin, die Gleichstellung schwuler und lesbischer Lebenspartnerschaften voranzutreiben. Die eingetragene Lebenspartnerschaft hat zwar dieselben Pflichten wie die heterosexuelle Ehe, ist allerdings rechtlich nicht gleichgestellt.
Quelle: ntv.de, lsc/AFP